Wegen dem Dativ

Liebe ExpertInnen,

bis gestern glaubte ich, hinsichtlich des Genitivs bei „wegen“ durchaus trittfest zu sein, als ich über eine Textstelle in Paulo Coelhos Der Dämon und Fräulein Prym stolperte:

…weil der Dämon erregter denn je war wegen all dessen, was die junge Frau gerade gesagt hatte.

Selbst wenn es so stimmen sollte, stellt es mir die Haare auf; ich als Übersetzer hätte entweder geschrieben „wegen all dem“ oder die Passage gleich ganz anders gestrickt. Nun möchte ich aber keine Diskussion zum Übersetzen lostrampeln, sondern frage ganz gezielt: Was wäre denn richtig? Wer weiß was?

Wegen schlechten Wetters
Moin Ralf,

…weil der Dämon erregter denn je war wegen all dessen, was
die junge Frau gerade gesagt hatte.

Selbst wenn es so stimmen sollte, stellt es mir die Haare auf;
ich als Übersetzer hätte entweder geschrieben „wegen all dem“

in meinem „Wahrig“ steht:

_wegen

Beispiel: wegen schlechten Wetters_

Tut mir leid für Dich, daß es so ist. :wink:

Gruß Gudrun *auch dudenlos*

Moin, Ralf und Gudrun,

so fruh schon unterwegs? Und mit solchen Problemen?

in meinem „Wahrig“ steht:

wegen

*auch dudenlos*

Der Duden sagt:

_we|gen (­)R 46); Präp. mit Gen.:smile:
wegen Diebstahls, wegen des Vaters oder des Vaters wegen; wegen der hohen Preise; wegen der Leute oder der Leute wegen; wegen meiner (noch landsch.);
ein allein stehendes, stark gebeugtes Substantiv steht im Sing. oft schon ungebeugt: wegen Umbau, wegen Diebstahl;
ugs. mit Dat.: wegen dem Kind, wegen mir;
hochspr. mit Dat. in bestimmten Verbindungen und wenn bei Pluralformen der Gen. nicht erkennbar ist: wegen etwas anderem, wegen manchem, wegen Vergangenem; wegen Geschäften;
Abk. wg.; Zusammensetzungen und Fügungen: des- oder dessentwegen; meinet-, deinet-, seinet-, ihret-, unsert-, euret- oder euertwegen; von Amts, Rechts, Staats wegen; von wegen! (ugs. für auf keinen Fall!)

© Dudenverlag._

Ich halte die unterstrichene und fette Passage für einschlägig in Ralfs Beispiel.
Fritz

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Danke
Hi Ihr zwei,

erstmal freut mich, dass der Duden mein Sprachgefühl bestätigt, zum Anderen, dass im Wahrig nicht immer nur Wahres steht: südd. auch im Dativ. Ha! HA! Da schwillt mir doch der Kamm die Brust!

Gruß Ralf