Hallo,
hätte mal ne Frage, ab wann oder welcher Verkaufszahl bzw.
Stückzahl ist man eigentlich bei ebay gewerblicher Verkäufer
bzw. ab wann muß man ein Gewerbe anmelden und wie wird das
dann
bei einem Onlineshop versteuert.
Wäre euch sehr dankbar, wenn Ihr mir da weiterhelfen könntet.
Die Rechtsprechung ist da noch uneinheitlich. Aber bzgl. Neuware ist der Ansatz von Martin auf jeden Fall schon mal gut, wenn es um mehr als den Gelegenheitskauf eines zweiten Stücks aus einem tollen Sonderangebot geht.
Wenn A*** also nächste Woche das absolute Superschnäppchen von Produkt X hat, und Du nimmst ein Gerät für den eigenen Bedarf und mit offener späterer Verwendung noch ein zweites mit, wird niemand damit ein Problem haben, wenn dieses dann nicht als Geschenk beim Bruder, sondern bei ebay landet. Wer hingegen selbst 10.000 Stück von dem Ding in Asien direkt beim Hersteller einkauft und dann entweder parallel oder über die Zeit immer wieder bei ebay einstellt, ist natürlich gewerblich tätig. Und auch wenn aus den Gelegenheitskäufen eine Hauptbeschäftigung wird, die einen Teil des Lebensunterhalts deckt, wird dies im Entdeckungsfall Ärger geben. Wer also nicht nur „mal“ den zweiten MP3-Player aus dem Sonderangebot mitnimmt, sondern regelmäßig die Zweit- und Drittstücke in so großer Zahl online hat, dass der Erlös zum Lebensunterhalt beiträgt, darf mit Problemen rechnen.
Schwieriger wird es bei Gebrauchtware, und es ist ja tatsächlich so, dass man auch als Privatmann zu großen Stückzahlen kommen kann. D.h. wenn ich Opas Briefmarkensammlung auflöse, dann habe ich ggf. schnell mal 1000 Verkäufe zusammen, und die Sache ist trotzdem noch privat. Kann man mir aber nachweisen, dass ich täglich diverse Sachen z.B. direkt bei ebay selbst erwerbe, um die dann regelmäßig wieder einzustellen, oder dass ich jedes Wochenende auf Haushaltsauflösungen rumlaufe um meine Bestände wieder aufzufüllen, sieht die Sache natürlich anders aus.
Etwas dazwischen steht die Eigenproduktion. D.h. der ein oder andere Hobbyist trennt sich natürlich durchaus mal von dem ein oder anderen Ergebnis seiner Arbeit. Auch dies wird, wenn die Geschichte lediglich zur Kostendeckung dient und man keine hauptberufliche Produktion annehmen muss, unproblematisch sein. Es gibt aber viele solcher Hobby-Produzenten bei ebay, die diese recht weiche Grenze ganz offensichtlich überschreiten. Wer da Mengen unter das Volk bringt, die nur bei 40 Stundenwoche und mehr zu produzieren sind, wird nicht ernsthaft behaupten können, dass dies ein Hobby sei. Insbesondere dann nicht, wenn der Preis durch die „Veredelung“ billiger Ausgangsmaterialien bestimmt wird.
Gruß vom Wiz