Scheren-Schur

Eigentlich gehört diese Frage in BEIDE
Sprachenbretter, aber wer liest schon
nur immer eins von beiden?
Schur-schüren-Schaufför-kalor-kur-kuru…:
auf die Gefahr hin:
„Jetzt dreht der Dilda völlig durch!“
aber der Fund: türkisch: kuru´ = trocken´
beziehungsweise ´dürr´ läßt mir keine
Ruhe und ich bemühe mich auch um mein
bestes Deutsch, um Euer aller werte
Aufmerksamkeit darauf zu ziehen.
Konkret: „kommt“ scheren´ von Schur´
oder „kommt“ Schur´ von scheren´?
Die deutschen Etymologen führen Schur´ auf scheren´ zurück und sehen scheren´ in Zusammenhang zu engl. scissors´,
lat. sezieren´ altgerman. skera-´ in der
Bedeutung scheren´/schneiden´.
(ähem: „einen guten Schnitt machen“ und
„seine Schäfchen ins Trockene bringen“???)
Auffällig dabei das Auftreten des Partikels
`scher´ in verschiedenen Zusammensetzungen
und Bedeutungsvarianten (bescheren, sich um
etw. scheren, ein Schaf scheren, z.B.).

Kalorien-Schaufför (frz.: Chauffeur)
KreideKretaschreiben (it.: scrivere)
Kerbe-Scherbe-Schere. Das nur zum Wandel
K Sch. „So ein Käse!“ ???
Was ist der wesentliche erste Schritt beim
KURieren einer offenen Wunde? anfeuchten?
Ein gutes Pflaster hält trocken-feucht in
guter Ausgewogenheit. Wie nennt sich diese Art
`Ausgewogenheit´ noch? Ventilation?

Auch Kurieren der Seeleverbindet man doch
leicht mit Begriffen „feucht“, „trocken“.
„Hat du KUmmeR, hast du Sorgen,…trink dich
einen!“ oder so ähnlich.
Korinthen = getrocknete Weinbeeren ursprünglich
aus Korinth (?); Korfu Insel im Meer.
Die Kureter/Karer: keltische Stämme im Thalassa
(Mittel)Meer.
Und dazu in Ergänzung der türkisch-griechische
Schlamm um Mil[et] und Ilüs.

„KURSCHATTEN“!!! Welche Wirkung hat ein
Schatten in sonniger Umgebung? Trocknend?
Oder feucht haltend?
„So ein Kauderwelsch!“ Na, ist denn die
Etymologie gerade dieses Wortes denn wirklich
schon einleuchtend und verständlich/überzeugend
geklärt? Klar, Verformung von Ch[a]urer Welsch´, von der Stadt Chur in der Schweiz! Sehr überzeugend! Sehr logisch! Kauderwelsch gerade aus der exakten Schweiz! Käse!!! Oder??? Verbindet man immerhin Kauderwelsch´ auch mit
einer „besonders feuchten Aussprache“?
„Naja, sehr entfernt!“ werdet Ihr sagen.
Ihr kaut ja auch wohl nur sehr ungerne Welsch!
Ich bitte Euch aber nun alle, zunächst ein
gemeinsames brainstorming zur Wortgruppe kur[u]´-trocken´ hier zusammen zu starten.
Suchen wir Argumente UND Gegenargumente!
Erste konkrete FRAGE: stammt scheren´ von Schur´ oder tatsächlich Schur´ von scheren´,
wie der "gesunde Menschen= verstand und deutsche Etymologen (Kluge, Pfeifer und Wasserzieher)
sowie auch T.J. Hoad (Engl. Etym.) und
Gamillscheg (Frz. Etymologie) vermuten.
Bei letzterem, in der frz. Sprache, finden
wir eine interessante Verbindung:
`scie´ = Säge und sceau´ = Siegel.
Natürlich „riecht“ das alles nach zufälligen
„Ähnlichkeiten“, und die sachliche Beziehung ist
äußerst „weitläufig“.
„Ist eigentlich ein geschorener Dilda feuchter
als ein ungeschoren davonkommender?“ *g*
Ich meine, ein ungeschorenes Schaf trockener
als ein geschorenes?
Haltet mich bitte nicht für unverschämt, euch
solche Fragen vorzulegen! Eine ernsthafte Frage!

