Tod/tot

Liebes Forum,

gerade gestern hatte ich eine kleine Unterhaltung mit meinem Sohn (11) über die Schreibweise (d oder t) von töten, tot, der Tote, der Tod und z.B. todmüde bzw. totarbeiten. Alle meine Erklärungen (müde wie der Tod, arbeiten bis man tot ist) setzen das Wissen darum voraus, dass der Tod mit „d“, tot und töten jedoch mit „t“ geschrieben werden.

Gibt es eigentlich eine Erklärung für diesen Wechsel vom „d“ zum „t“?

Gibt es noch andere Beispiele in der deutschen Sprache für solch einen Lautwechsel bei so eng verwandten Begriffen?

Vielen Dank für eure Mühen

FM

Lieber Fritz,

Gibt es eigentlich eine Erklärung für diesen Wechsel vom „d“
zum „t“?

Ja.

Tod ist ein von der alten Verbform * dau-ja = sterben

der Stern vor dem Verb bedeutet hier, dass dieses Verb nur aus den Sprachentwicklungsregeln erschlossen, aber nicht belegt ist)

abgeleitetes Verbalabstraktum, also ein Hauptwort oder Nomen (= der Sterber = der Sterbenmacher = der Todbringer), und dies wurde eben mit dem weichen „d“ gebildet.

tot ist auch von dem Verb abgeleitete, aber es ist das Partizip II (= gestorben), und das wird auch heute noch - bei den regelmäßigen Verben - mit „-t“ gebildet.

Beim Grimm findest du noch die Schreibung „todt“ für das Adjektiv.

Gibt es noch andere Beispiele in der deutschen Sprache für
solch einen Lautwechsel bei so eng verwandten Begriffen?

Z. B.
schreiben => Schrift, kommen => -kunft, können => Kunst, gönnen => Gunst.

Beiseite gesprochen: Kunst kommt von können, nicht von wollen; sonst hieße es Wunst. :wink:

geben mit den Formen => er gibt, aber => ergiebig.

Die fallen mir auf die Schnelle ein.

Gruß Fritz

ot: bitte keine Stabreime verschludern

Hallo Fritz,

Beiseite gesprochen: Kunst kommt von können,

„Kunst kommt von können, käme sie von wollen, würde sie Wulst heißen.“
(in dieser Form Max Liebermann zugeschrieben, bitte die Stabreime zu beachten, die wunderschönen :wink:

Gruß, Michl

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Danke, Michl,

für die Richtigstellung.
Fritz

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Hallo Fritz,

vielen Dank für deine Antwort.

Teil eins (warum hartes d und weiches t) leuchtet mir unmittelbar ein, es wird nur etwas schwierig werden, dies meinem Sohn so zu erklären, dass er nicht mitten in der Erklärung das Thema Richtung aktuelle Entwicklung in der Fußballbundesliga wechselt. :smile:

Teil zwei (können => Kunst) muss ich noch ein wenig sacken lassen. Wahrscheinlich hast du mit deinen Beispielen völlig Recht, ich hatte jedoch mehr an kleine konsonantische Veränderungen gedacht (g k, b p, d t usw.), bei denen die Vokale bestehen bleiben. Dies macht ja u.a. das Begriffspaar Tod/tot so schwierig (für Schulkinder und manchen anderen).

Viele Grüße

Fritz

Kunst kommt von können, nicht von wollen;
sonst hieße es Wunst. :wink:

Hallo,
„Wunst“ oder „Wulst“ - wie heißt dieses Diktum von Karl Kraus genau?

Gruß
H.

Moin, H. und Ralf,

mit der Angabe von Michl haben wir jetzt schon drei Kandidaten!

Gruß Fritz

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Hi Fritz,

mit der Angabe von Michl haben wir jetzt schon drei Kandidaten!

wie wär’s mit einer neuen Geschäftsidee: Wir recherchieren im Web und sortieren die Abschreiber aus. Gewissheit hätten wir dann immer noch nicht, aber das verraten wir niemandem.

Gruß Ralf

Hi, Ralf,

ich habe bisher nur Belege für Liebermann und Valentin gefunden:

_Max Liebermann (1847-1835) sagte einmal: „Kunst kommt von Können, käme sie von wollen, so würde sie Wulst heißen“.

„Kunst kommt von können, nicht von wollen, sonst müsste es ja Wunst heißen.“ - Karl Valentin (1882-1948)_

Beide mehrmals ergoogelt mit der Eingabe: Kunst kommt von können nicht von wollen

Bedenkt man die Lebensdaten, kann Liebermann nicht von Valentin abgekupfert haben. :wink:

Damit wäre das Primat und die Variation geklärt, oder?

Fritz

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Kinderkram?!?!

Max Liebermann (1847-1835) sagte einmal:

Bedenkt man die Lebensdaten

Der ist nur 12 Jahre alt geworden? Oder gar minus 12 Jahre?

Sorry Fritz,

ich mach’ mich wieder mal unbeliebt bei Dir. Ich hab’ auch versucht wegzugucken, aber der Versuch ist gescheitert! :wink:

Damit wäre das Primat und die Variation geklärt, oder?

Nix ist geklärt, es ist noch alles offen. :wink:

Gruß Gudrun

Zuviel Kinderkram

Max Liebermann (1847-1835) sagte einmal:

Bedenkt man die Lebensdaten

Der ist nur 12 Jahre alt geworden? Oder gar minus 12 Jahre?

Warum sagst du nicht einfach, dass bei diesem cut&paste ein Fehler mit gepastet wurde? Von da: http://www.seniorentreff.de/diskussion/archiv4/a398…
Und verbesserst 1835 in 1935?

Alles andere ist unnötig!

Fritz

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Warum sagst du nicht einfach, dass bei diesem cut&paste ein
Fehler mit gepastet wurde? Von da:
http://www.seniorentreff.de/diskussion/archiv4/a398…
Und verbesserst 1835 in 1935?

Alles andere ist unnötig!

Wenn man sich die richtigen Lebensdaten anschaut,

Max Liebermann (1847-1935)
Karl Valentin (1882-1948)

dann gilt das hier nicht unbedingt:

Bedenkt man die Lebensdaten, kann Liebermann nicht von Valentin
abgekupfert haben. :wink:
Damit wäre das Primat und die Variation geklärt, oder?

und dann reicht es halt auch nicht, aus einer 8 eine 9 zu machen. :wink:

Aus einer falschen Voraussetzung kann kein richtiger Schluß gezogen werden
—>alte Mathe-Weisheit.

Es gibt sogar Leute, die sind einem dankbar, wenn man sie auf sowas hinweist.
Ja wirklich, solche gibt’s. :wink:

Gruß Gudrun

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Es gibt sogar Leute, die sind einem dankbar, wenn man sie auf
sowas hinweist.
Ja wirklich, solche gibt’s. :wink:

Danke, für den Hinweis!
Fritz

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