Übersetzung von Deutschen ins Türkische gesucht

…und zwar nur einen Satz aus einem einfachen Kinderlied. Was ich dringend dazu brauche, ist die Aussprache, da ich leider völlig hilflos bin, was Türkisch angeht.
Der Satz lautet:

„Ich bin da und du bist da!“

Vielen Dank schon mal im Voraus und allen ein schönes Wochenende wünscht

Akrimo (Evi)

…und zwar nur einen Satz aus einem einfachen Kinderlied. Was
ich dringend dazu brauche, ist die Aussprache, da ich leider
völlig hilflos bin, was Türkisch angeht.
Der Satz lautet:

„Ich bin da und du bist da!“

ben buradayim, sen de buradasin

Das schöne im türkischen ist, dass man alles so ausspricht, wie es geschrieben wird (ein Buchstabe - ein Laut).

Das r im TR ist ein Zungenspitzen-R, das fällt dt. Muttersprachlern meist sehr schwer.
Das i im obigen Satz ist eigentlich ein „i ohne Punkt“, ein Buchstabe, den es im dt. Alphabet (Und auf der dt. Tastatur) nicht gibt. Er wird dumpf ausgesprochen, manche beschreiben es so: „wie das e in Rose“.
Das TR s ist immer scharf, wie im dt. Tasse

Hallo

Jetzt bin ich auch neugierig geworden. Mit der Aussprache der
Buchstaben ist ja noch nicht alles getan: es fehlt noch die Betonung.
Auf welchen Silben liegt der Akzent? Gibt es da Faustregeln der Art:
immer die erste, immer die vorletze oder so?

Danke im Voraus, Tychi

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Jetzt bin ich auch neugierig geworden. Mit der Aussprache der
Buchstaben ist ja noch nicht alles getan: es fehlt noch die
Betonung.
Auf welchen Silben liegt der Akzent? Gibt es da Faustregeln
der Art:
immer die erste, immer die vorletze oder so?

Danke im Voraus, Tychi

Da hast Du recht, Tychi. Die Betonung ist im TR tatsächlich dasjenige, was man beim einfachen Lesen und NAchsprechen i.d.R. falsch macht.
Z. b. die Süssigkeit „Baklava“, man würde als Dt. das mittlere a langziehen und betonen. Tatsächlich liegt der Akzent auf dem letzten a, das kurz (wie alle Vokale in dem Wort) und stark betont gesprochen wird.

Es gibt auch Betonungsregeln (siehe hierzu m. Ersen-Rasch, Türkische Grammatik für Anfänger und Fortgeschrittene). Tendenziell wird die letzte Silbe betont, türkische Leute verstehen einen meist nicht, wenn man das falsch macht. Abweichend hiervon einige Ortsnamen: Istanbul wird im Tr auf der mittleren Silbe betont, das i wird als sauberes i gesprochen.
Das typisch dt. „Verschludern“ der letzten Silbe verdirbt einem oft die Aussprache tr. Wörter. „Alexander“ sprechen wir oft mit einem undefinierbaren „-aa“ am Ende aus, die tr Version der Namens „Iskender“ hat ein stark betontes, sauber gesprochenes „-er“ (mit ZUngenspitze, eventuell noch überhaucht gesprochen) am Ende. Die tr Hafenstadt Iskenderun (welche u. a. von den Amis als Startposition im Irakkrieg benutzt wurde) wurde übrigens von Alexanderrr dem Großen gegründet…

Für das obige Beispiel:
sen de (du auch)wird mit einer ganz kurzen Pause zwischen beiden Worten gesprochen. Zusammengezogen hieße es sende, das bedeutet dann „bei dir“, Lokativ. Das burada (hier) wird zu einem „burda“ mit Zungenspitzen-R (ich weiss, das ist schwer!) zusammengezogen. Die Betonung liegt beide Male auf der Personalendung -yim (ich bin), -sin (du bist)

tamam? okay?

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Tamam. Danke fuer deine kurze Einfuehrung in die Betonung des
Tuerkischen. Mich wundert, dass du mehrmals schreibst, das
Zungenspitzen-r sei schwierig. Fuer mich ist es sehr einfach und es
gibt auch Regionen in Dtlnd., in denen es ganz natuerlich gesprochen
wird, irgendwo in Bayern oder auch in manchen norddeutschen Gegenden.
Richtig ist aber trotzdem, dass es im Hochdeutschen nicht vorkommt
und von den meisten erst gelernt werden muss. Und doch, ich kann mich
an einige erinnern, die es wirklich nicht hinbekamen, aber die hatten
auch allgemein Probleme mit der Aussprache. Z.B. Englisch klingt bei
manchen Deutschen deutscher als deutsch und das th wird mal ss oder d
oder f, so ungefaehr (Zuschauer eines Rodeos): Ei ssink der kams
enafer ball (I think there comes another bull.) Ja ja, ist schon
lustig, aber wer ist ohne Fehler?

