Das Wort 'Deutsch'

Hallo,
da ich auch hier kein Fachmann bin (kein Germanist) hier eine Frage zu einem E-Mail, das ich erhalten habe.
Bitte um Euren Kommentar.

Schnelleinführung zur Herkunft des Wortes „deutsch“:

Zum Ursprung von „deutsch“ + „Deutsche“ gibt es viele „Deutungen“.
In der von der „politischen Korrektheit“ bestimmten Literatur steht,
dass „deutsch“ von „diot“ / „diota“ / „thiota“ = „Volk“ stamme. Das
ist natürlich wie fast alles, was von der Obrigkeit gesteuert ist, eine
Wahrheitsverdrehung. „Volk“ hieß früher „folc“ / „folk“, „fulka“.

Das erkennt man auch in vielen anderen germanischen Sprachen:
„folklore“ = „Volkstum“ und „folcdance“ = „Volkstanz“ im Englischen,
„folketinget“ = „Volksversammlung / Parlament“ in Dänemark
(im Germanischen hieß das „folkthing“ / „folcthing“, „volkthing“),
„högsta folksförsamlingen“ = „Oberste Volksversammlung in Schweden,
„volk“ = „Volk“ im Niederländischen, „folk“ = Volk“ im Norwegischen.

Selbst das lateinische „vulgo“ / „vulgaris“ = „in der Volkssprache“ zeigt
den Zusammenhang mit dem germanischen „folk, folc, fulka“.

In althochdeutschen / germanischen Wörterbüchern steht zu „dio“ u. Ä:

„diotuom“ / „dionost“ = „Knechtschaft“ / „Sklaventum“, „Sklaverei“,
„dionon“ = „untertan sein“, „durodio“ = „dauernd untertan“,
„dio“ / „thio“ = „Knecht, Diener“ und „unfrei“,
„dioreif“ = „Sklaven-Halsreif, Sklaven-Halskette“ (heute: auch „Schlips“)
Das heutige „devot“ (aus „deuot“) = „unterwürfig, ergeben“ sagt alles.
Und: „thiob“ = „Dieb“, „thior“ = „Tier“ („Deutsche“ also Tieren gleich),
„thioha“ stand unmissverständlich für „Hintern, Gesäß, Arsch“,
„diohho“ = „Schlafgenosse, Buhlknabe“, „diolasina“ = „Knechtverführung“,
„thor“ = „Dummer, Törichter, Tor“, „diolih“ = „demütig, einem Knecht,
einer Magd angemessen“, „diomuoten“ = „demütigen, erniedrigen“,
auch in „tiufal“ / „diovel“ / „tiuual“ = „Teufel“ steckte „dio, diu, tiu“,
„diorno“ = Dirne, Magd, die auch sexuell missbraucht werden durfte,
„diotliut“ = „heidnische = dumme / ungebildete Leute“ (das verdrehte
die Obrigkeit später zum „Volk der Heiden“ und dann nur noch zu „Volk“,
um die Erinnerung an den wahren Usprung „Deutscher“ zu verdrängen).
Im gotischen Wörterbuch aufbauend auf der gotischen Christenbibel,
der Wulfila-Bibel, lässt sich die Ableitung der Worte „deutsch“ und
„Deutsche“ ebenfalls eindrucksvoll nachlesen:

„dius“ = „(wildes) Tier“, „diups“ = „tiefe Armut“, „thiufs“ = „Dieb“,
„thiubi“ = „Diebstahl“, „thiumagus“ = „Knecht“, „thius“ = „Haussklave“.
Das Haupt-Ursprungswort ist „thiudisk“, das von der politisch korrekten
Lehre mit „Volkssprache“ übersetzt wird. Doch das ist eine Wahrheits-
verdrehung total; denn „thiudisk“ hieß nur „heidnisch“ im Sinne eines
Schimpfwortes wie das Wort … usw.

Causa: was ist dran an dieser Deutung?
Grüße
Causa

Hossa :smile:

Als Otto der Große 961 n.Chr. Italien erobert hatte, gaben die Italiener den Besatzungssoldaten den Namen „Teutes“. Das war als abfällige Form von „Teutones“ gemeint. Die Teutonen (lat. Teutoni oder griech. Teutones) waren nach römischen Quellen ein germanisches Volk der Antike.

Als Otto am 2. Februar 962 in Rom von Papst Johannes XII zum neuen Kaiser gekrönt wurde, machte dann das Wort vom „Teuten-Kaiser“ die Runde. Damit war die Zeit der „Teuten-Kaiser“ angebrochen, und das Wort „Teuten“ machte in der gesamten christlichen Welt die Runde. Irgendwann nannten sich dann auch die „Teuten“ selbst so. Und das tun wir heute noch, die „Deutschen“.

Vor ein paar Monaten gab es eine Doku-Serie „Die Deutschen“ im ZDF, da wurde das erklärt… in der ersten oder zweiten Folge.

