Mobile ATHLON XP-M 3000+ mit 1.6GHz und L2 256kB?

Hallo Experten,
Vor kurzem kam ich zur Entscheidung mir ein Laptop zu kaufen, der als Ersatz für meinen alten Desktop Rechner dienen sollte. Da ich bissen Power brauchte habe ich mich für ein Athlon Prozessor entschieden. Nach langen suchen habe ich endlich ein passendes Angebot bei Novo Markt gefunden:
http://www.ratio-gruppe.de/pages/de/einkaufszentren/…

Es handelte um ein Fujitsu-Siemens „Amilo A7640“ mit mobile AMD Athlon XP-M 3000+ Prozessor. Nach kurzem Überlegen habe ich mir das Teil geholt. Leider habe ich gemerkt, dass der Rechner langsammer läuft als der Rechner von meinem Nachbarn mit Athlon XP-M 2400+ mit 2.0 Ghz. Also habe ich CPU-Z runter geladen und erstmal die Daten von dem Prozessor nachgeguckt. Ich konnte meinen Augen nicht glauben: der CPU hatte unter vollen Last nur 1.6 Ghz dazu kam noch, dass L2 nur 256kB betrug.
Ist es nicht so, dass mobile Athlon 3000+ 1.8 Ghz hat und L2 mit 1MB?
Kann mir jetzt jemand helfen und sagen was für ein Prozessor jetzt wirklich drin steckt? Soll ich jetzt den Rechner zurückgeben? Oder kann man den Prozessor irgendwie hochtakten

http://www.temp.elsky.de/cpu.JPG

Gruß Sheka

Hallo,

es gibt von AMD offenbar so einen seltsamen Deal mit einigen, wenigen Notebookherstellern. Der gestattet den Notebookherstellern, Prozessoren mit dem moderneren und leistungsstärkeren Clawhammer-Kern des Athlon 64 (Sockel 754) als Athlon XP-M - Modelle (Sockel A) zu deklarieren. Von der Sache her wäre das kein schlechter Deal, da dein Prozessor stromsparender arbeiten sollte, als ein „echter“ Athlon XP-M, im Gegensatz zu diesem über das sog. NX-Bit zum Schutz vor Viren und vermutlich auch über 64bit-Fähigkeiten verfügt.
Auf der anderen Seite scheint mir das angesetzte Performancerating (Leistungskennzahl) von 3000+ doch schon sehr gewagt, wenn man diesen Prozessor als Athlon XP-M verkaufen will. Der Prozessor ist nur mit 256 kByte L2-Cache ausgestattet (der normale Mobile Athlon 64 hat je nach Modell zwischen 512 und 1024 kByte) und mit relativ niedrigen 1,6 GHz getaktet. Eigentlich entspricht deine CPU damit leistungsmäßig ziemlich exakt einem Mobile Sempron 2800+ für Sockel 754, welche ebenfalls ein cachereduzierter Mobile Athlon 64 mit 256 kByte L2-Cache und 1,6 GHz ist.
Da Sempron-CPU’s im Performancerating unterhalb des Athlon XP eingestuft sind, ist ein P-Rating von 3000+ für deinen Prozessor IMHO eigentlich nicht gerechtfertigt. Auch wenn man die Betrachtung zugrunde legt, dass der Athlon 64 (was dein Prozessor im Grunde genommen ist) bei gleichem Takt und gleicher Cachegröße ca. 15% schneller rechnet, als der ältere Athlon XP, sind die „3000+“ realistisch betrachtet total überzogen.
Ich halte die Klassifizierung deines Prozessors somit schon für recht bedenklich, obwohl sie wohl mehr oder weniger offiziell ist. Im Grunde genommen sagt schon die Tatsache, das ein Athlon XP-M mit Clawhammer-Kern für den Sockel 754 weder in irgendeinem AMD-Dokument offiziell auftaucht noch bei FSC und den anderen, an diesem Deal beteiligten Notebookherstellern mit seinen exakten technischen Daten (Sockel 754, 256 kByte, 1,6 GHz (?)) beworben wird, so einiges aus. Auf der anderen Seite hätte es dir aber auch bedenklich vorkommen müssen, wenn in diesem relativ spartanisch ausgestatteten Notebook (SiS-Chipsatz mit Onboard-Grafik, 40er Platte) eine absolute Highend-CPU drinstecken sollte.

LG, Jesse

Hi !
Was ein L2 ist weiss ich nicht,dazu kann ich nix sagen,aber ich glaube es ist unterschiedlich wieviel MHZ die Amd Rechner haben,es kommt auf die erste zahl an,in dem fall auf 3000+ !ich habe einen 3400+ mit 2.2 ghZ nen kumpel von mir hat aber wiederum einen 3200+ mit 2.5gHz…
mfg timo

Da Sempron-CPU’s im Performancerating unterhalb des Athlon XP
eingestuft sind, ist ein P-Rating von 3000+ für deinen
Prozessor IMHO eigentlich nicht gerechtfertigt.

Das hängt stark von der Anwendung ab. Manchmal kommt es vor allem auf das Prozessor-Stepping an, der modernere Core kann die Befehle eben schneller abarbeiten, manchmal dagegen nur auf die Taktfrequenz. Daher sind Angaben wie 3000+ stets fraglich.

Notebookherstellern mit seinen exakten technischen Daten
(Sockel 754, 256 kByte, 1,6 GHz (?)) beworben wird, so einiges
aus. Auf der anderen Seite hätte es dir aber auch bedenklich
vorkommen müssen, wenn in diesem relativ spartanisch
ausgestatteten Notebook (SiS-Chipsatz mit Onboard-Grafik, 40er
Platte) eine absolute Highend-CPU drinstecken sollte.

