Querflöte lernen

Hallo,

ehe ich meine Umwelt nerve mit dem sinnlosen Versuch, erst mal hier die Frage: Wie schwer ist Querflöte zu lernen, sind die in Ebay angebotetenen für einen Anfänger okay, und wieviel kann man sich dabei selbst beibringen ?

Ich hatte es vor vielen Jahren mal mit Orgel versucht, reden wir nicht davon. Das einzige, was dabei herauskam, war die Erkenntnis, dass ich merkwürdigerweise mit links besser als mit rechts spiele.

Kann man sich Querflöte gut selbst beibringen ? Zumindest für den Anfang ? Hier im Kindergarten (!) hatte mal eine Flötistin Unterricht angeboten, aber die Preise waren für mich jenseits von Gut und Böse (45 Euro für ebenso viele Minuten, mag ja ok sein, aber ich habe noch 2 Kinder zu ernähren).

Gruss

Andreas

Hallo Andreas!

Ich selbst spiele jetzt seit vier jahren. Hierbei habe ich natürlich ein paar Erfahrungen gesammelt.
Also ich selbst finde Querflöte ein super Instrument. Aber meines Erachtens ist das Instrument nicht wirklich ohne professionelle Anweisung GUT zu spielen. Das schwierige bei Querflöte ist nicht die Fingerfertigkeit, sondern der Ansatz- also um einen schönen Ton rauszubekommen. Und da hast du ja leider noch keine Ahnung, WIE das letzendlich mal klingen soll und warum es nicht so klingt wie es klingen soll. Deshalb rate ich dir von dem Selbstversuch ab, denn wenn du einmal den falschen Ansatz (da gehts um die Lippenspannung, wann passt die Querflöte an den Lippen, wie ist die Haltung der Querflöte, z.B. tun dir bei der falschenhaltung ne ganze Menge Finger weh, etc) kriegst du das nie wieder hin. Ich selbst übe meist im Badezimmer um überhaupt zu hören, ob mein Ton gut klingt. Und deshalb braucht man bei Querflöte auch viele Tonübungen. DU wirst erst guggn, wie schwer es ist überhaupt einen rauszubekommen- ich habe dafür ewig gebraucht- dafür ist er aber jetzt auch laut meiner Querflötenlehrerin sehr schön.

Noch n Tipp: für den Unterricht nehme nicht die herkömmlichen Musikvereine. Deren lehrer haben das oft gar nicht studiert- die sind zwar billig, aber oftmals kann am schluss der schüler besser spielen als der Lehrer. Meine Querflötenlehrerin verlangt für 45 Minuten 25 Euro- ist allerdings privatunterricht und sie hat das Instrument studiert und auch zahlreiche Weiterbildungen gemacht.Zudem ist das in angemieteten Räumen, weil sie in einem anderem Landkreis wohnt => sie muss die kosten natürlich wieder reinbekommen. Sie bereitet auch studenten auf die Uni vor, lässt aber auch leute die das Instrument nur aus Spaß an der Freude spielen das tun und fördert sie. Freundinnen von mir spielen bei Musikschulen, die Zahlen für 30 Min 10- 15 Euro, aber deren Unterricht ist auch schlecht. 45 Euro für 45 Mins sind wirklich von gut und schlecht! Kennst du nicht einen Musiklehrer, der dich beraten kann? Die hören sich sicherlich mal für dich um!

Auch noch n Hinweis: wenn du nen guten Lehrer gefunden hast, wird er auch für dich eine Leihquerflöte organisieren, die du erst mal so n Jahr verwenden kannst. Da merkst du ob dir das Instrument spaß macht und welche Querflöte für dich die richtige sein wird (das hängt auch vom Ansatz ab: Pearl und Yahama sind für Anfänger ganz gute Marken). Ein guter Lehrer wird dann auch für dich die Augen und Ohren offenhalten, um dir ne gute und Preiswerte gebrauchte Querflöte zu besorgen.
Wenn du wirklich nen Lehrer dir suchen solltest, wird er dir auch das geeignete Lehrbuch zeigen und evt. auch besorgen (manches auch Preisgünstiger)!

Im Unterricht haben gute Lehrer ihren Preis, aber es macht auch keinen Spaß das instrument nur halb und nicht ganz zu können!

Ich wünsche dir viel Spaß dabei und viel erfolg!

gruß regina

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Hallo Regina,

danke für die Antwort !

Gruss

Andreas

Hallo Andreas!

