Hallo Christian,
aber Professor ist doch kein Beruf, sondern ein akademischer Titel für Hochschullehrer, Forscher und Künstler!!
Hier der steinige Weg zum Professor:
Zuerst einmal müsstest Du also die Hochschulreife ablegen, wobei es von ziemlichem Vorteil sein dürfte, wenn Du Physik auch als Leistungsfach belegt hast. Außerdem sind gute bis sehr gute Englischkenntnisse sehr vonnöten, da die meiste Fachliteratur in Englisch veröffentlicht ist. Dann bewirbst Du Dich an einer Universität, und ich setze jetzt einfach mal voraus, dass Du auch genommen wirst.
Während des Studiums wird so einiges auf Dich zukommen: Neben den zirka 30 Wochenstunden pro Semester wirst Du sicherlich auch Praktika ablegen müssen. Am Ende des vierten Semesters gibt es ein Vordiplom, nach dem achten Semester schreibst Du Deine Diplomarbeit, für die Du in der Regel sechs Monate (max. 9) Zeit haben wirst. Hast Du das alles hinter Dir, erfolgreich natürlich, dann bist Du erst einmal Diplom-Physiker! Damit hast Du Dich sozusagen erst für diesen Beruf qualifiziert. Regelstudienzeit: 10 Semester!
Jetzt solltest Du daran denken, Deine Dissertation anzugehen. Dissertation ist lateinisch und heißt „Erörterung“. Du musst sie schreiben, wenn Du den Doktortitel erwerben möchtest, und der wiederum ist ziemlich zwingend nötig, wenn Du Dein hoch gestecktes Ziel erreichen willst! Für die Anfertigung der Dissertation sind vier bis sechs Semester anzusetzen, das entspricht in etwa zwei bis drei Jahren. Die Dissertation musst Du in einer öffentlichen Anhörung verteidigen.
Da die Physik, insbesondere die Astrophysik stark forschungsbezogen arbeitet, wirst Du erst mit Deiner Dissertation Einstieg in die Arbeit finden.
So, und jetzt wird es komplizierter:
Du solltest in etwa fünf Jahre in diesem Deinen Beruf gearbeitet haben. Bei Deinem Ziel als Dozent gehst Du also am besten an eine Universität, wo Du Dich für eine ausgeschriebene Stelle bewirbst. Wie auf dem Freien Arbeitsmarkt auch. Nur wirst Du wohl ziemlich weit unten beginnen müssen, wahrscheinlich als wissenschaftlicher Mitarbeiter. In diesen Jahren muss es Dein Interesse sein, immer wieder fachspezifische Literatur zu veröffentlichen; denn bei einer späteren Berufung zum Professor musst Du Veröffentlichungen in der Regel nachweisen können. Und von der Habilitation (Erwerb der Lehrberechtigung an Hochschulen und Universitäten durch Anfertigen einer schriftlichen Arbeit) will ich gleich gar nicht erst anfangen.
Ein Professor ist ein Titel, der Dir auf Vorschlag eines Dritten verliehen werden kann unter bestimmten Voraussetzungen. Unter anderem ist das Erstberufungsalter in Deutschland 42 Jahre! Eine Professur läuft in der Regel sechs Jahre lang…
Aber ich denke, wenn Du bis dahin gekommen bist, was ich jetzt hier schon ausgeführt habe, dann weißt Du es noch viel besser als ich
- Wie viel verdient man durchschnittlich in diesem Beruf
(auch unterschied alte- und neue Bundesländer) ???
- Ich habe erfahren das man als Professor als Beamter zählt,
nun wollte ich noch wissen was für Steuervergünstigungen das
mit sich bringt.
Du bekommst nur einen beamtenrechtlichen Status bei einer Professur an einer Hochschule. Normalerweise erfolgt dabei Deine Verbeamtung auf Lebenszeit. Die Besoldung beträgt in etwa C2 oder sogar C3, allerdings kann das changieren, denn als Professor an einer Hochschule unterliegst Du dem jeweiligen Landesbesoldungsgesetz. Unterm Strich wirst Du in etwa so um die 12.000 DM auf die Hand haben, was aber auch von Familienstand und Kindern etc. abhängt.
Es gibt zwischen den Bundesländern durchaus Unterschiede in der Besoldung, erst recht zwischen Ost und West.
Ein Tipp zum Schluss von mir: Lass Dich nicht vom Geld leiten bei Deiner Berufswahl. Es wird Dich nicht glücklich machen!
Alles Gute
Jana