Referendariat 2x durchgefallen-anderes Bundesland?

Hallo zusammen,

ich bin bereits 1x durch das zweite Staatsexamen (Baden-Württemberg) gefallen. Nun habe ich in ca. 6-10 Wochen meinen letzten und zweiten Versuch. Ich würde gerne wissen, in welchem Bundesland ich evtl. mein Referendariat noch einmal machen könnte. Hätte ich bessere Chancen, genommen zu werden, wenn ich mein Referendariat jetzt abbreche und mir somit ein zweites Durchfallen erspare?

Vielleicht könnte jeder, der weiß, wie es in seinem Bundesland aussieht, kurz etwas dazu sagen. Dann weiß ich zumindest auch, wo ich es NICHT versuchen brauche.

Vielen Dank und liebe Grüße!

Liebe Katrin,

aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Referendarszeit kein Zuckerschlecken ist. Dennoch möchte ich, bevor ich dir eine Antwort gebe, noch kurz Folgendes zu bedenken geben:
Deinen Worten nach zu urteilen, läufst du Gefahr eine 2tes Mal nicht zu bestehen. Da die Examensnote der zweiten Staatsprüfung (zumindest in Bayern u ich denke auch im Rest der Republik) sehr praxislastig ist, solltest du dir überlegen ob das der richtige Job für dich ist. Solche Gedanken nach ca. 6 Jahren Ausbildung sind hart, jedoch führt das derzeitige System der Lehrerbildung dazu, dass man so etwas sehr spät feststellt.

Zu deiner Frage: in Bayern würdest du nicht zugelassen. Hier steht in §16 der Lehramtsprüfungsordnung II für das zweite Staatsexamen:
„Nicht zugelassen werden Personen, die eine Zweite Staatsprüfung außerhalb Bayerns erstmalig oder endgültig nicht bestanden haben.“

Ich schätze solche oder ähnliche Bestimmungen wird es in allen Bundesländern geben, um einen „Wiederholungs-Tourismus“ zu unterbinden.

Als mögliche „Hilfestellung“ kann ich dir sagen, dass es in Bayern auch ohne zweite Staatsprüfung möglich ist zu unterrichten, nämlich an Privatschulen. Dor muss man lediglich nachweisen, dass man fachlich qualifiziert ist, und dafür reicht die erste Staatsprüfung. In einer Art Didaktik-Lehrgang wird man dann pädagogisch „nachqualifiziert“, hier ist es aber fast nicht möglich durchzufallen. (Ich habe hier einigen sogenannten Lehrproben beigewohnt, kein Vergleich zu den Anforderungen im Ref). Was ich davon halte, behalte ich für mich, aber es wäre eine Möglichkeit, sollten alle Stricke reißen.

Zu guter Letzt möchte ich dir noch eines auf den Weg geben: lass den Kopf nicht hängen, in ein paar Wochen hast du hoffentlich geschafft. Je mehr du dich hinein steigerst, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass dus nicht schaffst (self-fullfilling prophecy und so …)

Grüße

Wawi (der nicht nur einmal kurz davor war das Ref hin zu schmeißen und dann irgendwie doch durchgehalten hat …)

Hallo,

aus welchen Gründen nimmst du an, es wieder nicht zu schaffen?
Ist das nur eine vage Vermutung, Angst oder haben bestimmte Leute sich dazu schon entsprechend geäußert und dir nahegelegt, abzubrechen?

Was genau führte dazu, dass du beim ersten Mal durchgefallen bist? Und was ist es - möglicherweise -, dass du denkst, es bis jetzt noch nicht zu beherrschen?

Die letzten Wochen sind besonders hart und fordern wohl letzte Energiereserven - zumal wenn du schon eine Niederlage erlebt hast.

Aber wenn du jetzt abbrichst, dann wirst du das wohl auch irgendwie in die Papiere schreiben müssen; eine Referndariatsstelle bekommt man in keinem Bundesland einfach so zugeteilt, ohne Angaben zu machen.
Außerdem könnte sich auch in einem anderen Bundesland für dich ergeben, dass dort die Bedingungen ebenso ungeeignet wären.

Vielleicht kannst du dich einmal in einer ruhigen Stunde hinsetzen und für dich aufschreiben, woran es lag, dass du beim ersten Mal „hängen geblieben bist“… Aus den Resultaten kannst du entweder ziehen, dass du dir einfach nur selbst im Weg stehst, alles zu ernst nimmst, irgendwie „den Plan“ verlierst etc. - oder du musst feststellen, dass dieser Beruf nicht dein Ding ist. Dann brich ab und tue dir nicht an, wieder irgendwo anders damit anzufangen und es dann wieder am Ende nicht zu schaffen.

Gruß iceage