Das Mädchen ist dick. Und es ist blond

Ich wollte euch nur mal kurz fragen ob der satz:" Das Mädchen ist dick. Und es ist blond" richtig iszt ist weil es meine deutschlehrerin gesagt hat und ich ihr das nicht glaube und deswegen bei der arbeit womöglich von einer 2 auf einer 3 geflogen bin. und danke für eure antworten!!!

Hm. Ob das Mädchen tatsächlich dick und blond ist, kann ich von hier aus schwer beurteilen - kannst du ein Foto verlinken?

Falls du dich über das Personalpronomen „es“ im 2. Satz wunderst: Ja, DAS Mädchen ist grammatisch gesehen ein Neutrum, welches durch das Pronomen „es“ ersetzt werden kann.

LG Hahu

Ich wollte euch nur mal kurz fragen ob der satz:" Das Mädchen
ist dick. Und es ist blond" richtig iszt

Ja, ist er (falls auf „blond“ noch ein Punkt folgte).

ist weil es meine
deutschlehrerin gesagt hat und ich ihr das nicht glaube

Was wäre denn Dein Vorschlag?

Falls es um das Genus (es - sie) geht, siehe dazu http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Nom…

Gruß
Kreszenz

Hallo,

Ich wollte euch nur mal kurz fragen ob der satz:" Das Mädchen
ist dick. Und es ist blond"

Also es ist nicht ein Satz, sondern zwei Sätze und sie sind soweit korrekt. Stilistisch finde ich sie aber ziemlich unelegant.

Unschön deshalb, weil ich nach wie vor ein Mädchen mit „sie“ und nicht mit „es“ verbinde, was zwar grammatikalisch richtig ist, aber so emanzipatorisch schwachsinnig klingt und ich würde immer versuchen dieses „es“ zu umschreiben und nicht hervorzuheben, wie hier geschehen.
Weiterhin ist es nicht schön (aber eben auch nicht falsch) einen Satz mit „Und“ zu beginnen, vor allem dann nicht, wenn es ein Leichtes ist diese beiden sehr kurzen Sätze miteinander zu verbinden.

Schöner wäre:

„Das Mädchen ist dick und blond“ oder
„Das dicke Mädchen ist blond“ oder
„Das blonde Mädchen ist dick.“

Viele Grüße

Hallo,

Auch!

Unschön deshalb, weil ich nach wie vor ein Mädchen mit „sie“
und nicht mit „es“ verbinde, was zwar grammatikalisch richtig
ist, aber so emanzipatorisch schwachsinnig klingt

Könnte diese diese Missachtung der Grammatik nicht schwachsinnig emanzipatorisch klingen?
Schönen Gruß!
H.

3 Like

Hallo!

Unschön deshalb, weil ich nach wie vor ein Mädchen mit „sie“
und nicht mit „es“ verbinde,

Soweit einer Meinung.

Schöner wäre:

Die zwei einzelnen Sätze haben eine völlig andere Ausdruckskraft als deine verbundenen Varianten, deswegen halte ich eine Kategorie wie „schön“ hier für verfehlt. Beide Möglichkeiten haben ihre stilistische Berechtigung und lassen sich nicht zwangsläufig ersetzen.

Gruß,
Max

1 Like

Hi Max,

Die zwei einzelnen Sätze haben eine völlig andere
Ausdruckskraft als deine verbundenen Varianten,

Da stimme ich dir vollkommen zu. Ich finde sogar die Trennung viel eindrücklicher und damit „besser“ als die Aussagen in einem zusammengezogenem Satz. Ein dickes blondes Mädchen ist eher banal. Schreibe ich das aber in zwei Sätzen, wie hier gepostet, lese ich ein „Absetzen“ zwischen den Aussagen mit und damit eines: Neugier auf das Mädchen und das, was folgt.

