Konjunktiv mal wieder

Liebe Experten,

ich schrieb eben im Konjunktiv:

„Es klinge so, als könne, wer im Prozess obsiegt, seine Kosten aus dem Urteil vollstrecken lassen.“

Ist das so richtig? Oder müsste es „obsiege“ heißen? Wie lautet die Regel dazu?

Schönen Gruß!
Levay

Moin,
schlag mich tot, aber eine Regel fällt mir grad nicht ein. Aber ‚, … wer obsiegt, …‘ ist schon richtig so.

Christiane

schlag mich tot

Ich werd mich hüten, das zu tun!

aber eine Regel fällt mir grad nicht ein.
Aber ‚, … wer obsiegt, …‘ ist schon richtig so.

Das ist doch schon mal ein Anfang. Danke.

Levay

huhu,

ich schrieb eben im Konjunktiv:

„Es klinge so, als könne, wer im Prozess obsiegt, seine Kosten
aus dem Urteil vollstrecken lassen.“

Ist das so richtig? Oder müsste es „obsiege“ heißen? Wie
lautet die Regel dazu?

Paul: „Fritz sagt, es klinge so, als kann/könne, wer im Prozess obsiegt/obsiege, seine Kosten aus dem Urteil vollstrecken lassen.“

Ich denke, dass die Marc Bator oder Eva Herman den Konjunktiv durch den ganzen Satz ziehen würden - Peter Kloeppel hingegen gar keinen verwenden würde, während Rocco Klein von Viva wahrscheinlich nicht mal weiß, was der Konjunktiv ist und die namenlosen, nackten Frauen bei allnächtlichen Gewinnspielen auf verschiedensten Sendern das Wort Konjunktiv noch nicht mal buchstabieren können.
Man sagt nur, dass man beim Schreiben nicht hin- und herspringen sollte - die Regeln, wenn es mal welche gab, sind jedoch schon sehr aufgeweicht und verschwinden in der Umgangssprache völlig.

Ich würde bei einem formellen Schreiben den Konjunktiv nehmen, wenn ich diesen Satz einfach nur trocken berichte. Je nach Betonung würde ich beim Sprechen (persönlich) aber hin- und herspringen, weil der Indikativ weniger distanziert und ich mich quasi dahinterstelle.

Eine andere Regel kenne ich nicht.

mfg:smile:
rené

Hallo,
Regel benennen kann ich leider nicht, aber (vielleicht) erklären, wie
es ist. Obwohl, auch wenn ich’s weiss, ich kriegs nicht immer
verständlich formuliert. Aber ich versuch’s mal (notfalls
ignorieren):
ein Konjunktiv enthält immer eine Möglichkeit.
Wenn etwas „ist“ (auch subjektiv), dann ist der Konjunktiv (meistens)
nicht angebracht.
„Es klinge“ - dazu wäre der Kontext hilfreich.
Z.B. er meint, es klinge als ob (wie in indirekte Rede) oder Ich
meine, es klingt als ob …

„als könne“ ist richtig weil „könne oder könne nicht“
und „obsiegt“ ist nach „könne“ auch wieder richtig, weil die
Möglichkeit sich auf „kann seine Kosten vollstrecken lassen“ bezieht
und das „obsiegen“ dafür eine Voraussetzung ist.
Sorry, verständliche krieg ich’s nicht hin.

Grüßle
werbefuzzi

Übrigens: die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv
(hab ich neulich wo gelesen und musste das jeztzt unbedingt
anbringen)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hey, ich glaube, ich habe mal gelernt, daß bei indirekter Rede der Konjunktiv nicht im Nebensatz stehen muß.
Bsp.: Er sagt, (es folgt indirekte Rede) es könne, (erster Teil des ursprünglichen Hauptsatzes in indirekter Rede) wer obsiegt, (Nebensatz in indirekter Rede) machen lassen… (zweiter Teil des HS in indirekter Rede).
Die direkte Rede wäre ja ‚Es kann, wer obsiegt, machen lassen…‘, d.h. der Hauptsatz ist ‚es kann machen lassen…‘, der Nebensatz ‚wer obsiegt‘.

Vielleicht trifft es das.
Auf jeden Fall klingt ‚…, wer obsiege, …‘ für mich vollkommen falsch.

Christiane

Liebe Experten,

ich schrieb eben im Konjunktiv:

„Es klinge so, als könne, wer im Prozess obsiegt, seine Kosten
aus dem Urteil vollstrecken lassen.“

Ist das so richtig? Oder müsste es „obsiege“ heißen? Wie
lautet die Regel dazu?

Korrekt ist:
„Es klingt so, als könne, wer im Prozess obsiegt, seine Kosten aus dem Urteil vollstrecken lassen.“

Wenn das Verb „klingen“ bereits im Konjunktiv stehen muß, also tatsächlich „klinge“ sein soll (z. B. wg. indirekter Rede), MUSS das Verb „obsiegen“ ebenfalls in den Konjunktiv, denn es gehört ja ebenfalls zur indirekten Aussage! Also z. B.:

„Er sagte, es klinge so, als könne, wer im Prozess obsiege, seine Kosten aus dem Urteil vollstrecken lassen.“

Die grammatische Regel ist die Anwendung des Konjunktiv realis bei indirekter Rede.

Gruß, Uwe