Offene Steißbeinfistel die nicht heilt...?

Hallo!

Ein ehemaliger Kollege hat eine Steißbeinfistel die eine offene Wunde hat. Diese Wunde schließt sich nicht seit mehr als einem Jahr. Die Wunde bereitet ihm keine Schmerzen, außer das er ständig einen blutigen Ausfluß hat.
Seltsamer Weise hat sich diese Wunde nie entzündet.

Jetzt meine Frage: Was für alternative Methoden zur „rausschabung“ der Fistel existieren?

Erfahrungen???

Bin dankbar für jeden Hinweis!

Ciao
Catmad

Hallo Catmad,

die Steißbeinfistel, auch Sinus pilonidalis genannt, entsteht in der Gesäßfurche und macht sich durch Schmerzen, Druckgefühl, Blut und Eiterabsonderungen sowie Jucken bemerkbar.
Früher wurden sie auch Haarnestgrübchen genannt, denn sie entstehen durch abgeknickte Haare, die dann in die Haut mit der Spitze voran wieder einwachsen. An dieser Stelle kommt es zu einem kleinen Abszess der oft nur als Pickel wahrgenommen wird. Der Abszess „frißt“ sich dann in Form einer oder mehrerer Fisteln in die Tiefe und die Beschwerden nehmen zu.
Deshalb heilt diese Fistel auch nicht und es kommt auch immer diese von Dir beschriebene Flüssigkeit raus. Betroffen hiervon sind meist stark behaarte Männer.

Als Therapie kommt normalerwiese nur die Operation in Frage.

Alles Gute
Eddie

Schon, aber… !!!
Hallo Bernd!

die Steißbeinfistel, auch Sinus pilonidalis genannt, entsteht
in der Gesäßfurche und macht sich durch Schmerzen,
Druckgefühl, Blut und Eiterabsonderungen sowie Jucken
bemerkbar.
Früher wurden sie auch Haarnestgrübchen genannt, denn sie
entstehen durch abgeknickte Haare, die dann in die Haut mit
der Spitze voran wieder einwachsen. An dieser Stelle kommt es
zu einem kleinen Abszess der oft nur als Pickel wahrgenommen
wird. Der Abszess „frißt“ sich dann in Form einer oder
mehrerer Fisteln in die Tiefe und die Beschwerden nehmen zu.
Deshalb heilt diese Fistel auch nicht und es kommt auch immer
diese von Dir beschriebene Flüssigkeit raus. Betroffen hiervon
sind meist stark behaarte Männer.

Als Therapie kommt normalerwiese nur die Operation in Frage.

Die Definition der Fistel kenne ich bereits.
Meine Frage war aber welche „Alternativen Therapien“ es zur „Rausschabung“ gibt!
Die Operation kommt nicht in Frage, da es keine geeignete Therapie ist. Rausschneiden wirkt nicht als Ursachenbekämpfung, das freut auch die Geldbörse der Chirugen, da die Fistel in 30% aller Fälle wieder auftaucht!

Ciao
Catmad

Hallo!

Da die Fistel jetzt schon lange existiert sind die Chancen auf einen natürlichen Wundverschluß nicht sehr hoch! leider!!

Wichtig bei Fisteln oder chronischen Entzündungen im Analbereich
sind 1. absolute Hygiene d. h. Reinigung mit feuchten Tüchern,
häufiger Wechsel der Unterwäsche wenn nötig mehrmals am Tag,
viel „Luft, Licht und Sonne“.
Zur Keimreduktion im Fistelbereich kann man Auflagen mit Rivanol machen (als Sitzbad nicht zu empfehlen da es stark gelb färbt *g*).
Ebenfalls empfehlenswert sind Sitzbäder mit Eichenrindenaufguss, oder Lavendelöl - gibt es in der Apotheke.

Emser Salz (verwandet man eigentlich im HNO - Bereich) kann eine gute Wirkung auf schlecht heilende Wunden haben. Die Lösung wird dazu nach Vorschrift zubereitet und als feuchte Auflage angewandt.

Granugenol ÖL unterstützt die Behandlung von Fisteln.

All diese Mittel helfen aber nur dann, wenn die Fistel nicht zu tief ist, denn Wundermittel gibt es leider keine!

Noch was zur OP: Ich würde schon versuchen, die Fistel operativ entfernen zu lassen da die Gefahr besteht, dass sie sich immer tiefer in das Gewebe „fistelt“ und ernsthafte Komplikationen durch Infektionen entstehen. Sieh es doch mal andersrum. 70% sind die Dinger anch der OP los *g*

Grüße - Susanne

PS: Die oben genannten Mittel - Rivanol ausgenommen - helfen auch gut bei Hämmerhoiden, kleinen Einrissen am After und Analjuckreiz.

Fistel-OP
Hallo Catmad,

mit dem auftreten eines Rezidiv, ob es nun 30% sind oder mehr bzw.weniger- das weiss ich nicht genau, muß man rechnen.
Bei dem einen geht es gut und bei dem anderen eben nicht.
Das kann natürlich auch am Chirurgen liegen, aber auch an dem Patienten. Gerade die Patienten mit starkem Haarwuchs, müssen diese Körpergegend peinlich genau pflegen.
Zu der Therapie, die ich ja schon im ersten Artikel genannt habe, wird es dabei bleiben, dass die chir. Ausräumung in Form von ausschneiden, die beste ist. Auch auf die Gefahr hin, dass sich wieder eine Fistel bilden kann. Das ist halt die Problematik mit den vielen Haaren und eventuell auch noch bei bestehendem Übergewicht.
Bei der Operation wird in die Fistel eine Blaulösung gespritzt, die den gesamten Fistelgang färbt. So sieht man, welches Gewebe heraus geschnitten werden muß.
Ich bleibe dabei, dass die Operation die beste Therapie ist.
MfG
Eddie

Hallo Catmad,

spekulativerweise handelt es sich bei Fistelungen um ein chronisch mikrobielles Geschehen. Fistelbildung ist z.B. typisch für Aktinomyzeten (die leben jedoch nur in Zahnwurzeln und fisteln im Kiefer herum).

Selbst wenn Antibiotika helfen würden: Wie sollten die Stoffe tief genug in das gefäßlose, verweste Fistelgewebe penetrieren? Beachte auch die Rolle des Immunsystems: Die Reaktion z.B. gegen Aktinomyzeten ist kaum entzündlich, d.h. der Körper wehrt sich nicht -> Antibiotika sinnlos, da sie nicht die ganze Arbeit leisten können. Eine Erregerabwehr aufgrund der (prinzipiellen) Harmlosigkeit des Geschehens ist ja (zumindest aus Überlebensgründen) auch gar nicht nötig.

Aus o.g. Gründen ist die medikamentöse Therapie der Tuberkulose übrigens ähnlich problematisch - Erreger und Immunsystem sind gleichermaßen inert.

Also: Wenn es stört, dann kommt nur eine OP in Frage.

viele Grüße,

Oliver