Gruß,

Anja

2 Like

Leute,
Ich denke, der Satz (bzw. die 2 Sätze) wirken deswegen so komisch, weil entweder a) der Originalsatz zu lang und kompliziert war und deshalb vom Fragesteller abgekürzt wurde, oder b) es ein vom Lehrer in einer Klassenarbeit aufgestellter Beispielsatz war, den es auf Fehler zu untersuchen galt bzw. ein Lückentext à la „Und _____ ist blond.“

Die Referenz mit „es“ wirkt in diesen 2 Sätzen noch normal, würde ich sagen, seltsamer wird es bei komplizierteren Sätzen und längeren Texten. Man kann einfach nicht immer das „es“ beibehalten. Das gleiche gilt bei „Fräulein“: Ach, da ist ja das Fräulein Schmidt. Ich hab es ja schon ewig nicht mehr gesehen. — höchst seltsam, ne? Bei „Mädchen“ mag’s hier noch gehen, aber man stelle sich einen längeren Text so vor…

Grüße,

  • André

Hallo!

Die Referenz mit „es“ wirkt in diesen 2 Sätzen noch normal,
würde ich sagen

Relativ normal. Prinzipiell würde ich die Referenz mit „sie“ vorziehen.

aber man stelle sich einen längeren Text so
vor…

Ne, dann schmeckt mir mein Abendessen nicht mehr. :smile:

Lg,
Max

Den moderne Unterschied
Die Person ist blond,
sie ist blöd,
und sie heißt…

…Dieter Bohlen!

Hätte ich statt dem letzten ‚sie‘ ‚er‘ geschrieben, dann hätten sich bestimmt einige Ohren verdreht und einige die schräge Grammatik bemängelt.

Aber bei Fräulein und Mädchen muß Mann spätestens im nächsten (Neben-)Satz ‚sie‘ benutzten, sonst kotzen die Emanzen, auch die männlichen!

Aber bei Fräulein und Mädchen muß Mann spätestens im nächsten
(Neben-)Satz ‚sie‘ benutzten

Person ist im Genus feminin, im Sexus neutral.
Mädchen ist im Genus neutral, im Sexus feminin.

Das macht inhaltlich, grammtikalisch und sprachlich einen deutlichen Unterschied. „Die Person“ liefert weder im Genus noch im Sexus einen Grund für ein maskulines Pronmen, selbst wenn sie sich hinterher als Dieter Bohlen entpuppt. Deswegen klingt das nicht nur falsch, sondern ist falsch.

Bei Mädchen ist das dagegen anders. „Das Mädchen“ liefert zwei Möglichkeiten, zu denen das Pronomen kongruent sein kann: Die eine ist formal korrekt, die andere inhaltlich.

Mit irgendwelchen Emanzen hat das gar nichts zu tun - es geht nämlich auch umgekehrt. „Die Schildwache“ ist männlich - deswegen kann auch das Pronomen männlich sein. „Die Schildwache war müde und gähnte. Dann kratzte er sich am Sack.“

Interesant wird es, wenn eine Wache ein Mädchen heiratet. Wenn sie dann schwanger wird, muß man sich fragen, ob das nun er war oder es.

Gruß,
Max

1 Like

Hi!

Mit irgendwelchen Emanzen hat das gar nichts zu tun - es geht
nämlich auch umgekehrt. „Die Schildwache“ ist männlich -
deswegen kann auch das Pronomen männlich sein. „Die
Schildwache war müde und gähnte. Dann kratzte er sich am
Sack.“

Nee,

Max,

der Unterschied zwischen Schildwache und Mädchen ist, dass das Substantiv Mädchen ein Deminutiv ist, und die sind alle Neutra.
Würde sich ein Schildwachemännchen am Sack kratzen, dann könnte nur ES das tun.
Schönen Gruß!
H.

1 Like

Hallo!

der Unterschied zwischen Schildwache und Mädchen ist, dass das
Substantiv Mädchen ein Deminutiv ist

In seiner Entstehung, ja. Synchron betrachtet aber mE nur nuch formal, nicht mehr inhaltlich.

Würde sich ein Schildwachemännchen am Sack kratzen, dann
könnte nur ES das tun.

