Pannen der Planeten

Hallo Astrologie-Gläubige

Nicht das Thema, der Autor hatte es mir angetan:

Pannen der Planeten
Der Pakt der Astrologen mit den Planeten ist eine Geschichte von Pannen und Pleiten. Auch 2001.

Von Hugo Stamm / Tages-Anzeiger vom 31.12.2001

2001 wird als Katastrophenjahr in die Geschichtsbücher eingehen. Aber auch in die Annalen der Astrologen. Selten lagen die Sterndeuter so katastrophal schief in der (Planeten-)Landschaft. Trotz Pleiten klingeln die Kassen der Astrologen mehr denn je, denn in Krisenzeiten blüht der Aberglaube besonders üppig.

In Deutschland beispielsweise machen 20 000 Astrologen einen Umsatz von rund 800 Millionen Franken. In der Schweiz dürften schätzungsweise 2000 Sterndeuter gegen 100 Millionen umsetzen. Der deutsche Soziologe Edgar Wunder hat herausgefunden, dass in den letzten zehn Jahren „96 Prozent aller Prophezeiungen falsch waren“. Und die restlichen 4 Prozent? Laut Wunder lauter Zufallstreffer.

Dass kein Astrologe den 11. September voraussah, wissen wir inzwischen (TA vom Samstag). Die meisten liessen sich nämlich vom positiven Einfluss des Jupiters blenden. Er sorge für ein glückliches 2001, schmeichelten sie uns. Doch die Planeten liessen die Astrologen selbst bei den kleineren Ereignissen kläglich im Stich. Darüber täuscht auch die Aussage der Starastrologin Elisabeth Teissier nicht hinweg, die behauptet, sie habe eine Trefferquote von 80 Prozent. Ein Beispiel: Die Sterne flüsterten Teissier vor 12 Monaten unter anderem ein, es werde „ein recht gutes Jahr“ für die Börse und einen Aufwärtstrend für die Wirtschaft geben. Wahrlich ein Volltreffer.

Nicht besser ging es der Zürcher Wahrsagerin Asmi Nardo. Sie sagte für 2001 ein Erdbeben im Raum Basel voraus. Die Swissair werde noch nicht verkauft, erst 2002. Und zwar an eine englische Firma. Den Vogel schoss Acedaih Dafi ab. Sie prognostizierte einen „sehr milden Winter“ und Rücktritte prominenter Politiker. In Wirklichkeit traten nicht einmal Peter Hess und Peter Aliesch zurück, obwohl ihnen die Planeten fast auf den Kopf fielen.

Und was prophezeien uns die Planeten respektive ihre Sprachrohre für 2002? Die erste Hälfte werde schwierig, erklären Elisabeth Teissier, Monica Kissling und Claude Weiss. Um dies vorherzusagen, muss man beileibe nicht in die Sterne gucken: Ein Blick auf die wirtschaftliche und politische Grosswetterlage macht jeden Löli zum Astrologen. Saturn hin, Pluto her.

Mit oder ohne Sterne wünsscht guten Rutsch
Mäni