Caveza cuadrada

Liebe Spanischkundige,

in manchen Dingen ist die Sicht von Spaniern etwas lockerer als die Sicht von Deutschen (soweit mein Versuch, Verallgemeinerungen zu vermeiden).

Wenn ein Spanier „caveza cuadrada“ sagt, kann man das natürlich nicht geradeaus mit „Quadratschädel“ übersetzen.
Wie würde man im Deutschen das ausdrücken, was ein Spanier damit sagen will?

Mit welchem Begriff oder Ausdruck würde ein Spanier sich selbst bezeichnen, wenn er sich mit den Augen eines Deutschen betrachten würde?
Anders gefragt, wie würde der (nicht böse gemeinte) „Konter“ eines Deutschen lauten?

Bin gespannt, was die Experten meinen.
Cassius

Hallo Cassius,

Sorry die Ausbesserung, aber ich konnte das nicht sehen: Es tut an den Augen weh.

Natürlich kann ich Deine Frage nicht beantworten, allein deshalb weil ich ja Deine Bedingungen nicht erfülle.

Dies gesagt, Du hast ein Fehler in Deinem Titel. Es heisst richtig "ca b ezas cuadradas.

in manchen Dingen ist die Sicht von Spaniern etwas lockerer
als die Sicht von Deutschen.

Das kann ich nur vom Herzen zustimmen. Und ich würde sogar sagen nicht „manchen“, sondern „vielen“. Frei nach dem Motto: Es muß nicht für alles und jedes ein entsprechendes Gesetzt, Normung, Richtlinie oder ein schriftliches Beweis geben. ;o))

Wenn ein Spanier „cabeza cuadrada“ sagt, kann man das
natürlich nicht geradeaus mit „Quadratschädel“ übersetzen.
Wie würde man im Deutschen das ausdrücken, was ein Spanier
damit sagen will?

Ich glaube, mit dem Ausdruck „cabeza cuadrada“ meint man genau das was ich vorhin angedeutet habe: Für alles muß eben ein schriftliches Dokument, oder ein Gesetz, eine Norme, eine Richtlinie geben. Und wenn der nicht gibt, heisst es einfach, daß derjenige das gar nicht kann. Und im Gegenteil, wenn jemand ein Zeugnis vorlegt, kann das solange er lebt. Und im öffentlichen Leben sind dann die Deutschen aus der Konzept gebracht worden, wenn eine Norme fehlt oder gar nicht finden könnt.

Wichtig: Mit den Sätzen oben wollte ich nur beschreiben was mMn. ein Spanier meint, wenn er von „cabezas cuadradas“ redet. Es hat mit meiner persönlichen Meinung nichts zu tun. (Ich habe diese ganz absichtlich aussen vor gelassen!)

Schöne Grüße,
Helena

Hola Helena,

erst mal vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.

Sorry die Ausbesserung, aber ich konnte das nicht sehen: Es
tut an den Augen weh.

Da muß ich mich entschuldigen. Beim Sprechen gibt es keinen Unterschied zwischen b und v, und da ich viel mehr spreche als lese oder schreibe (spanisch natürlich), ist mir dieser Fehler unterlaufen. Ich hoffe, Deine Augen erholen sich schnell wieder von dem Schock.

Natürlich kann ich Deine Frage nicht beantworten, allein
deshalb weil ich ja Deine Bedingungen nicht erfülle.

Bedingungen? Meine Bitte ging an Spanischkundige, und das bist Du als Catalanin doch ohne Zweifel.

Dies gesagt, Du hast ein Fehler in Deinem Titel. Es heisst
richtig "ca b ezas cuadradas.

Das mache ich bestimmt nicht mehr falsch, versprochen.

Ich glaube, mit dem Ausdruck „cabeza cuadrada“ meint man genau
das was ich vorhin angedeutet habe: Für alles muß eben ein
schriftliches Dokument, oder ein Gesetz, eine Norme, eine
Richtlinie geben. Und wenn der nicht gibt, heisst es einfach,
daß derjenige das gar nicht kann. Und im Gegenteil, wenn
jemand ein Zeugnis vorlegt, kann das solange er lebt. Und im
öffentlichen Leben sind dann die Deutschen aus der Konzept
gebracht worden, wenn eine Norme fehlt oder gar nicht finden
könnt.

Ist angekommen.

Darf ich nochmal auf meine zweite Frage zurückkommen?
Das spanische Gegenstück zu cabezas cuadradas könnte man also etwa mit den Worten umschreiben.
Gibt es dafür einen knackigen Ausdruck?

Gruß
Cassius

Hallo Cassius,

ich weiß, wie man in Argentinien und Uruguay eine auf der spanischen Halbinsel geborene Person nennt: Gallego (del orto).

