Professorentitel ohne Habilitation

Hallo zusammen,

nach Diskussion mit der Mutter meiner Freundin, stellt sich mir folgende Frage.

Gibt es Professorentitel die man ohne Habilitation verliehen bekommen hat und die man lebenslang ohne Zusatz (z.B. h.c.) im Namen führen kann?

Ich dachte, daß dies nicht möglich sei, …

Danke & Gruß
Falckus

Hallo Falckus,

eine Habilitation ist kein muß, aber in den meisten Fächer ein striktes soll.

In einigen Fächern (Kunst, Architektur) ist sie sogar die Ausnahme.

Gandalf

Gibt es Professorentitel die man ohne Habilitation verliehen
bekommen hat und die man lebenslang ohne Zusatz (z.B. h.c.) im
Namen führen kann?

Hallo,
der Professorentitel ist nicht zwingend mit einer Habilitation verbunden. Z.B. Professuren an Fachhochschulen können auch Wissenschaftler ohne Hab. besetzen. In einer Ausschreibung habe ich mal gelesen als Voraussetzung: Habilitation oder vergleichbare wissenschaftliche Arbeit. Hier sind also durchaus andere Möglichkeiten denkbar.

Beatrix

Hallo,

außerdem gibt es noch sog. Honorarprofessoren, die Lehraufträge bekommen. Auch hierfür ist nicht zwingend eine Habilitation erforderlich. Und selbst für ordentliche Lehrstühle ist meistens der Passus „Habilitation oder vergleichbare Leistungen“ ausgeschrieben.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

achja
Hallo nochmal,

und die Institution der Habilitation ist auf den deutschsprachigen Raum beschränkt (vielleicht noch anderswo); jedenfalls gibt es ja auch ausländische Professorentitel (England, Amerika etc.), wo es die Habilitation gar nicht gibt.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Danke an alle und noch eine letzte Frage!
Danke Euch allen. Eine Frage stellt sich mir aber doch noch. Darf man diese Titel dann auch unbegrenzt und lebenslang führen?

Gruß
Falckus

Noch nicht angesprochen wurde hier die Neue Instanz der Juniorprofessur, die vor allem ohne Habilitation auskommt, denn der wissenschaftliche NAchwuchs soll ja gefördert werden und nicht immer gleich ins Ausland abwandern. Für eine juniorproffessur langt die Promotion und ein bischen wissenschaftliche Arbeit, meist wird man dann als C2 angestellt, also dem Wissenschaftliche Assistenten ebenbürtig im Gehalt, aber von den Verpflichtungen einem Professor gleich (zB.:stuck_out_tongue:rüfungsberechtigt, Gremienarbeit, Vorlesungen und Hauptseminare, statt nur Proseminare etc.)
Schöne Grüsse Susanne (die noch eine Promotionsstelle sucht)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hi Falckus,

Eine Frage stellt sich mir aber doch noch.
Darf man diese Titel dann auch unbegrenzt und lebenslang
führen?

den Dr. kriegt man verliehen und es besteht die Möglichkeit ihn auch wieder zu entziehen, was aber wohl nur selten passiert.

Der Professorentitel ist genau betrachtet eine Amtbezeichnung. Pensionierte Profs werden Emeritus genannt und lehren und forschen manchmal weiter.
Ein Prof den ich noch von meinen Anfängen her kenne und schätze, gibt noch mit gut 80 Jahren Vorlesungen, die stets gut besucht sind, weil seeehr interessant.

Gandalf

Am Rande
Hi

Noch nicht angesprochen wurde hier die Neue Instanz der
Juniorprofessur, die vor allem ohne Habilitation auskommt,
denn der wissenschaftliche NAchwuchs soll ja gefördert werden
und nicht immer gleich ins Ausland abwandern. Für eine
juniorproffessur langt die Promotion und ein bischen
wissenschaftliche Arbeit, meist wird man dann als C2

Du wolltest wohl BATIIa bzw. C1 sagen…
Ich habe ernsthaft Stellenanzeigen gesehen (z.B. TU Chemnitz), wo ein Dummer gesucht wurde, der den Job für BAT IIa macht.

angestellt, also dem Wissenschaftliche Assistenten ebenbürtig

schlimmer, einem Doktoranden ebenbürtig im Gehalt…
deshalb gibt es an einigen Unis immer noch Stellen, wo sich kein geeigneter Kandidat gefunden hat.

im Gehalt, aber von den Verpflichtungen einem Professor gleich
(zB.:stuck_out_tongue:rüfungsberechtigt, Gremienarbeit, Vorlesungen und
Hauptseminare, statt nur Proseminare etc.)
Schöne Grüsse Susanne (die noch eine Promotionsstelle sucht)

Ciao Rossi
*der sich nie und nimmer auf so eine Juniorprofessur bewerben würde*

es kommt darauf an
siehe hier
http://www.sapere-aude.ch/

Einem Professor, der nach einer Amtszeit von weniger als 6 Jahren nicht wiedergewählt wird, wird in CH der Titel entzogen .

Ciao Rossi

Hi

Noch nicht angesprochen wurde hier die Neue Instanz der
Juniorprofessur, die vor allem ohne Habilitation auskommt,
denn der wissenschaftliche NAchwuchs soll ja gefördert werden
und nicht immer gleich ins Ausland abwandern. Für eine
juniorproffessur langt die Promotion und ein bischen
wissenschaftliche Arbeit, meist wird man dann als C2

Du wolltest wohl BATIIa bzw. C1 sagen…
Ich habe ernsthaft Stellenanzeigen gesehen (z.B. TU Chemnitz),
wo ein Dummer gesucht wurde, der den Job für BAT IIa macht.

