Gibt es den Weihnachtsmann? (lang!)

Gibt es den Weihnachtsmann?

Seit Jahrhunderten führen heranwachsende Kinder Diskussionen mit ihren Eltern, ob es den Weihnachtsmann gibt. Einem Expertenteam unter Leitung von Professor Nico Laus ist es jetzt gelungen, diese Frage endgültig zu klären.
Ihre hochinteressanten Forschungsergebnisse haben Sie daraufhin im Internet publiziert.

  1. Keine bekannte Spezies der Gattung Rentier kann fliegen. ABER es gibt 300.000 Spezies von lebenden Organismen, die noch klassifiziert werden müssen, und obwohl es sich dabei hauptsächlich um Insekten und Bakterien handelt, schließt dies nicht mit letzter Sicherheit fliegende Rentiere aus, die nur der Weihnachtsmann bisher gesehen hat.
  2. Es gibt 2 Milliarden Kinder (Menschen unter 18) auf der Welt. ABER da der Weihnachtsman (scheinbar) keine Moslems, Hindu, Juden und Buddhisten beliefert, reduziert sich seine Arbeit auf etwa 15% der Gesamtzahl: 378 Millionen Kinder (laut Volkszählungsbüro). Bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 3,5 pro Haushalt ergibt das 91,8 Millionen Häuser. Wir nehmen an, dass in jedem Haushalt mindestens ein braves Kind lebt.
  3. Der Weihnachtsmann hat einen 31-Stunden-Weihnachtstag, bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen reist (was logisch erscheint). Damit ergeben sich 822,6 Besuche pro Sekunde. Somit hat der Weihnachtsmann für jeden christlichen Haushalt mit braven Kindern 1/1000 Sekunde Zeit für seine Arbeit: Parken, aus dem Schlitten springen, den Schornstein runterklettern, die Socken füllen, die übrigen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilen, alle übriggebliebenen Reste des Weihnachtsessens vertilgen, den Schornstein wieder raufklettern und zum nächsten Haus fliegen. Angenommen, dass alle diese 91,8 Millionen Stops gleichmäßig auf die Erde verteilt sind (was natürlich, wie wir wissen, nicht stimmt, aber als Berechnungsgrundlage akzeptieren wir dies), erhalten wir nunmehr 1,3 km Entfernung von Haushalt zu Haushalt, eine Gesamtentfemung von 120,8 Millionen km, nicht mitgerechnet die Unterbrechungen für das, was jeder von uns mindestens einmal in 31 Stunden tun muss, plus Essen usw.
    Das bedeutet, dass der Schlitten des Weihnachtsmannes mit 1040 km pro Sekunde fliegt, also der 3000-fachen Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich: das schnellste jemals von Menschen gebaute Fahrzeug auf der Erde, der Ulysses Space Probe, fahrt mit lächerlichen 43,8 km pro Sekunde. Ein gewöhnliches Rentier schafft höchstens 24 km pro STUNDE.
  4. Die Ladung des Schlittens führt zu einem weiteren interessanten Effekt. Angenommen, jedes Kind bekommt nicht mehr als ein mittelgroßes Lego-Set (etwa 1 kg), dann hat der Schlitten ein Gewicht von 378000 Tonnen geladen, nicht gerechnet den Weihnachtsmann, der übereinstimmend als übergewichtig bezeichnet wird. Ein gewöhnliches Rentier kann nicht mehr als 175 kg ziehen. Selbst bei der Annahme, dass ein „fliegendes Rentier“ (siehe Punkt 1) das ZEHNFACHE normale Gewicht ziehen kann, braucht man für den Schlitten nicht acht oder vielleicht neun Rentiere. Man braucht 216000 Rentiere. Das erhöht das Gewicht - den Schlitten selbst noch nicht einmal eingerechnet auf - 410400 Tonnen. Nochmals zum Vergleich: das ist das vierfache Gewicht der Queen Elizabeth.
  5. 410400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 1040 km/s erzeugt einen ungeheuren Luftwiderstand - dadurch werden die Rentiere aufgeheizt, genauso wie ein Raumschiff, das wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Das vorderste Paar Rentiere muss dadurch 16,6 TRILLIONEN Joule Energie absorbieren. Pro Sekunde. Jedes. Anders ausgedrückt: sie werden praktisch augenblicklich in Flammen aufgehen, das nächste Paar Rentiere wird dem Lufwiderstand preisgegeben und ein ohrenbetäubender Knall wird erzeugt.
    Das gesamte Team von Rentieren wird innerhalb von 5 Tausendstel Sekunden vaporisiert. Der Weihnachtsmann wird währenddessen einer Beschleunigung von der Größe der 17500fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt. Ein 120 kg schwerer Weihnachtsmann (was der Beschreibung nach lächerlich wenig sein muss) würde an das Ende seines Schlittens genagelt - mit einer Kraft von 20,6 Millionen Newton.

