‚Dear Sir(s)‘-Problem
Hallo Jost,
Briefe, die lediglich mit „Dear Sir“ oder „Dear Madam“
anfangen, landen bei den meisten amerikanischen Firmen
ungelesen im Rundordner.
Warum? Weil meist Werbung?
Mit Werbung hat es nichts zu tun, ganz abgesehen davon, daß man Werbekram auch in den anglophilen Ländern schon am Porto erkennt.
Der Grund liegt darin, daß Amerikaner sehr großen Wert auf Persönliches und Höflichkeit legen. Auch andere als sehr konservativ geltende Länder (z. B. GB) ziehen in dieser Hinsicht nach. Die bloße Anrede „Dear Sir“ oder „Dear Madame“ bedeutet schlicht und ergreifend, daß sich der Verfasser des Briefes überhaupt nicht über den Empfänger informiert hat; mit anderen Worten: an der Geschäftsbeziehung scheint der Verfasser nicht sonderlich interessiert zu sein.
Amerikanische und kanadische Managerinnen, die „Dear Sir“-Briefe bekommen, da mag das Angebot noch so verlockend klingen, befördern diese tatsächlich umgehend und ungelesen in den Papierkorb.
Ich kann es verstehen! Bevor ich dazu übergegangen bin, meinen zweiten Vornamen auszuschreiben, habe ich mich mindestens hundert Mal darüber geärgert, daß ich mit „Sehr geehrter Herr …“ angeschrieben wurde. Passiert zwar immer noch ab und zu, aber mittlerweile führe ich es schlicht und ergreifend auf Analphabetismus zurück (wieviele Männer heißen mit dem zweiten Vornamen Bernadette???). Auch bei mir landet so ein Zeug ungeöffnet in der Ablage „P“.
Was ich vorher total vergessen habe: es gibt noch weitere Ausnahmen bzw. Möglichkeiten, was den Namen des Ansprechpartners angeht (wird aber vor allem bei Rundschreiben verwendet). Es ist kein Problem, einfach „Dear shareholder“ oder „Dear customer“ zu schreiben.
Falls Du noch weitere Infos brauchst - nur zu…
So long
Tessa