Naja, ich kenn nur C2, von c1 hab ich nich nichts gehört, dann wird meist nach BAT IIa bezahlt (hier zumindest), und wenn sich dafür auch schon was findet , schont es natürlich den ewig überstrapazierten Haushalt:wink:
Falls es der KArriere dient, wieso dann nicht für IIa, zumindest kommt man dann wissenschaftlich weiter.

angestellt, also dem Wissenschaftliche Assistenten ebenbürtig

schlimmer, einem Doktoranden ebenbürtig im Gehalt…
deshalb gibt es an einigen Unis immer noch Stellen, wo sich
kein geeigneter Kandidat gefunden hat.

Meist du die wären sogar bereit in den Anforderungen runterzugehen und einen MAgister zu nehmen, (in einem extrem seltenen FAch, das normalerweise nur als Promotionsfach existiert und zwar für Mediziner, dh. ein Dr.med. MEdizingeschichte hat weniger Ahnung davon -da nur etwas 1-2JAhre reine Medizingeschichte studiert-als ich als Medizinhistorikerin M.A., die halt ein paar mehr Jahre (mind.5)aufm Buckel hat)Dann lass ich mich nämlich gerne nach BATIIa bezahlen, weils sowieso meiner eigentlichen Gehaltsstufe entspricht, nur dass ich im Moment Jobs angeboten bekomme, wo ich um IVb liege oder sogar als Museumsvolontär etc. noch darunter liege.
Susanne

Hallihallo,

Naja, ich kenn nur C2, von c1 hab ich nich nichts gehört, dann
wird meist nach BAT IIa bezahlt (hier zumindest), und wenn
sich dafür auch schon was findet , schont es natürlich den
ewig überstrapazierten Haushalt:wink:

so ist es. Aber für ao ein Gehalt bekommt man halt nicht die Besten - jedenfalls nicht in den Technik- und Naturwissenschaften.
Kuck mal hier: http://www.tu-chemnitz.de/verwaltung/personal/junior/

Ich frage mich, welcher herausragender Nachwuchswissenschaftler bereit ist, für ein (Post-)Doktorandengehalt die Verpflichtungen eines Juniorprofs zu übernehmen. Sie/Er müsste nämlich sogar damit rechnen, dass seine Mitarbeiter(innen) mehr verdienen als Er/Sie. Evaluiert werden dann aber nicht die Mitarbeiter (die wird man im öffentlichen Dienst nicht los, selbst wenn sie unfähig sind), sondern der/die Juniorprofessor/in. Auf gut Deutsch: Als Juniorprof hält man den eigenen Kopf auch für die Arbeit anderer hin, im Gehalt wirkt sich das nicht aus. In der freien Wirtschaft würde sich keine Führungskraft auf so einen Unsinn einlassen.

Falls es der KArriere dient, wieso dann nicht für IIa,
zumindest kommt man dann wissenschaftlich weiter.

Hmm. Ich glaube das ehrlich gesagt nicht so ganz. Karriere macht man nicht, indem man solche Kompromisse eingeht und unter Wert verkauft. Was billig ist, das kann nichts Wert sein. Da ist es besser einen Weg ausserhalb der Unis oder ausserhalb Ds zu gehen - oder eben die Wissenschaft zu verlassen.

angestellt, also dem Wissenschaftliche Assistenten ebenbürtig

schlimmer, einem Doktoranden ebenbürtig im Gehalt…
deshalb gibt es an einigen Unis immer noch Stellen, wo sich
kein geeigneter Kandidat gefunden hat.

Meist du die wären sogar bereit in den Anforderungen
runterzugehen und einen MAgister zu nehmen, (in einem extrem
seltenen FAch, das normalerweise nur als Promotionsfach
existiert und zwar für Mediziner, dh. ein Dr.med.
MEdizingeschichte hat weniger Ahnung davon -da nur etwas
1-2JAhre reine Medizingeschichte studiert-als ich als
Medizinhistorikerin M.A., die halt ein paar mehr Jahre
(mind.5)aufm Buckel hat)

Nene, die suchen schon international ausgewiesene Wissenschaftler mit hervorragender Promotion :wink: und einer langen Publikationsliste. Das ist ja das Absurde daran.

Dann lass ich mich nämlich gerne nach
BATIIa bezahlen, weils sowieso meiner eigentlichen
Gehaltsstufe entspricht, nur dass ich im Moment Jobs angeboten
bekomme, wo ich um IVb liege oder sogar als Museumsvolontär
etc. noch darunter liege.

Das Glaube ich Dir gerne.
Viel Glück bei der Stellensuche
Rossi

Susanne

Weder die Hab. noch die Promotione ist zwingend vorgeschrieben. In Berlin gibt es noch Profs. an renommierten Hochschchulen, die nicht promoviert sind. Nachwehen der 68iger Bewegung, als man unter den Talaren noch Muff witterte. Heute wäre das allerdings wohl nicht mehr möglich. Unikum am Rande: wenn man ohne jeden Titel Professor geworden ist, kann man zwar die Promotion nachholen, nicht jedoch die Habilitation.
Gruß
Bonifatius