Damit kommen wir zu dem Schluß: WENN der Weihnachtsmann irgendwann einmal die Geschenke gebracht hat, ist er heute tot.

Tröstende Grüße,
Armin

Antwort (noch länger) :smile:)
ZU 1)
Du gibst hier also selber zu, daß es fliegende Rentier geben könnte. Eine gute Einsicht. Aber der Weihnachtsmann benötigt prinzipiell nur 1 (ein einziges !!) herkömmliches Rentier. Na ja, ein besonders schönes sollte es aus Präsentationsgründen schon sein, und auf den Weihnachtsmann muß es schon hören, sonst kommt der ja wer weiß wo an. Wie der Weihnachtsmann alles mit einem Rentier schafft, fragst Du dich nun sicherlich. Dazu mehr im Folgenden.

ZU 2)
Die Rechnung, die Du hier aufstellst, kapiere ich hinten und vorne nicht. Ich fange mal vorne an: 2 Milliarden Kinder ist noch klar. 15% von 2 Millarden sind aber keine 378 Millionen. Mein Taschenrechner spuckt hier eine Zahl von 300 Millionen aus, also erheblich weniger Kinder (26% Fehler). Des weitern ergibt 378 / 3.5 = 108 und nicht - wie Du behauptest - 91,8 Millionen Häuser (15% Fehler). So kann die weitere Zeitenberechnung nicht stimmen.
Desweiteren mußt du mal mit jemandem reden, der sich mit Kindern auskennt. Es gibt soviel mir bisher bekannt ist keine halben Kinder. (0,8 Häuser übrigens schon) Kinder bekommt man nur im ganzen Stücken, soviel ich weiß. Wenn man sagt, jeder vierte Haushalt hat 4 Kinder, und die restlichen Haushalte haben je 3 Kinder, so gibt es nur ganze Kinder, und es gibt keine Probleme. Allerdings müßten die Häuserzahlen somit an die neuen Begebenheiten angepaßt werden.

ZU 3)
Die Zeitberechnung kann aus den oben genannten Gründen nicht richtig sein, aber egal - es wurde sowieso ein wichtiger Faktor vergessen. Welcher? Du weißt es wirklich nicht? Du mußt in höheren Dimensionen denken .
Nimm dabei an, die vierte Dimension sei die Zeit, so wirst du feststellen, der Weihnachtsmann kann sich zum Verteilen der Geschenke soviel Zeit lassen, wie er will. Das Rentier ist mit ca. 20 km/h auch schnell genug, so daß es hier keine weiteren Probleme geben sollte.
Daß die Berechnung mit der Zeit stimmt, läßt sich auch an empirischen Untersuchungen zeigen.
Natürlich ist der Weihnachtsmann um Weihnachten rum extrem beschäftigt, so daß das mit den „Zeitsprüngen“ nicht immer ganz klappt. Hast du als Kind niemals bemerkt, daß die Zeit vor der Bescherung extrem langsam vergeht ? Jetzt vergeht die Zeit bis zu den Ferien ja auch extrem langsam. Na siehst Du!! Du mußt alles in der „Zeitdimension“ berechnen.