Was sind eigentlich „zufällige“ Wortverbindungen
und Ähnlichkeiten? Stecken da nicht auch fast
immer „zufällige“ Sach-/Zweckbeziehungen hinter
oder einfach nur symbolische?
Ich freue mich auf Eure zahlreiche Beteiligung!
Liebe (trockene) Krüsse, Moin, Manni

Pst.: diese Frage hat nur entfernt mit einem
Fellatio in den Pontinischen Sümpfen zu tun.
Gewisserweise daraus erwachsen. Kurt.

hi,
ja, ich würde „den deutschen etymologen“ da trauen. ich halts für vernünftig, das vorgangs-substantiv auf das verb zurückzuführen. (jedenfalls hier)

alles andere ist - glaubich - pure spekulation.

hth
m.

Schurk-kerl! korku´ = Furcht Ja, rasieren - Rasur, dressieren - Dressur, also bei Fremdwörtern auf jeden Fall. Auch wohl bei Saufen - Suff, gießen - Guß, küssen - Kuß. (dabei ist der Kuß auch der den man gegeben HAT. "Wo" ist er eigentlich geblieben?) Hallo, lieber michael@Gemeinde! Aber wie ist es bei "näseln"? Kommt wohl von Nase´.
Und bei „Knacken“? Und bei plattdeutsch) „luuern“ (lauern). Kommt wohl von „auf der Lauer“, oder doch andersrum? Ebenso „dauern“. Bei „Schur“ weist ja die Existenz mehrere Formen (mit unterschiedlicher Bedeutung) auf den Vorrang des „Tu-wortes“ hin: Bescherung, Scherung, Scherflein, Schur.
Ganz offen, meine ich, bleibt das Paar: „Kur - kurieren“
Aber da werden wir wohl keine „wissenschaftl.“ Antwort erhalten, weil ja kuru´ anatoll ist und "nicht hochstehend". Ein weiteres (verwandtes) Gegenbeispiel scheint Tour - touren, und entgegen obigem Fremdwort(?)effekt: Tjost - tjostieren (altes Deutsch für Turnier). Aber ist das wirklich ein "Fremdwort"? Andrerseits schein tjost´ ein partizip zu sein und selbst von einem Verb zu stammen.
(Vielleicht verwandt mit tosen´?) Daß das aber bei meinem Ausgangswortpaar: "Schur - scheren" doch nicht so eindeutig zu sein scheint, zeigt das wohl mit scheren´ verwandte Wort Scharte. Und auch gibt es die (Pflug)Schar´ in der Landwirtschaft, mit der der Boden "aufgeschnitten" wird. Damit wäre ja nun aber auch eine variierte Substantivbildung "weg". Ist aber "Hub" nicht auch beides, das Hebungs-Maß UND der VORGANG DER Hebung? Und die "Sicht" der Sinn und der Vorgang, und die Ansicht sogar noch weiteres? Meine Faszination gilt oft Wortpaaren, die anscheinend (oder NUR scheinbar?) keinen etymologischen Zusammenhang haben, wie z.B. ebiges Pflug´- Flug´ (recht einfach, Pflug´-plough´ hatte erst gar kein f, und fliegen´ NIE ein p!), arm-Arm (hier aber ist vielleicht arm´ = beraubt ein link?) und speziell solchen, wo die Bedeutungen (v.a. international) zwischen Gegensätzen alternieren, wie in warm-kalt´ vs. caldo-freddo´, wo ja das deutsch-englische kalt/cold mit dem ital. "gelato" gefroren verwandt ist. Also hier wohl eher doch nur "zufällig" ähnlich ltnd. wie caldo´ warm.
Ital.: colazione´ = Frühstück, poln.: kolacja´ = Abendbrot. Lösung: das Partikel kola´ bedeutet: Näppchen. Wann/wo immer. Bei Suchen nach der genauen Schreibweise stoße ich auf Kork´ und poln. kora´ = Rinde/Borke. Stammt sicherlich aus der kuru´-trocken Wortgruppe
T.J. Hoad spricht bei engl. cork´ von einem arabischen Ursprung. Vielleicht dieses auch bei türkisch kuru´?
Nach T.J. Hoad ist aber auch: `KITE´ = bird of prey, Raubvogel (!also nicht nur „Steigedrachen“!)
Ich erinnere dabei an Gerhards:
„Fabelwesen: dragon
Fluggerät: kite“
in meinem „Drachensteigenlassen“ posting im outdoor-board (noch)
Lieber Gerhard, es kommt natürlich auch immer etwas DARAUF an, WELCHES Wort HAUPTSÄCHLICH WOFÜR benutzt wird, da steckt mAn der Wert Deines Beitrags.
Ich bitte um Verständnis und Duldung dieses wieder mal längeren Beitrags. Es wäre schön für mich, wenn sich noch jemand mit diesen Fragen beschäftigt, die eins meiner Hobbys bilden. Ebenfalls um Entschuldigung bitte ich für das m.o.w. Sammelsurium von Fragen. Aber vielleicht hat so manch weiterer nun einen Beitrag parat?
Danke für Gehör, Geles und Antworten,
liebe Krüsse, Moin, Manni

