Rost im Motorradtank bekämpfen

Hallo !

Hat jemand Langzeiterfahrung mit der Tankversiegelung (innen),
mit der Säuremethode?

Also erstmal mechanisch entrosten, mit Nitroverdünnung entfetten,
mit Salzsäure reinigen,
und dann mit 85% Phosphorsäure behandeln?

Ich habe das bei meinem alten Motorrad (MZ BK 350) so gemacht,
der Fehler war aber, dass ich statt 85% Phopsphorsäure nur 15%ige bekommen habe.
Habe den Fehler leider zu spät bemerkt, und der Tank rostet wieder kräftig weiter.

Inzwischen habe ich nun 85%ige Säure da, habe damit bisher aber nur den Tank eines Notstromaggregates gemacht, aber der bleibt erstmal trocken.

Grüße, Steffen!

Hi,
schon ungewöhnlich, dass du privat 85%ige Säure bekommen hast.

Ich kenne diese Säure aus Lebensmittelindustrie und von Abfüllung

Wieso du zuerst mit Salzsäure spülen willst…
Die Salzsäure löst den Rost ab und zersetzt ihn…
http://de.wikipedia.org/wiki/Salzs%C3%A4ure

Und auch die Phosphorsäure wird zur Entrostung verwendet…
http://de.wikipedia.org/wiki/Phosphors%C3%A4ure

aber… Salzsäure greift auch Metalle an…
Ich vermute, dass es deshalb nicht an der Phosphorsäure, sondern an der Salzsäure lag.

Wenn du jetzt weiter probieren willst, gebe ich dir nur die Warnung mit auf den Weg:
Du arbeitest mir hochgefährlichen Stoffen, deren Dämpfe schon Schaden anrichten.
Arbeite nur draußen und mit zusätzlicher Atemschutzmaske (Chemiebereich)
Salzsäuredämpfe verätzen deine Lunge schon in Minuten…
Ich habe es bei einem Chemieunfall erlebt,bei dem ich zum Glück eine Maske direkt in Griffweite hatte,während Kollegen sie erst noch holen mussten.

Mein Tipp: Wenn, dann lass die Salzsäure weg. Phosphorsäure allein ist schon ein „Antirostmittel“… Doppelmoppel bringt dir nichts.

Uups: Achte darauf, dass du die „alte Säure“ auf keinen Fall ins Abwassersystem bringst… soviel Wasser wie zur Verdünnung (auf unschädliches Niveau) nötig wäre, kannst du mit Hausleitungen garnicht gleichzeitig „mitschicken“.
Die Entsorgung geht nur über Fachbetriebe… und ist auch nicht günstig.

Gruß
BigJohn

Hallo!

schon ungewöhnlich, dass du privat 85%ige Säure bekommen hast.

Die konnte ich problemlos in der Apotheke bestellen, musste aber den Verwendungszweck auf einem Formular angeben.

Ich kenne diese Säure aus Lebensmittelindustrie und von
Abfüllung

Wieso du zuerst mit Salzsäure spülen willst…
Die Salzsäure löst den Rost ab und zersetzt ihn…
http://de.wikipedia.org/wiki/Salzs%C3%A4ure

Ja, ist klar, nimmt man ja auch zum Löten.
Die Phosphorsäure aber ehr zur Passivierung, also Rostschutz.

aber… Salzsäure greift auch Metalle an…
Ich vermute, dass es deshalb nicht an der Phosphorsäure,
sondern an der Salzsäure lag.

Also mit der Salzsäure ist das schon recht schön metallisch blank geworden. Die habe ich eine Stunde drin gelassen, und dann mit reichlich Wasser gespült. War dann spiegelblank.
Als das trocken war, kam ein wenig Phosphorsäure rein,
dann immer mal etwas gedreht und geschüttelt,
und dann eintrocknen lassen.
Das sollte dann an der Oberfläche eine Eisenphosphatschicht ergeben.

Allerdings rostet der Tank wieder, was ich aber mal hoffentlich auf die Verwendung der zu dünnen Säure schiebe.

Mein Tipp: Wenn, dann lass die Salzsäure weg. Phosphorsäure
allein ist schon ein „Antirostmittel“… Doppelmoppel bringt
dir nichts.

Naja, im Tank sind da schon recht kräftige Rostschichten, die gehen auch mit Salzsäure nicht weg. So gut wirkt die auch wieder nicht.
Ich habe vorher erstmal mit Nitroverdünnung entfettet (weil 2-Takter, mit dem Öl im Tank),
dann eine Stunde lang den mit Schrauben gefüllten Tank geschüttelt.
Danach war der erstmal halbwegs blank, und das letzte bisschen hat dann die Salzsäure gemacht.

Inzwischen hat ein Freund seinen Motorradtank auch so behandelt,
dem war aber die Schüttelei mit den Schrauben zu viel,
der hat pulverförmige Oxalsäure in kochendem Wasser angemischt,
und damit den Tank gefüllt.
Meinte, das wäre sehr gut gelungen.
Hat das danach ebenso mit 85% Phosphorsäure behandelt.

Ich werde mir das in einem halben Jahr mal ansehen, ob es bei ihm wieder rostet.

Uups: Achte darauf, dass du die „alte Säure“ auf keinen Fall
ins Abwassersystem bringst… soviel Wasser wie zur Verdünnung
(auf unschädliches Niveau) nötig wäre, kannst du mit
Hausleitungen garnicht gleichzeitig „mitschicken“.
Die Entsorgung geht nur über Fachbetriebe… und ist auch nicht
günstig.

Keine Sorge, ich habe da jemanden, der das alles bei seinem Brötchengeber macht,
die matschen da tonnenweise mit Chemikalien rum.

Übrigens, sehr interessante Visitenkarte hast Du,
mal so nebenbei bemerkt!
Alle Achtung!

Grüße, Steffen!
(der beinahe Chemiker geworden wäre, schade!)