ZU 4)
Hier gibt es grundsätzlich auch keine Probleme, siehe Erklärung zu Punkt 3 (Zeit ist unbegrenzt, also kann der Weihnachtsmann beliebig oft hin und her fahren.)
Selbst wenn der Weihnachtsmann alles auf einmal mitnimmt, funktioniert die Sache. Du weißt ja sicherlich, daß der Weihnachtsmann von seinem Chef eine gute Ausrüstung bekommnen hat. Darunter befindet sich selbstverständlich ein Anti-Gravitations-Generator. Das Gewicht spielt somit keine Rolle, und jedes beliebige Rentier läßt sich hiermit zum Fliegen anregen (siehe Punkt 1). Auch ist ein Rentier für die gesamte Last ausreichend.

ZU 5)
Also manchmal glaube ich, du willst gar nicht, daß es den Weihnachtmann gibt! Zu diesem Problem ist die Lösung auch nicht weiter schwer. Der gesamte Weihnachtstransport wird im Vakuum duchgeführt. Die Lebewesen bekommen selbstverständlich Sauerstoffflaschen, die kurz vor Erreichen des Zieles versteckt werden, so daß diese nicht weiter auffallen.
Selbstverständlich wird auch die „Vakuumglocke“ aus extrem hitzebeständigem Material in ein sicheres Versteck gebracht.

ZUM Schlusssatz)
Natürlich gibt es den Weihnachtsmann, wie du soeben erfahren hast. Wie willst Du denn sonst Deinen Kinder mal erklären, woher die ganzen Geschenke zu Weihnachten kommen ? HÄ ? Kannst du mir das mal sagen ? Und übrigens: Wer bringt mir dann meine Geschenke?
Ein Problem habe ich bei der ganzen Sache allerdings doch noch.
Nehmen wir mal an, Deine Zahlen stimmen, und nehmen wir weiter an, jedes Geschenk hätte die Ausmaße von 15 x 15 x 15 cm, dann wäre das Gesamtvolumen des Weihnachtstransporters 1.275.750 m3. Ordnet man die Pakete nun in
einem Würfel an, so hätte dieser eine Kantenlänge von ca. 108,5m. Ein so großes Gefährt samt dazugehöriger „Vakuumglocke“ dürfte eigentlich nicht unbemerkt bleiben.
Einige Leute behaupten ja, sie hätten den Weihnachtsmann schon einmal mit seinem Schlitten gesehen.
Ich werde über dieses Problem noch nachdenken.

Arbeitest Du in der IT :wink:??? Genial!!
o.T.

o.T.

Behauptung und Erklärungsversuch

ZUM Schlusssatz)
Natürlich gibt es den Weihnachtsmann, wie du soeben erfahren
hast. Wie willst Du denn sonst Deinen Kinder mal erklären,
woher die ganzen Geschenke zu Weihnachten kommen ? HÄ ? Kannst
du mir das mal sagen ? Und übrigens: Wer bringt mir dann meine
Geschenke?

Vielleicht eben auch dieser ominöse Weihnachtsmann. Wobei ich mich an meine Kindheit erinnere, einmal war der Weihnachtsmann weiblich… (ich habe das nie verwunden) *grins*

Ein Problem habe ich bei der ganzen Sache allerdings doch
noch.
Nehmen wir mal an, Deine Zahlen stimmen, und nehmen wir weiter
an, jedes Geschenk hätte die Ausmaße von 15 x 15 x 15 cm, dann
wäre das Gesamtvolumen des Weihnachtstransporters 1.275.750
m3. Ordnet man die Pakete nun in
einem Würfel an, so hätte dieser eine Kantenlänge von ca.
108,5m. Ein so großes Gefährt samt dazugehöriger
„Vakuumglocke“ dürfte eigentlich nicht unbemerkt bleiben.
Einige Leute behaupten ja, sie hätten den Weihnachtsmann schon
einmal mit seinem Schlitten gesehen.
Ich werde über dieses Problem noch nachdenken.

Muß nicht sein. Ich denke, mit einem Replikator a la Enterprise wird der Würfel halt in nen attraktiven Schlitten passen. Paar Energiezellen dazu, fertig. Worüber ich grüble, das ist die Zustelliste. Megalang? Oder hat der Weihnachtsmann doch einen Organizer?

Gruß
André