Gruss, Tychi

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Hallo Tychi,

dass das Zungenspitzen-R auch in D gesprochen wird, ist mir tatsächlich neu (bin aus dem Raum Hannover und kenne das nicht). Ich stelle immer wieder fest, dass Dt. das nicht hinkriegen auszusprechen, genauso wenig wie das engl. r.

Obwohl ich das Zungenspitzen-r ganz gut hinkriege (denke ich, werde in TR oft anfangs für eine Türkin gehalten), kollidiert es ernstahft mit dem engl r. Man versuche, sich mit einem Türken auf englisch zu unterhalten - es geht die ganze r-Aussprache den Bach runter…

Nicht ohne GRund wird in vielen Sprachen das Wort Zunge (tongue, dil) für Sprache verwendet. Man spricht tatsächlich jede Sprache mit einer anderen „Zunge“-nstellung.

INteressant dabei: Im tr haben die meisten Wörte abwechselnd einen Vokal und einen Konsonanten (wenn nicht, sind es i.d.R. Lehnwörter aus einer anderen Sprache). Türkischen Dt-Lernern fällt es oft schwer, KOnsonantenfolgen ohne Vokale dazwischen zu sprechen. Sie schieben diese oft ein, der Vokalharmonie folgend. sokak - Strasse - seterase, kelimeler - wörter - wöreter.

Und im tr heißt es
bir dil - bir insan, iki dil - iki insan
Eine Sprache - ein Mensch, zwei Sprachen - zwei Menschen.

Man verhält sich, kommuniziert auch in jeder Sprache ein wenig anders…

Danke, du bist ein Schatz!!

Gruss

Evi

off toppic

INteressant dabei: Im tr haben die meisten Wörte abwechselnd
einen Vokal und einen Konsonanten (wenn nicht, sind es i.d.R.
Lehnwörter aus einer anderen Sprache). Türkischen Dt-Lernern
fällt es oft schwer, KOnsonantenfolgen ohne Vokale dazwischen
zu sprechen. Sie schieben diese oft ein, der Vokalharmonie
folgend. sokak - Strasse - seterase, kelimeler - wörter -
wöreter.

Hallo Dalga

Es hat zwar mit dem Ursprungsposting nicht mehr viel zu tun, aber ich
habe noch ein paar Fragen.
Unter Vokalharmonie verstand ich bisher eher etwas anderes als die
Abwechslung von Konsonant und Vokal, naemlich eher die Einteilung der
Vokale in Gruppen, z.B. hell oder dunkel klingend, oder vorne oder
hinten im Mund erzeugt und die Forderung, dass ein Wort nur Vokale
derselben Gruppe haben duerfe. Daher denke ich, dass der Begriff
Vokalharmonie fuer das von dir beschriebene Phaenomen nicht richtig
ist. Oder?

Und im tr heißt es
bir dil - bir insan, iki dil - iki insan
Eine Sprache - ein Mensch, zwei Sprachen - zwei Menschen.

Bei diesem Beispiel koennte man voreilig schlussfolgern, dass der
Singular und Plural (oder nur Dual) eines Wortes im tr gleich waeren.
Das ist doch aber bestimmt nicht so. Sind die beiden Woerter dil und
insan unregelmaessig in ihrer Pluralbildung?

Danke fuer deine Geduld, Tychi

Unter Vokalharmonie verstand ich bisher eher etwas anderes als
die
Abwechslung von Konsonant und Vokal, naemlich eher die
Einteilung der
Vokale in Gruppen, z.B. hell oder dunkel klingend, oder vorne
oder
hinten im Mund erzeugt und die Forderung, dass ein Wort nur
Vokale
derselben Gruppe haben duerfe. Daher denke ich, dass der
Begriff
Vokalharmonie fuer das von dir beschriebene Phaenomen nicht
richtig
ist.

Du hast völlig recht, ich habe mich vielleicht mißverstänlich ausgedrückt. Die Vokal-Konsonant - Reihenfolge ist nicht die Vokalharmonie, Deine Erläuterung ist korrekt. Was ich meine ist folgendes: wörter wird ergänzt zu wöreter, ö und e gehören beide den vorderen Vokalen an. Unter würde ergänzt zu unuter, u o a und i ohne Punkt sind dunkle (hintere), ö ü i e helle (vordere) Vokale.

Und im tr heißt es
bir dil - bir insan, iki dil - iki insan
Eine Sprache - ein Mensch, zwei Sprachen - zwei Menschen.