Ich stimme Regina zu in dem, was sie gesagt hat. Ich selbst spiele jetzt das 9. Jahr Querflöte und hatte 7 davon Unterricht. Ein bisschen etwas möchte ich noch ergänzen:

Regina hat ja schon gute Gründe für richtigen Unterricht genannt. Ich möchte noch hinzufügen, dass dir ein ausgebildeter Flötenlehrer die richtige Haltung zeigt, die ist auch sehr wichtig für einen guten Ton, damit der Luftstrom optimal ist (ich weiß leider nicht, wie ich das besser ausdrücken soll) und auch die Atemtechniken sind wichtig, da man von selbst eher zur Brustatmung statt zur Zwerchfellatmung tendiert! Außerdem kann dir ein Lehrer die ganzen Zeichen und deren Interpretation viel besser beibringen als wenn du dir irgendwelche Erklärungen durchliest, einfach weil dir der Lehrer das ganze auch zeigen kann. Das gleiche gilt für die Griffe, da viele Grifftabellen sehr kryptisch aufgebaut sind. Und von selbst weiß man auch nicht, wie sich ein bestimmter Ton ganz genau anhören soll!

Ich hatte Unterricht bei der Musikschule hier, da hatten die Lehrer aber schon ein Studium, aber billig war’s auch nicht gerade. Wahrscheinlich ist es wirklich am besten, wenn du dir privat jemanden suchst!

Falls du keine Leihflöte willst (was ich dir aber zum probieren empfehlen würde), tut es sicher eine gebrauchte auch für den Anfang! Ich würde auch nicht gleich eine aus echtem Silber nehmen, eine versilberte tut es für den Anfang auch! Ich habe mit einer Yamaha 271 angefangen und war sehr zufrieden!

Hm… das wars jetzt was ich noch ergänzend an Senf dazuzugeben hatte

Ich wünsch dir viel Spaß mit dem Flötenspielen! Es ist wirklich ein super Instrument! Und lass dich nicht entmutigen wenns am Anfang nicht gut klappt!!! Ich habe erst gar keinen und dann lange nur einen schlechten Ton rausgebracht und später war ich dann so gut, dass ich es mal studieren wollte!

Viel Erfolg1
heiseline

Tach,

ich selbst spiele nicht Querflöte, aber mein Bruder. Deshalb habe ich auch mal in das Ding reingepustet, konnte ihm aber kaum einen Ton entlocken… - nur so als Hinweis :wink:

Die Wahrscheinlichkeit, dass du ohne Anleitung ziemlich schnell frustriert bist und wieder aufgibst, ist ziemlich groß.

Machen Musikschulen nicht manchmal einen Tag der offenen Tür? Das wäre doch mal eine Möglichkeit, das Instrument kennen zu lernen und zu probieren, ob es dir überhaupt liegt. Dann lohnt sich auch die Investition für Unterricht.

Liebe Grüße, Zewa

Hallo,

danke für die Antworten.

Gruss

Andreas

Hi,
ich spiele seit 34 J Flöte, und beherrsche sie für einen Laien glaub ich ganz gut. Aber selbst beibringen kannst du vergessen. Du würdest dir soviel Fehlhaltungen, falsche Atmung, falschen Ansatz beibringen, dass es selbst später für einen profi kaum mehr möglich ist die Fehler wieder rauszubügeln.

Die billigen Flöten bei Ebay lass mal da wo sie hingehören, nämlich in der Tonne. Lieber nimm ne gebrauchte. Die gibts meist zum halben Neupreis. Und ne Mittelmäßige zum halben Preis ist dann so günstig wie ne billige.
Es gibt auch Musikinstrumentenhändler die sog. „Mietkauf“ machen. Du zahlst Miete für das Instrument, und wenn du dich z.B. nach nem halben Jahr entscheidest dabei zu bleiben, wird die Miete voll auf den Kaufpreis angerechnet.

Schau dich mal um bei den Umliegenden Musikvereinen. Es gibt durchaus einige, die studierte Musiker zur Ausbildung einsetzen (und so einer sollte es schon sein), aber die Ausbildung Ihrer Mitglieder sponsern, da sie ja Nachwuchs brauchen. Manche Vereine bieten auch vereinseigene Instrumente.

Aber bevor du selbststudium machst, lass es bitte lieber gleich!

Achja, und wenn man mal gut werden will, sollte man bereit sein, täglich zu üben(zum. die ersten Jahre)! Da muss man sich manchmal ganz schön zwingen, und sollte sich im voraus darüber klar sein. Sonst isses rausgeschmissenes Geld.

Hoffe, hab dich jetzt nicht demotiviert, es lohnt sich.

Gruß, Bernd

Um meinen Senf auch noch mal schnell dazuzugeben:

ich schließe mich meinen Vorrednern an: niemals ohne Unterricht spielen! ich spiele seit sieben Jahren bei einer hypergenialen Lehrerin.
Allerdings würde ich nicht grundsätzlich von Musikvereinen abraten, ich spiele selbst in einem und meine Lehrerin hat Querflöte studiert und ist sehr gut. Es kostet fünfzig Euro im Monat; jede Woche eine halbe Stunde, und die Hälfte davon trägt der Verein.

Liebe Grüße
Nadine