Viele Grüße

Bitte um Euren Kommentar.

Hi!
Das ist ein so krauses Gemisch aus Dichtung und Wahrheit, dass es schwerfällt, dazu Stellung zu nehmen.
Um es wenigstens zu versuchen:

Schnelleinführung zur Herkunft des Wortes „deutsch“:

Hier fängt der Unfug schon an. Jedes Wort, das mit dio- anfängt, etyologisch mit „thiudisk“ in einen Topf zu werfen, ist so, als würde man sagen, Gar-ten und Gar-topf meinen das Gleiche, nur dass das eine halt einen Deckel hat und das andere einen Zaun, oder umgekehrt.

In der von der „politischen Korrektheit“ bestimmten Literatur
steht, dass „deutsch“ von „diot“ / „diota“ / „thiota“ = „Volk“stamme.

Das steht in den Quellentexten, mit denen dieses Wort gewissermaßen amtlich wurde; zwei Belege:

  1. Die Synode von Tours (813) legte fest, dass im karolingischen Reich die Predigten in die Volkssprachen zu übersetzen seien, und zwar in „rusticam romanam linguam aut theotiscam“, also: in die romanische Volkssprache oder in die „thiutiske“ Sprache, mit der wieder die Volkssprache gemeint war, aber eben nicht die romanische. Wenn man bei „thiutisk” Abwertung finden will, dann kann man das bei der anderen Sprache auch haben: Man kann den Ausdruck getrost übersetzen als „romanischer Dorfdeppendialekt”. Was soll’s? Alles wichtige wurde noch Jahrhunderte lang auf Latein geschrieben, und was das Volk verstehen sollte, in der Volkssprache. Diese wurde natürlich von manchen Lateinkönnern verachtet (Ludwigs Berater, Benedikt von Aniane, wollte den Geistlichen den Gebrauch der Muttersprache verbieten, vielleicht auch nur, damit sie ein vernünftiges Latein lernen sollten); aber ebenso wurden in diesen Kreisen und am Hof der Herrscher die Gedichte in der Volkssprache geschätzt (Ludwig soll den Verfasser des „Heliand” unterstützt haben).

  2. Die Straßburger Eide (842): Die Anführer der beiden Heere schwörten in der Sprache des jeweils gegnerischen, Karl der Kahle auf Romanisch, Ludwig der Deutsche wieder auf Thiudisk.
    Nachdem dieTeilung in West- und Ostreich endgültig geworden war, bürgerte sich für das Ostreich die Bezeichnung „Francia Orientalis” ein, bald auch „Regnum thiutiscum”: weil hier nicht das Romanische gesprochen wurde, das ja die Sprache der von den Germanen besiegten und unterworfenen Romanen war, der sich aber wiederum die linksrheinischen Franken unterworfen haben. (Ich höre aus diesem Wort „thiudisk“ eher ein gewisses Selbstbewusstsein heraus.)

Wahrheitsverdrehung. „Volk“ hieß früher „folc“ / „folk“,

und zwar etwa in der Bedeutung des lateinischen Wortes „populus”.
Das weiß auch Nithard, der in seinem Geschichtswerk die Straßburger Eide überliefert. Auf Romanisch heißt es darin: „Pro deo amur et pro christian poblo et pro commun salvament …”, auf Thiudisk: „In goldes minna ind in thes christianes folches ind unser bedhero gehaltnissi …”.
Man muss eben unterscheiden zwischen „Volk” und „volkstümlich”.

Das erkennt man auch in vielen anderen germanischen Sprachen:

Aber „folk” u. Ä. kommt nicht in allen germanischen Sprachen vor. Und was soll das überhaupt? Der Begriff „folk/Volk” gilt für alle Völker, der Name für ein bestimmtes Volk ist doch etwas ganz anderes. Und da hat sich eben für eines davon das aus „thiudisk” entwickelte Wort „deutsch” eingebürgert.
Jemand heißt Müller. Muss er darunter leiden, dass man seinen Vorfahr im Mittelalter zu den unehrlichen Berufen zählte? Was soll man dazu sagen.
Schönen Gruß!
Hannes

  1. Die Straßburger Eide (842) […]

Natürlich umgekehrt:
Karl der Kahle schwörte auf Thiudisk, Ludwig der Deutsche auf Romanisch.

Danke an euch beide.
Besonders der ausführliche Text von hannes.
Ich habe mir ähnliches schon gedacht.
Zwar hat der Schreiber, der mir dieses E-Mail zusandte studiert und seinen Dr. gemacht, doch ist es schon seit jeher sendungsbewusst und rechtsgerichtet.
Nichts gegen ein gesundes Nationalbewusstsein. Aber irgendwo sind Grenzen.
Genau weil ich seine Einstellung kenne, habe ich hier gefragt.
Danke noch einmal.
Causa