Gutes Beispiel - aber mE falsch Schluß: Auch hier ist natürlich der Wechsel auf das maskuline Pronomen möglich und mE in vielen Fällen stilistisch gefordert:

"Das Schneiderlein hatte sieben Fliegen getötet. Dann überlegte er sich, was er tun sollte. Er nähte sich einen Rock, auf dem stand …

Gruß,
Max

Hallo,

Die Referenz mit „es“ wirkt in diesen 2 Sätzen noch normal,
würde ich sagen, seltsamer wird es bei komplizierteren Sätzen
und längeren Texten. Man kann einfach nicht immer das „es“
beibehalten.

ähnlich sieht das auch der Duden (Richtiges und gutes Deutsch):

„Wird heute ein Pronomen auf Mädchen bezogen, steht gewöhnlich die neutrale Form des Pronomens, d. h., das grammatische Genus ist ausschlaggebend: Das Mädchen, das (nicht: die) ihm die Blumen überreichte, war völlig unbefangen. Was hatte das Mädchen von seinem (nicht: ihrem) Leben?
Nur wenn das Pronomen weiter entfernt steht, kommt dem natürlichen Geschlecht entsprechend auch die feminine Form des Pronomens vor: Silke war ein aufgeschlossenes Mädchen, das guten Kontakt zu seinen Kameradinnen fand. Besonders bemühte sie sich auch um ihre Schwester.

(… wobei ich das letzte Beispiel ungeeignet finde, da sich „sie“ m. E. ohnehin auf „Silke“ bezieht.)

Gruß
Kreszenz

Hallo!

Gutes Beispiel - aber mE falsch Schluß: Auch hier ist
natürlich der Wechsel auf das maskuline Pronomen möglich und
mE in vielen Fällen stilistisch gefordert:

"Das Schneiderlein hatte sieben Fliegen getötet. Dann
überlegte er sich, was er tun sollte. Er nähte sich einen
Rock, auf dem stand …

Soweit ich weiß, singen alle:
„[…] Sag, wer mag das Männlein sein, / das da steht im Wald allein? / ES hat aus lauter Purpur ein Mäntlein fein.“
(Sag bloß niemand, man würde das Pronomen sonst auf den Wald beziehen.)
Mit den Beispielen sollten wir es damit bewenden lassen. Das geht sonst ewig hin und her. Natürlich (!) ist Beides richtig. Ich wehre mich nur gegen das emanzipatorische Gehabe dabei.
Schönen Gruß!
H.

„[…] Sag, wer mag das Männlein sein, / das da steht im Wald
allein? / ES hat aus lauter Purpur ein Mäntlein fein.“

„Es war einmal ein kleines Mädchen, ein herziges Ding, das alle Welt liebhatte. Am liebsten hatte es die Großmutter, die kaufte ihm ein Mäntelchen mit einer roten Kapuze daran, und danach hieß es Rotkäppchen.´“

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=2009&kapitel=1…

Und, was haben wir jetzt bewiesen, außer daß es Autoren gibt, die diese KANN-Regel nicht anwenden?

Ich wehre mich nur gegen das emanzipatorische Gehabe dabei.

Das nicht-vorhandene emanzipatorische Gehabe. Das man hier das Pronomen nach dem Sexus richten kann, ist ein Ratschlag, den manche Stilisten schon im 19. Jahrhundert befolgt haben, und zwar unabhängig vonm Geschlecht. Eine emanzipatorische Forderung danach gab es mW nicht, im Gegenteil: Sogar Stilisten wie Schneider, die den Forderungen nach geschlechtergerechter Sprache gelinde gesagt kritisch gegenüber stehen, befürworten aus Stilgründen den Pronomenwechsel - und das in der Tradition von früheren Stilisten (wie Reiners), die ihre Bücher geschrieben haben, als Alice Schwarzer noch in Evas Wurstkessel geschwommen ist.

Es ist ja schön, wenn man gegen Windmühlen kämpft - muss aber auch anstrengend sein.

Lg,
M.