Das 'S' bei Hauptwörtern

!
Hallo an Alle!

Lese gerade in der Zeitung die Meldung:

Minus 150 Grad im sonnigen Süden des SATURNS.

Wie ist das nun mit dem S wirklich?
Habe gedacht bei Eigennamen lässt man das s weg?
Ähnliches Beispiel in einer anderen Zeitung: An der Lifttation des
GROSSGLOCKNERS.

Ist das in beiden Fällen falsch oder kann man s schreiben oder weglassen?
Gibt es hier exakte Regelungen nach der Deutsch Grammatik oder ist das eine „Kann“ Bestimmung?

Vielen Dank

Genitiv-S bei geographischen Namen
Hallo,

es wird zwischen Personennamen und geographischen Namen unterschieden:

Familien-, Personen- und Vornamen erhalten kein Genitiv-S, wenn sie mit Artikel stehen.

Bei gegraphischen Namen ist dagegen das Genitiv-S (noch) die Regel.

Aus dem Rechtschreib-Duden:

" R 107 Sächliche geographische Namen ohne Artikel bilden den Genitiv (Wesfall) mit -s.
die Kirchen Kölns, Deutschlands Geschichte, die Staaten Europas
Männliche oder sächliche geographische Namen mit Artikel erhalten im Genitiv meist ein -s. Das -s wir jedoch, besonders bei fremden Namen, häufig schon weggelassen.
des Brockens, des Rheins
Aber: des heutigen Europa[s], des Mississippi[s], des Sudan[s]

  • Geographische Namen auf s, ss, ß, x, z, tz bilden den Genitiv wie Familien- und Personennamen, die in gleicher Weise enden (vgl. R 98).
    Weißenfels’ Einwohner, die Einwohner von Weißenfels, der Schuhstadt Weißenfels"

Grüße
Wolfgang

Wolfgang:

also, wenn ich das richtig verstehe:

Bernshausens (ein Dork, Genitiv);
Bernshausen (ein Familiename, Genitiv).

Stimmt?

-Kim
(Diese Beispiele sind echt.)

Hallo Kim,

Bernshausens (ein Dork, Genitiv);

Richtig, z.B. in einer Wendung wie „die Telefonvorwahl Bernshausens“

Bernshausen (ein Familiename, Genitiv).

Ja, aber nur bei der Verwendung mit Artikel oder Pronomen, also z.B. „das Tagebuch des Gustav Bernshausen“.
Ohne Artikel oder Pronomen erhält der Name das Genitiv-s: „Gustav Bernshausens Kinder“

Alles klar? :wink:

Grüße
Wolfgang

2 Like

vielen Dank an Wolfgang der uns wieder die Feinheiten deutscher Grammatik so gekonnt erklärte.

Die Definition was nun „fremde Namen“ sind , bei denen das Genetiv-S weggelassen werden KANN, ist noch etwas unklar.

Könnte man zusammenfassend ( und damit vereinfachend) sagen, dass außer bei Personen.-Familien und Vornamen das Genetiv S in der Mehrzahl der Fälle kein Fehler ist?

Die Sache dürfte ja gerade auch im Wandel begriffen und daher nicht tierisch ernst umzusetzen sein, oder?

CIAO
Walter