hi,
ach weißt du: wenns in (sehr) verschiedenen sprachen ähnliche silben für ähnliche bedeutungen gibt, würd ich das nicht überinterpretieren. das muss keine von der anderen übernommen haben. so viele kurze nette silben gibts ja auch wieder nicht.
wo ich widersprechen möchte: weil etwas „anatoll“ (= anatolisch ? = kurdisch ???) sei, sei’s nicht hochstehend und keiner linguistischen analyse (du suchst hier womöglich die verbindung zur anneliese?) würdig. das ist sicher nicht so.
m.

'n tipp
ich würde einem posting im outdoor-board dort antworten, nicht hier. macht die sache etwas übersichtlicher.
hth
m.

man beachte ‚feine Meinheiten‘!
Hallo, Michael,

wo ich widersprechen möchte: weil etwas „anatoll“ (=
anatolisch ? = kurdisch ???) sei, sei’s nicht hochstehend und
keiner linguistischen analyse (du suchst hier womöglich die
verbindung zur anneliese?) würdig. das ist sicher nicht so.
m.

Pardon, aber „anatoll“ ist meine Wortschöpfung zwecks Charakterisierung dieser tollen Kultur (mit der „unsere“
sehr tief und früher als man gewöhnlich denkt zusammenhängt).
Ich schrieb ja auch in diesem:
die Anführungszeichen „“""
zum Ausdfruck der Tatsache, daß ich immer wieder diese
Einstellung bei „Sprachwissenschaftlern“ und auch gerade
türkiachen Froinden mit akademischer Bildung erlebe.
Ich erinnere an das von mir hervorgebrachte Stichwort
kilt´ (Kleidung, -shaken) bzw. auch kurt´ (=Wolf, Wurm, „Kerl“)
Das Wort `kuruluk´ = Duerre/Trockenheit ist nur das
auffälligste momentan, das die "griechische autochthone
Hochkultur-Prioriät infragestellt.
Ich behaupte ja nun NICHT
„alle Griechen sind Aufschneider!“
Es ist nur mit der altgriechischen Kultur sehr
viel aufgeschnitten WORDEN!
„Hoschtscha kal“ (in etwa: „lebewohl!“), Moin, Manni