Außerdem habe ich noch den Begriff Gachupines gefunden (Herkunft Mexiko). Ich kann mir vorstellen das du, wenn du das zu einem Spanier mit „normalen“ Bildungsstand sagst, erst einmal erklären musst, was das ist (bitte um Korrektur, falls ich hier falsch liege) Es ist ein abschätziger Ausdruck für Weiße, die auf dem spanischen Festland geboren wurden; herrschende Klasse während der Kolonialzeit, vornehmlich in Mexiko.
Ergänzender Link: http://www.grijalvo.com/America_Mejico_Mexico/Etimol…

Gruß
Fabian

Hallo Fabian,

ich weiß, wie man in Argentinien und Uruguay eine auf der
spanischen Halbinsel geborene Person nennt:
Gallego (del orto).

jou, vielen Dank.
Um sicherzugehen, daß ich mit „Gallego“ einem Spanier gegenüber nicht voll ins Fettnäpfchen trete, bin ich mit dem Begriff mal googeln gegangen und prompt bei Youtube gelandet.
Mein Eindruck: gallego als Adjektiv bedeutet so eine Mischung aus Beschränktheit und großer Klappe.
Ich werde also seeeehr vorsichtig sein mit dem Gebrauch.

Danke nochmals.

Gruß
Cassius

Hola Cassius,

erst mal vielen Dank für die schnelle und ausführliche
Antwort.

Gerne!

Da muß ich mich entschuldigen.

Ist OK. Ich nehme an es würde Dir genauso gehen, wenn ich schreiben würde „Antvort“ oder gar „Antbort“ oder „Andwort“ ;o))

Beim Sprechen gibt es keinen
Unterschied zwischen b und v,

Genau. Das ist eine der Tückende der spanischen Sprache.

Natürlich kann ich Deine Frage nicht beantworten, allein
deshalb weil ich ja Deine Bedingungen nicht erfülle.

Bedingungen? Meine Bitte ging an Spanischkundige, und das bist
Du als Catalanin doch ohne Zweifel.

Danke, danke.
Ich hatte verstanden, du wolltest, daß ein Deutscher Dir „Konter“ für diese Bezeichnung gibt und das bin ich nicht. Deshalb meine Annahme.

Ich denke das ist was einen Spanier meint, wenn er „cabeza cuadrada“ nennt.

Das spanische Gegenstück zu cabezas cuadradas könnte man also
etwa mit den Worten umschreiben.
Gibt es dafür einen knackigen Ausdruck?

Ich glaube (deshalb bin ich nicht darauf eingegangen), daß man dafür irgendwie Deutsch sein muß. Denn die „Pointe“ über unseren Fehlern muß schon Ihr rausnehmen.

Auch vor einigen Jahren (ich glaube das verwendet man nicht mehr) gab es für Touristen im Allgemein und für Deutsche (und evtl Niederländern und Skandinavier) konkret den Ausdruck „gambas“ (Scampis, Garnellen). Denn man sah oft Menschen (überwiegend Männern) mit offennen Torso auf die Straßen und mit knallroter Haut; also knallrot wie die Garnellen auch sind. Jetzt, m.E. durch Aufklärung und Gefahrenwarnung sieht man das selterner. Das sind eben Touristen, die gleich nach Auskunft, den ganzen Tag am Strand und ohne Sonnenschutz verbringen und kriegen deshalb diese Verbrennungen.

Schöne Grüße,
Helena

Hallo Fabian,
Bitte berichtige mich, wenn ich falsch liege, aber ich denke, daß

ich weiß, wie man in Argentinien und Uruguay eine auf der
spanischen Halbinsel geborene Person nennt:
Gallego (del orto).

nicht abwertend ist und ist nur ein üblichen Begriff für Menschen, die in Argentinien sind und ihre Vorfahren aus Spanien kamen. Und weil die meisten Spanier eben aus Galicia herkommen, nennt man alle eben „Gallego“.

Außerdem habe ich noch den Begriff
Gachupines gefunden (Herkunft Mexiko). Ich
kann mir vorstellen das du, wenn du das zu einem Spanier mit
„normalen“ Bildungsstand sagst, erst einmal erklären musst,
was das ist (bitte um Korrektur, falls ich hier falsch liege)

Ich bin mir ganz sicher, das dem so ist.
Das Wort Gachupines ist in Spanien völlig unbekannt.

