Schimmel-Pianos – wie positioniert?

Hallo Pianisten und Experten,

zusammen mit einem Seminarveranstalter überlege ich die Anschaffung eines Pianos oder Flügels. Bin selber aber kein Experte. Habe Gutes über die Marke „Schimmel“ gehört. Budget liegt noch nicht fest, ist aber im Moment noch nach oben (na ja, nicht ganz :wink: offen.

Gibt es in diesem Bereich so etwas wie ein Ranking? Eine Achse Qualität, andere Achse Preiswürdigkeit zum Beispiel?

Welche Marken wären die Alternative?

Als Laie kenne ich nur die Namen Steinway, Bechstein, Ibach. Wo stehen Instrumente wie „Schimmel“ im Vergleich zu Japanern?

Viele Fragen … hat jemand vielleicht ein paar Antworten?

Darüber freuen würde sich

Burkhard

Hi,

ich bin weder das eine, noch wirklich das andere, aber soweit ich weiß, hat jede Marke ihr eigenes Klangbild, die einen sind härter, die anderen weicher, die einen haben mehr, die anderen weniger Volumen im Klang.

Also macht Euch mal auf in umliegende Flügel-Ausstellungen und lauscht erstmal dem Klang und ob er Euren Geschmack trifft…

Weiterhin sollte ja auch der Raum eine Rolle spielen, manche Räume werden durch einen Flügel einfach „zugestellt“.

Gruß

Winni

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Durch die räumliche Nähe zum Kölner Fernsehstudio heißt es immer
wieder „Schiebt uns einen Schimmel rüber“. Sonst würde kein Mensch
diese Marke kennen. Und der weiße Plexiglas-Schimmel vom Udo Jürgens
war sicher auch eine gute Werbe-Investition.
Übrigens hat jede große Marke ihre Spitzenmodelle - auch die Japaner.
Versuchen Sie einen tschechischen Petroff. Oder gleich einen
Bösendorfer.

Also, bei der Frage fühle ich mich angesprochen! Das ranking sieht ungefähr so aus:
Fazioli
Bösendorfer
Steinway
Yamaha, Bechstein, Steingräber
dann andere (ohne Reihenfolge Ibach, Blüthner, Kawai, Estonia, Schimmel, Seiler, Hupfeld,…)
Ich gehe allerdings mal nicht davon aus, daß das Budget „nach oben offen“ ist, wie käme man sonst auf die Idee mit Schimmel? Schimmel würde ich nicht empfehlen, ist bei klassischen Pianisten unbeliebt und für kleinen Klang berüchtigt.
Ein Klavier auf der Bühne macht übrigens einen etwas jämmerlichen Eindruck, es muß schon ein Flügel sein; gibts ja in allen Größen von 150er (nur Steinway) bis 308er (nur Fazioli), da wird schon was Passendes dabeisein.
Bzgl Preis-Leistungs-Verhältnis liegen Yamahas klar vorn, neue Steinways schneiden schlechter ab, die Qualität heute produzierter Steinways ist geringer als noch vor 15, 20 Jahren. Bösendorfer & Fazioli sind High-End-Produkte, eben nochmal teurer.
Besonders ungünstig sind Seiler, Schimmel, Boston; einmal (mäßig) teuer gekauft, sind sie nur schwer wieder zu verramschen.
Wichtig beim Kauf ist, einen Kenner dabei zu haben, denn man kann sich keinesfalls darauf verlassen, bei einer bestimmten Marke immer die gleiche Qualität zu bekommen; und der Verkäufer merkt ganz schnell, daß da jemand ist, dem er vielleicht einen Ladenhüter mit Markennamen unterschieben kann.
Möglicherweise gibt es in Deiner Stadt Klavierstimmer, die nicht an einem Klavierhaus angestellt sind, die könnte man als Einkaufsberater (*g*) engagieren, was sich bei einer größeren Investition klar lohnt. Eine andere billige Möglichkeit wären fortgeschrittene Musikhochschulstudenten (Klavier). Ein bedeutender Vorteil, wenn man einen Experten dabeihat, ist, daß man sich auch gebrauchten Instrumenten zuwenden kann, wo hin und wieder (muß man aber Glück haben) auch ein Schnäppchen darunter ist. Fachkundige Begleitung beim Aussuchen ist jedenfalls grundsätzlich angeraten.

Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung!
SE

Danke
Das war genau die Info, die ich suchte.

Herzlichen Dank dafür, Sir Elgar!

Burkhard