Bei diesem Beispiel koennte man voreilig schlussfolgern, dass
der
Singular und Plural (oder nur Dual) eines Wortes im tr gleich
waeren.

Nein, sind sie nicht, aaaber…

Das ist doch aber bestimmt nicht so. Sind die beiden Woerter
dil und insan unregelmaessig in ihrer Pluralbildung?

… aber: Im TR wird ein Substantiv, das mit einem Zahlwort verwendet wird, nicht in den Plural gesetzt. Ein Mensch - zwei Mensch, eine Sprache - zwei Sprache, drei Sprache.

Die korrekten Pluralformen würden heißen:
dil - diller
insan - insanlar
Übrigens gemäß der Vokalharmonie: dunkle Endvokale fordern -lar als Pluralsuffix, helle -ler

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Z. b. die Süssigkeit „Baklava“, man würde als Dt. das mittlere
a langziehen und betonen. Tatsächlich liegt der Akzent auf dem
letzten a

ist das überhaupt original türkisch? ich kenne diese süßigkeit als eine arabische und man spricht sie baklawa - betonung am zweiten a und mit einem W wie in „away“, also sowas wie „baklaua“.

gruß
datafox

ist das überhaupt original türkisch? ich kenne diese süßigkeit
als eine arabische

Nun, sie wird in der TR hervorragend zubereitet, z. B. in Gaziantep mit den dortigen Pistazien… Gaziantep - Baklava ist in ganz TR berühmt. Das mit dem „Original“ ist immer schwierig zu beurteilen. Die „Original“ dt. Bratkartoffel wäre ohne den amerikanischen Botanikimport wohl auch nie zustande gekommen. Und der „italienische“ Espresso, wird er aus italienischen Espressobohnen gekocht??? Und was ist das Original, das tr cacik oder das griechische zaziki? Pide oder pitta? Sis - kebap („schisch“ gesprochen) oder Schaschlik??? Makarna oder Makkaroni? Und die hervorragenden icli köfte gibt es auch im Libanon - als Auflauf.

und man spricht sie baklawa - betonung am zweiten a und mit einem
w wie in „away“, also sowas wie „baklaua“.

Mag im arabischen sein, der Laut „au“ ist dort oft zu hören…

Das türkische v hängt iregndwo zwischen b und w, vielleicht auch mit ein bißchen u, keinesfalls wird es wie im dt Vogel ausgesprochen.
baklava, cavdar (Roggen, allerdings mit c „mit Haken“ geschrieben).

Das mit dem „Original“ ist
immer schwierig zu beurteilen.

ich meinte das wort, nicht die speise. türkisch und arabisch sind zwei verschiedene sprachfamilien, deshalb meine frage… die speise selbst habe ich zum ersten mal in griechenland kennengelernt, wo sie ebenfalls baklavá heißt.

gruß
datafox

ich meinte das wort, nicht die speise. türkisch und arabisch
sind zwei verschiedene sprachfamilien,

Datafox, da hast Du vermutlich recht mit Deiner Vermutung. Im Wort Baklava folgen 2 Konsonanten aufeinander. Das ist bei „original“-türkischen Wörten nicht der Fall. Von daher ist es wohl ein eingewandertes Wort, genauso wie „merhaba“ (hallo),vielleicht aus dem arabischen. Ich würde da auch gern mehr drüber wissen…

Zwei Konsonanten
Hallo,

du schreibst

Im Wort Baklava folgen 2 Konsonanten aufeinander. Das ist bei
„original“-türkischen Wörten nicht der Fall.

Das ist eine sehr kühne Behauptung. Demnach wäre das ähnlich aussehende Wort „Bekleme“ nicht türkisch? O.K., du kannst behaupten, hier kämen mehrere Silben zusammen, und da stossen eben, wie es auch in der türkischen Sprache üblich ist, Konsonanten zusammen („geldi“). Aber wie ist es mit den einsilbigen Wörtern „dört“, „ilk“ oder „alt“ und „üst“? Welche These hast du dazu?

Fragt gespannt

Bernhard

genauso wie „merhaba“
(hallo),vielleicht aus dem arabischen.

merhaba ist arabisch.

gruß
datafox

ich meinte das wort, nicht die speise. türkisch und arabisch
sind zwei verschiedene sprachfamilien,

Datafox, da hast Du vermutlich recht mit Deiner Vermutung. Im
Wort Baklava folgen 2 Konsonanten aufeinander. Das ist bei
„original“-türkischen Wörten nicht der Fall.

Das verwechselst du mit Vokalen — m.W. existieren keine original-türkischen Wörter mit 2 Vokalen nebeneinander. 2 Konsonanten sieht man da recht häufig.

  • André