hallo fritz und andere der deutschen sprache mächtige,
Gibt es wirklich noch mehr von meiner Sorte?
Röhrich gibt an:
_ Zitrone
Mit Zitronen handeln (rheinisch): falsch kalkulieren, ein anderes Ergebnis erwartet haben. Vielleicht hängt diese rheinische Redensart mit einem Volksbrauch im Bergischen zusammen, wo man bis etwa 1860 jedem Sargträger bei einer Beerdigung eine Zitrone gab.
So sauer wie eine Zitrone sein im Sinne von: beleidigt sein, heißt im Amerikanischen ‚as the devil looks over Lincoln‘ (veraltet).
STAMFORDIENSIS: Devil on the Witch’s Back looking over Lincoln, in: American Notes and Queries 7, 12 (1891), S. 340; H. MARZELL: Artikel ‚Zitrone‘, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens IX, Spalte 940-943; A. SCHWAMMBERGER: Vom Brauchtum mit der Zitrone (Fürther Beiträge zur Geschichts- und Heimatkunde, H. 2) (Nürnberg 1965); W. DANCKERT: Symbol, Metapher, Allegorie im Lied der Völker, Teil 3: Pflanzen. Aus dem Nachlaß herausgegeben von H. Vogel (Bonn - Bad Godesberg 1978), S. 1043-1044.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Zitrone, S. 1. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 7202 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 5, S. 1774) © Verlag Herder]_
So richtig haut mich das aber nicht um.
Ich hätte eher daran gedacht, dass Zitronen wegen der früher mangelhaften Konservierung eine leicht verderbliche Ware waren und man daher als Händler stets nur zwei Drittel der Lieferung verkaufen konnte, ehe der Rest unbrauchbar wurde.
Geht mir übrigens heute noch so. Von drei gekauften Zitronen trocknet eine aus.
Gruß Fritz