Liebe Katrin,
aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Referendarszeit kein Zuckerschlecken ist. Dennoch möchte ich, bevor ich dir eine Antwort gebe, noch kurz Folgendes zu bedenken geben:
Deinen Worten nach zu urteilen, läufst du Gefahr eine 2tes Mal nicht zu bestehen. Da die Examensnote der zweiten Staatsprüfung (zumindest in Bayern u ich denke auch im Rest der Republik) sehr praxislastig ist, solltest du dir überlegen ob das der richtige Job für dich ist. Solche Gedanken nach ca. 6 Jahren Ausbildung sind hart, jedoch führt das derzeitige System der Lehrerbildung dazu, dass man so etwas sehr spät feststellt.
Zu deiner Frage: in Bayern würdest du nicht zugelassen. Hier steht in §16 der Lehramtsprüfungsordnung II für das zweite Staatsexamen:
„Nicht zugelassen werden Personen, die eine Zweite Staatsprüfung außerhalb Bayerns erstmalig oder endgültig nicht bestanden haben.“
Ich schätze solche oder ähnliche Bestimmungen wird es in allen Bundesländern geben, um einen „Wiederholungs-Tourismus“ zu unterbinden.
Als mögliche „Hilfestellung“ kann ich dir sagen, dass es in Bayern auch ohne zweite Staatsprüfung möglich ist zu unterrichten, nämlich an Privatschulen. Dor muss man lediglich nachweisen, dass man fachlich qualifiziert ist, und dafür reicht die erste Staatsprüfung. In einer Art Didaktik-Lehrgang wird man dann pädagogisch „nachqualifiziert“, hier ist es aber fast nicht möglich durchzufallen. (Ich habe hier einigen sogenannten Lehrproben beigewohnt, kein Vergleich zu den Anforderungen im Ref). Was ich davon halte, behalte ich für mich, aber es wäre eine Möglichkeit, sollten alle Stricke reißen.
Zu guter Letzt möchte ich dir noch eines auf den Weg geben: lass den Kopf nicht hängen, in ein paar Wochen hast du hoffentlich geschafft. Je mehr du dich hinein steigerst, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass dus nicht schaffst (self-fullfilling prophecy und so …)
Grüße
Wawi (der nicht nur einmal kurz davor war das Ref hin zu schmeißen und dann irgendwie doch durchgehalten hat …)