Die expandierende Erde, ein Kommentar.
hi Frank
Die Theorie von der expandierenden Erde ist ziemlich alt und kam im Rahmen der Wegenerschen Kontinentaldrifttheorie auf (Wobei Wegener die Erdexpansion nie vertreten hat)
Wenn wir mal den postulierten, aber vollkommen ungeklärten Massezuwachs der Erde aussen vor lassen, so ergeben sich bei der Expansionstheorie folgende Probleme mit der realen Welt:
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Die Expansionstheorie fordert eine wesentlich kleinere, aus rein Kontinentaler Kruste bestehende Erdoberfläche vor dem Unteren Jura. Des bedeutet, dass sich die Kontinentalen Platten kaum gegeneinander verschoben haben können Z.B. wäre Indien immer direkt Südlich an Tibet drangehängt. Paläomagnetische daten zeigen jedoch, dass im Jura zwischen Indien und dem heutigen Tibet/China eine erhebliche Distanz von über 40 Breitengraden = min 4500 km lag. Des weiteren zeigen paläomagnetische Daten erhebliche Relativbewegungen zwischen den einzelnen Kontinentalen Platten bereits im oberproterozoikum und im paläozoikum, lange vor dem Jura (für das Tiefere Proterozoikum und das Archaikum ist die Datenbasis sehr dünn)
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Die Expansionstheorie negiert Subduktion sowie Kompressionstektonik im rahmen von kontinent-Kontinent-Kollosionen. Weiträumige Geologische Deckenbaue sind so nicht möglich. Dies steht im Wiederspruch zum Befund im Gelände.
Wir kennen sowohl sogenannte Hochdruckmetamorphose (die typisch für Subduktionszonen ist) als auch Deckenüberschiebungen mit mehreren 100 km Schubweite, sowie Bereiche erheblicher Kompressionstektonik.
Subduktionszonen sind sowohl durch seismologische Untersuchungen (Stichwort „Benioff-Zone“ als auch durch seismische Tomographie gut belegt.
Link zur seismischen Tomographie:
http://www.geof.ruu.nl/~bijwaard/abstracts/vakidioot…
Im Hellenischen Graben gelang es im Rahmen des Ozeanbohrprogrammes, durch die Überliegende Platte in die Abtauchende Platte hineinzubohren.
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Es existieren Relikte alter Ozeanischer Kruste, z.T bereits aus dem Präkambrium. Dies steht in direktem Widerspruch zur Expansionstheorie.
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Wäre die Erde vor dem Jura ein wesentlich kleinerer Körper gewesen, etwa von Marsgrösse, mit ähnlicher Masse, dann hätte sich auch eine marsähnliche, wesentlich weniger dichte Atmosphäre gebildet. Die Geringere Gravitation hätte es der Erde unmöglich gemacht, die dichte Athmosphäre zu halten, große Teile wären in den Raum entwichen.
Leben wäre so unmöglich gewesen.
Zum Schluss:
Die Plattentektonik ist insofern eine sehr gute Theorie, da sie kaum Fragen offenlässt und sich auf bestehende Physikalische Gesetzmäßigkeiten stützt. Die theoretischen Vorhersagen, die sich aus dieser Theorie ergeben, haben sich weitgehend bewahrheitet.
Im Gegensatz dazu wirft die Expansionstheorie erhebliche Fragen auf, Hinterlässt im Bereich der Geologie und Geophysik erhebliche Probleme mit der Deutung der Meß- und Geländeergebnisse (Die man mit der Plattentektonik nicht hat), und benötigt eine Physikalisch äusserst obskuren Mechanismus.
Die Theorie löst auch keine Probleme, die die Plattentektonik offenlässt.
Die Expansionstheorie ist in diesem Sinne eine schlechte Theorie:
Sie ist kompliziert, widerspricht z.T. dem Geländebefund, und beruht auf obskuren physikalischen Grundlagen.
Die Vertreter dieser Theorie mögen bitte Daten und Geländebefunde vorlegen, die der Plattentektonik widersprechen und durch ihre Theorie erklärt werden.
Solange dies nicht geschieht (und ich denke, wir werden darauf sehr sehr lange warten) ist die Erdexpansionstheorie abzulehnen.
Die Erdexpansion wurde aus guten Gründen verworfen. Es magals intellektuelle Übung ganz nett sein, diese Theorie wieder aufzuarbeiten, solange aber keine neuen Belege gefunden werden, wird diese Theorie auf dem Schuttplatz der missglückten wissenschaftlichen Ansätze liegen bleiben.
Gruß
Mike
(Herrjeh: Wieder mal ein Posting für den Buchbinder)