Welcher SIS-Chipsatz? Laut Tomshardware.de (4 Chipsätze für den Athlon 64 im Vergleich) war gerade der für 755er Sockel 754 der schnellste, obwohl er so billig ist. Aber auch bei C’t hat der 651er Chipsatz für Intel (c’t 25/04, Seite 100) überzeugt, bzw. gewonnen.

Gegen SIS sprechen vor allem zwei Dinge:

  1. SIS hat seine Produkte erst groß beworben und dann urplötzlich die Entwicklung der gesamten Produktlinie ein- oder umgestellt (315er Grafikchip 745er Chipsatz).
  2. Da SIS-Produkte in Deutschland weitgehend unerhältlich sind, bzw. die Chipsätze nur von großen Herstellern eingebaut werden, gibt es nur wenige, die damit Erfahrung haben und das sind meistens auch noch Dummuser, denen es reicht, wenn der PC läuft. Bei mir haben SIS-Produkte stets gut funktioniert, gerade integrierte Grafiklösungen finde ich sehr vielversprechend. Nur Spielefreaks und Leute mit Grafikanwendungen sollten die Finger davon lassen, was aber allgemein bekannt ist, eher wird da schon zu früh gegen die integrierte Grafik entschieden).

Guten Tag,
erstmal danke, für die schnelle Antwort.
Auf die schnelle Grafikkarte habe ich gar nicht geachtet, weil ich keine brauche (bin kein Spielfreak). Der Prozessor soll schon bissen schneller sein, da ich ziemlich viel mit Bild- und Videobearbeitung mache. Was mich stutzig macht, dass man bei AMD.DE keine Details zur neue Prozessoren Reihe mobile AMD Athlon XP-M findet(es werde nur die alte Prozessoren bis 2600+ beschrieben). Dazu habe ich Heute ein Artikel bei golem.de gelesen, in dem über gefälschte Prozessoren von AMD geht (in Asien wurde über 1.000.000 gefälschte Prozessoren ausgeliefert, teilweise auch nach Deutschland). Jetzt frage ich mich, ob in meinem Laptop so ein steckt? Fujitsu Siemens ist zwar ein respektable Unternehmen, aber wer weiß… .
Gruß Sheka

http://www.golem.de/0501/35432.html

Dazu habe ich Heute ein Artikel bei golem.de
gelesen, in dem über gefälschte Prozessoren von AMD geht (in
Asien wurde über 1.000.000 gefälschte Prozessoren
ausgeliefert, teilweise auch nach Deutschland). Jetzt frage
ich mich, ob in meinem Laptop so ein steckt? Fujitsu Siemens
ist zwar ein respektable Unternehmen, aber wer weiß… .

Nein, der Prozessor ist nicht gefälscht. Er ist nur kein richtiger Athlon XP-M, weil er nicht den Prozessorkern des Athlon XP hat, sondern den Prozessorkern des neueren Athlon 64.
Es war so ein kleiner, inoffizieller Deal von AMD mit einigen Notebookherstellern, der es denen gestattet hat, mobile Athlon 64-Prozessoren mit reduzierter Cachespeicher-Größe als Athlon XP-M zu vermarkten. Da der Prozessor technisch aber kein Athlon XP-M ist, taucht er bei AMD auch nicht als solcher in den Produktpapers auf.
Es ist etwa so, als würde BMW einen hubraumreduzierten 6-Zylindermotor als 4-Zylindermotor verkaufen. Immer diese Autovergleiche *fg*.

Bei der Produktion des Athlon 64 fallen immer auch teildefekte Prozessoren an, welche einige defekte Cachezellen haben. Bei diesen wird dann die Hälfte des Caches (256 kByte) deaktiviert, welche die defekten Speicherzellen enthält. Somit hat AMD quasi Athlon 64 - Prozessoren mit teilkastriertem Cachespeicher, die nicht als Athlon 64 verkauft werden können. Um sie nicht für die Tonne produziert zu haben, wurde eben ein Deal mit diversen Notebookassemblern geschmiedet. Diese bekamen die cache-halbierten A64-CPU’s vermutlich zu einem sehr günstigen Preis (besser als wegschmeissen), durften sie aber wegen der geringeren Leistung nicht unter dem Namen des Spitzenmodells Athlon 64 verkaufen. Also gingen sie als das Athlon XP über die Theke.

Mittlerweile hat AMD den Markennamen „Sempron“ eingeführt, unter dem die cachereduzierten Athlon 64 - Modelle verkauft werden. Darum wird die Amilo A7640-Reihe auch nicht mehr als Notebook mit Athlon XP-M verkauft, sondern neuerdings sind da offiziell Athlon 64 oder Sempron drin. Technisch dürfte sich an den Notebooks nix verändert haben, nur inzwischen gibt es halt einen offiziellen Namen für deinen Prozessor und der lautet Sempron 2800+.

Wie schon gesagt, was die Bezeichnung Athlon XP-M 3000+ für deinen Prozessor anbetrifft, die ist schon sehr kreativ und leistungsmäßig kaum gerechtfertigt. Da hat AMD den Notebookherstellern wohl freie Hand gelassen und die haben sich gesagt: Weil der Prozessorkern ja neuer und moderner ist, als der, für den wir ihn verkaufen, schlagen wir glatt mal 500 Bonuspunkte auf das P-Rating auf. Durch die Rechenleistung ist die „3000+“ jedenfalls nicht zu erklären, da dürfest du Recht haben - viel mehr Leistung als ein echter Athlon XP-M 2400+ oder 2500+ dürfte dein Prozessor in den wenigsten Anwendungen bringen. Dafür hat er eben ein paar moderne Features eingebaut und sitzt auf der moderneren Plattform (könntest also bei Bedarf auf richtig leistungsstarke Mobile A64-Modelle aufrüsten).