Schmeiß den Duden weg
Moin, Fritz,
Der Duden sagt dazu:
_ Streif|licht , das :
- (selten) Licht, das [als schmaler Streifen] nur kurz
irgendwo sichtbar wird, irgendwo auftrifft, über etw.
hinhuscht: die -er vorüberfahrender Autos._
fast richtig, aber nur fast. Lichtstreif heißt das; redensartlich der Lichtstreif am Horizont, der Lichtstreif unter der Tür.
- kurze, erhellende Darlegung: ein paar -er auf etw. werfen,
fallen lassen (etw. kurz charakterisieren).
das ist bereits die aus der Optik übertragene Bedeutung, die die SZ für ihre Glossen verwendet.
Da Scheinwerfer, die vom Militär eingesetzt werden, wohl die
häufigste Form von Streiflichter erzeugen, ist der Bezug zum
Militär naheliegend.
Die Scheinwerfer, mit denen ein Gelände bestrichen, nicht gestreift wird, haben einen Öffnungswinkel von eher 90°. In der Nähe von Flugplätzen sind manchmal Lichtfinger zu sehen, die beinahe parallel in die Luft stechen; diese Lichtkeulen werden durch höchst aufwendige Linsensysteme erzeugt und heißen Leuchtfeuer. Ob Flakscheinwerfer so eine Bündelung hatten, weiß ich leider nicht, die Suchscheinwerfer an der Grenze hatten sie jedenfalls nicht.
Ich muss da sofort an die Wachtürme an
der deutsch-deutschen Grenze denken.
Wer im Gebüsch hockt hat, wird von solch einem Scheinwerfer nicht gestreift, sondern getroffen. Glaubst Du im Ernst, dass ein Flüchtling das als Streiflicht bezeichnet?
Gruß Ralf