Auf den Keks gehen; einen an der Waffel haben

Hallo

Woher kommen diese Redewendungen?
Darf ich das hier fragen? Ich gebe zu, dass ich mit Grimm,
Kluge, Roehricht und Co. nicht vertraut bin. In meinem Herkunftsduden
stehen die Redewendungen nicht drin.

Danke schonmal, Tychi

Hi Tychi,

das sind SprĂĽche aus den Sechzigern und Siebzigern.

Grimm, Kluge, Roehricht und Co.

besitze ich zwar nicht, möchte aber bezweifeln, das sie die Herkunft oder gar die Entstehung nachvollziehen können. Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir die meisten dieser Sprüche den Synchronstudios zu verdanken, hier vor allem Wenzel Lüdecke aus Berlin. Denen waren die brunzdummen „Dialoge“ der amerikanischen Serien wie Tennisschläger & Kanonen, 3 Engel für Charlie und ähnlicher Machwerke dermaßen zuwider, dass sie hineingekalauert haben, was immer ihnen in den Sinn kam. Und die Jugend (jawoll, ich war dabei!) hat für Verbreitung gesorgt.

GruĂź Ralf

Hallo, Tychi,

„Keks“ steht hier für Kopf und seinen Inhalt, „Verstand, Geist, Synapsen“; „Waffel“ ist eine Parallelbildung zu Keks.

Zuerst sagte man wohl: Du hast einen weichen Keks!

Wenn man Kekse nicht luftdicht aufbewahrt, werden sie weich, lätschig, ungenießbar, nutzlos, dumm.

So auch ein weicher Kopf, ein Schwellkopf, eine Matschbirne.

Die von dir genannten sind weitere Weiterbilungen.

GruĂź Fritz

Hallo Fritz

„Keks“ steht hier für Kopf und seinen Inhalt, „Verstand,
Geist, Synapsen“;

Wie kommt man darauf? Haette man auch einen beliebigen anderen
Gegenstand nehmen koennen, wie z.B. Spaten oder Tafelkreide?

Was sagst du zu Drambeldiers Erklaerung? Klingt doch plausibel, oder?

Gruss, Tychi

Schiffszwieback
Hallo, Tycho!

Wie kommt man darauf? Haette man auch einen beliebigen anderen
Gegenstand nehmen koennen, wie z.B. Spaten oder Tafelkreide?

Freilich! Wenn man hätte wollen wollen. Duch was haben Spaten und Tafelkreide mit „Geist, Nerven“ oder Kopf zu tun?

Der Keks wurde wegen des Weichwerdenkönnens gewählt.

Was sagst du zu Drambeldiers Erklaerung? Klingt doch plausibel, oder?

Da wäre vorher zu klären, warum die bei Wenzel und Lüdeke nicht Spaten oder Tafelkreide nahmen, sondern eben Keks.
Weil der Keks als Kopf etc. halt schon da war.

Ich könnte mir, in Ansehung der Schiffszwiebacker, sogar vorstellen, dass wir den „weichen Keks“ der christlichen Seefahrt verdanken.

Dort kam es wohl oft vor, dass man weiche Kekse bekam und sich darüber ärgerte und daher den Kopf eine ärgerträchtigen Menschen als „weichen Keks“ bezeichnete.

GruĂź, Fritz

Ich könnte mir, in Ansehung der Schiffszwiebacker, sogar
vorstellen, dass wir den „weichen Keks“ der christlichen
Seefahrt verdanken.

Der Gedanke,lieber Fritz, hat was für sich: ich kenne nämlich den Ausdruck „der hat den Intelligenzquotienten eines Schiffszwiebacks“.

GruĂź - Rolf

Hallo Rolf,

Der Gedanke,lieber Fritz, hat was für sich: ich kenne nämlich
den Ausdruck „der hat den Intelligenzquotienten eines
Schiffszwiebacks“.

Heute heißt das kurz: …dumm wie Brot - oder ? (Das hab ich bisher nicht verstanden, aber mit so einem weichen-Keks-Zwieback-Schlenker… naja: 's bleibt immer noch blöd).

GrĂĽĂźe,
MrsSippi

Ich könnte mir, in Ansehung der Schiffszwiebacker, sogar
vorstellen, dass wir den „weichen Keks“ der christlichen
Seefahrt verdanken.

Dort kam es wohl oft vor, dass man weiche Kekse bekam und sich
darüber ärgerte und daher den Kopf eine ärgerträchtigen
Menschen als „weichen Keks“ bezeichnete.

Kommt das Wort nicht aus dem Englischen?

„Keks“

Kommt das Wort nicht aus dem Englischen?

Freilich! Aber dass aus „cakes“ längst „Keks“ geworden ist, zeigt, dass das Wort schon längst in der deutschen Sprach Heimat gefunden hatte.
Und so fĂĽr die Bildung von Redewendungen zur VerfĂĽgung stand.

GruĂź Fritz