Kenntnisse 'fliessend' vs 'verhandlungssicher'

Ich bin wieder mal verunsichert, welcher der beiden Begriffe
„fliessend in Wort und Schrift“ und „verhandlungssicher“ weiter oben anzusiedeln ist, sprich kennzeichnet „bessere“ Sprachkenntnisse.

Bisher ging ich davon aus, dass ersteres jenes bedeutet. Jetzt entdeckte ich in einer Stellenanzeige die Anforderung „…Englisch fließend in Wort und Schrift ist, besser noch verhandlungssicher…“

Gibt es dazu eine feste Regelung?

Hallo Heiko,

Gibt es dazu eine feste Regelung?

Nur die der wörtlichen Bedeutung.

Bei einer Verhandlung muss jedes Wort, jeder Begriff, jeder Zwischenton, jede Pause stimmen. Fließend heißt: Nicht stockend, Vokabular ist voll und immer da, alles, was Du sagst, kommt auch an.

Im Rahmen der generellen Inflation dieser Begriffe darfst Du Dich im Rahmen des Vertretbaren ein wenig hochstufen. Aber wenn „verhandlungssicher“ verhandelt wird, muss das Ergebnis stimmen und eben auch verantwortet werden können.

Wenn Du zu einem anglophonen Verhandlungspartner Nein sagen kannst, ohne die Worte no oder not zu verwenden, ist das schon die halbe Miete.

Schöne Grüße

MM

hallöchen,
also, ich sehe das etwas anders. ich habe mich schon einmal ausführlich damit beschäftigt zwecks bewerbungen schreiben, z.T. auch für das ausland.
man kann sagen, dass man eine sprache fliessend spricht, wenn man längere zeit in einem land gelebt hat, wo diese sprache gesprochen wird. das kann durchaus erst nach 2 jahren sein, je nach vorwissen. das haben mir auch mehrere kompetente institutionen bestätigt. fliessend ist also perfekt, also fast muttersprache und fast ihne akzent.
bei verhandlungssicher heisst es, du kannst dich super ausdrücken auch mit fachvokabular. zum beispiel, hast du super tolles vokabel und grammatik wissen, bist top fit, aber hast es nie wirklich fliessend, wie ein native spaeker, in einem land gelernt, wo diese sprache gesprochen wird.
oft ist es so, dass fliessend mit auslandsaufenthalt gleichgesetzt wird.
bei verhandlungssicher auch, aber fliessend ist halt fast wie muttersprachler.
mag sein, dass es da verschiedene auffassungen gibt, bei zweifel, nachfragen.
und wenn du einen lebenslauf schreibst, kann man es eh daraus entnehmen. wenn du beispielsweise schon längere zeit in frankreich gelebt hast, oder gearbeite hast odr wie auch immer, dann ist klar, du sprichst französisch super, es fehelen evtl. fachvokabeln, die man aber schnell lernen kann.
wenn du aber schreibst, du hattest 10 jahre in der schule französisch, und immer sehr gute noten, kann man sich auch davon ungefähr ne vorstellung machen.
bewirb dich auf alle fälle. durch so etwas nie abschrecken lassen.
viel erfolg!

Hola Espanola,

wenn Du mal einen Erfassungsbogen für ein Profil bei einem beliebigen Arbeitsvermittler oder Sklavenvermieter zur Hand nimmst (soweit dort Sprachkenntnisse in vier Stufen differenziert werden), siehst Du auf den ersten Blick die „Rangfolge“ verhandlungssicher vs. fließend.

Schöne Grüße

MM

hallo martin,

da ich o.g. profil noch nie in der hand hatte und wohl demnächst auch nicht haben werde, keine ahnung.

ich habe jedenfalls diese erfahrungen gemacht, und ich zweifle auch nicht an den aussagen dieser Personen, unter denen u.a. auch personalchefs mehr oder weniger bekannter international tätiger dt. Firmen waren.

wenn ich wüsste, ich spreche eine sprache sehr gut, dann würde ich immer das „höchste level“ ankreuzen. wenn man erst einmal die chance auf ein gespräch hat, kann das immer noch angesprochen werden. wenn man überzeugt, soltle das dannauch ncith merh das mega problem sein.
hatte selbst schon einmal solch eine erfahrung. ok, wäre nur peinlich, man beschreibt sich als verhandlungssicher, und kann gerade mal eine wegbeschreibung geben.
aber wäre doch doof, wenn man nur wegen eines „kreuzchens“ durch das raster fällt.

saludos

Hallo Heiko,

eine feste Regelung gibt es dazu vermutlich nicht, aber vielleicht hilft ein Vergleich mit dem Deutschen:

Die Sprachkenntnisse fast aller Deutscher sind vermutlich als „fließend“ anzusehen, aber sicher sind längst nicht alle „verhandlungssicher“ oder würden von ihrer Firma in eine Vertragsverhandlung geschickt (auch wenn ihnen das Fachvokabular durchaus bekannt ist).

Gruß
Marion

Hi Heiko,

Gibt es dazu eine feste Regelung?

wenn Du was wie ne DIN-Norm meinst, sicher nicht, aber m.E. ist verhandlungssicher höher einzustufen als fliessend.

Begründung:
Wenn man verhandlungssicher ist, muß man neben den Sprachkenntnissen noch andere Fachkenntnisse haben, die eher auch im Bereich der Juristerei (Vertragrecht, Haftung etc.) liegen. Dazu kommen noch Kenntnisse im Bereich des Kaufmännischen und natürlich Deine ureigenen Fachkenntnisse.

Aber genormt ist so was m.W. nicht

Gandalf