Schöne Grüße,
Helena

Hallo Cassius,

Um sicherzugehen, daß ich mit „Gallego“ einem Spanier
gegenüber nicht voll ins Fettnäpfchen trete,

Ich glaube wenn Du einen Spanier „gallego“ bzw. „gallega“ nennst, wirst Du als erstes einen riesigen Fragezeichen im Gesicht des Angesprochenen ernten. Und vermutlich wird er/sie Dir sofort sagen: „Ich bin aber kein gallego, sondern ein XY“ (Wobei XY für alle andere Bundesländern Spanien steht). Soll derjenige tatsächlich Sohn bzw Tochter einer der vier Provinzen Galicias sein (La Coruña, Lugo, Orense und Pontevedra), so wird sie sich vermutlich sehr freuen. Ich denke, man kann es vergleichen als ob du im Ausland bist und feststellst jemand könnte aus Deutschland sein und du ihn sagst: „Hi Niedersachse“: Wenn es tatsächlich zutrifft, wird er sich freuen; wenn nicht wird er Dir vermutlich sagen wo er herkommt

Mein Eindruck: gallego als Adjektiv bedeutet so eine Mischung
aus Beschränktheit und großer Klappe.

Das ist mir absolut neu.

Ich werde also seeeehr vorsichtig sein mit dem Gebrauch.

In Spanien selbst ist es aber kein Problem.

Schöne Grüße,
Helena

Hola und Danke euch beiden.

Ihr habt mich ein gutes Stück schlauer gemacht.

Wenn mein (netter) spanischer Nachbar mir wieder im halben Scherz mit „Cabeza caudrada“ kommt, werde ich ihm wohl mit einem entsprechend betonten „ah, un espanol“ antworten (entsprechend dem „Aha, ein Münchner…“ aus Ein Münchner im Himmel).

Einen schönen Sonntag wünscht
Cassius

Gallegos
Hallo Helena,

Bitte berichtige mich, wenn ich falsch liege, aber ich denke,
daß

ich weiß, wie man in Argentinien und Uruguay eine auf der
spanischen Halbinsel geborene Person nennt:
Gallego (del orto).

nicht abwertend ist und ist nur ein üblichen Begriff für
Menschen, die in Argentinien sind und ihre Vorfahren aus
Spanien kamen. Und weil die meisten Spanier eben aus Galicia
herkommen, nennt man alle eben „Gallego“.

Du liegst aber leider falsch. Ich habe eine argentinische Brieffreundin, die mir schon des öfteren bestätigt hat, daß die „Gallegos“ für die Argentinier in etwa so gesehen werden wie von uns die Ostfriesen - inklusive der witze, die man über sie macht.

Gruß

Kubi

Hallo Kubi,

Du liegst aber leider falsch. Ich habe eine argentinische
Brieffreundin, die mir schon des öfteren bestätigt hat, daß
die „Gallegos“ für die Argentinier in etwa so gesehen werden
wie von uns die Ostfriesen - inklusive der witze, die man über
sie macht.

Ich habe einen sehr guten argentinischen Freund aus Buenos Aires, die mir das so gesagt hat, wie ich hier dargestellt habe. Allerdings (deshalb meine Unsicherheit) kann er sich daraus ein Spaß gemacht haben… (Aber das bezweifle ich)

Wie auch immer, es ergab sich oft folgende Konversation: (Natürlich auf Spanisch -hier nur übersetzt)
ER - Hallo „gallega“
Ich- Ich bin doch keine gallega!
ER- Doch Du bist aus Spanien
Ich - Ja, aber nicht aus Galicia. Sprich, wenn ich eine gallega bin. dann bist Du einen Chileno.
ER - Gggrrrrr…

Darüber hinaus dieser Argentinier -übrigens, wenn ich so reden darf, durch und durch einen- trägt derselbe Vorname wie einen sehr beliebten und noch besser Bekannter spanischer Dichter.
SchöneGrüße,
Helena

Hallo Helena,

Das Wort Gachupines ist in Spanien völlig unbekannt.

RAE und María Moliner listen das Wort auf:
http://buscon.rae.es/draeI/SrvltConsulta?TIPO_BUS=3&…
http://www.diclib.com/cgi-bin/d.cgi?p=Gachup%26%2323…

Aber sehr bekannt wird es in Spanien nicht sein. Eher in Zentralamerika (Mexiko, wie gesagt)
Gruß
Fabian

Hallo Fabian,

Das Wort Gachupines ist in Spanien völlig unbekannt.

RAE und María Moliner listen das Wort auf:

Genau. Die 2. Auflage der María Moliner, 2. Band auf Seite 1360 um genau zu sein. Und dort steht:

„(de „cachupín“; Hispam.) m * Cachupín: español en un país hispanoamericano. # En Méjico, por lo menos, se establece una distinción, llamando así a los que ya estaban establecidos con anterioridad a la última guerra civil española, pero no a los exiliados de ésta.“

Aber sehr bekannt wird es in Spanien nicht sein.

Nein, ist es nicht. So wie z.B. hier in Deutschland „Marillenknödel“ (o.Ä.)

Eher in Zentralamerika (Mexiko, wie gesagt)

Scheint so zu sein. Allerdings nach der o.g. Definition, ist es wohl nichts abwertendes… (Natürlich weiß ich es nicht. Ich entnehme es nur daraus).

Schöne Grüße,
Helena