Umtausch einer Gleitsichtbrille

Hallo Ihr da, die ich noch nicht kenne, da ich erst seit vorin Mitglied bin,

ich benötige Tipps, wie es mit dem Umtausch von einer Gleitsichtbrille üblicherweise vor sich geht. Seit ca. einer Woche bin ich nämlich stolze (?) Besitzerin eines solchen Modells, komme jedoch beim besten Willen nicht damit klar. Weder im „Normalfall“, d.h., beim Weitsehen leistet sie wirklich gute Dienste, erscheint mir doch der tatsächliche Bereich des scharfeingestellten Sehens viel zu klein zu sein. Der Versuch, damit Auto fahren zu wollen, misslang kläglich! Auch das Lesen mit dieser Art von Lesehilfe empfinde ich arg anstrengend: Richtig funktioniert das wohl nur, wenn ich den Kopf in hoheitsvoller Geste aufrecht trage und dabei die Augen schamhaft senke. Das Versprechen der Optiker-Fachkraft, ich würde mit der neuen Brille in Zukunft bestens am Computer arbeiten können, bewahrheitete sich ebenfalls nicht. Auch hier wäre ein angestrengtes Nach-Oben-Gucken, damit ich den unteren Bereich der Brillengläser nützen kann, nötig. Da ich in einem Beruf arbeite, in dem ich alle drei Tätigkeiten in stetem und noch dazu raschem Wechsel ausüben muss, nämlich Lesen von auch recht kleiner Schrift, Arbeiten am PC und Kontakt mit Menschen, verzweifle ich daran, dass die neue Brille mir in keinem der versprochenen Punkte wirklich eine Hilfe ist. Nun will der Optiker mir den Umtausch innerhalb eines Monats zwar ermögichen, d.h., er möchte mir dabei in das bei ihm gekaufte Gestell passende Gläser zum Weitsehen einsetzen. Darüber hinaus will er jedoch auch Gläser zum Nahsehen verkaufen und keineswegs die Differenz, die die doch recht teure Gleitsichtbrille ausmacht, zurück zahlen. Hat jemand von Euch damit Erfahrung, wie frau und man mit diesem Problem umgehen kann? Hätte ich nicht dermaßen „blauäugig“ und in bester Absicht, eine solche Brille gerne tragen zu wollen, gehandelt, hätte ich mich natürlich früher über alle eventuellen Hinderungsgründe, den Umtausch betreffend, schlau gemacht.

Nun bin ich für hilfreiche Tipps Eurerseits dankbar und grüße freundlich,

Karin.

Hallo Karin,

Probleme mit einer Gleitsichtbrille können verschiedene Ursachen haben. Ich bin kein Mediziner oder Augenoptiker und kann deshalb nur meine eigenen Erfahrungen als Brillenträger schildern. Zunächst etwas zur Ermittlung der Korrekturwerte beim Augenoptiker: Üblicherweise dauert es ein paar Minuten, vielleicht eine Viertelstunde, dann stehen die Korrekturwerte fest, die Gläser werden bestellt/angefertigt und dann kann es passieren, daß man sich mit einer unzureichend angepaßten Brille abquält. Ich halte 2 Sitzungen im Abstand einiger Tage oder Wochen für unerläßlich. Es müssen Durchschnittstage sein, also kein Tag nach durcharbeiteter Nacht, mit Erkältung oder anderen Besonderheiten. Außerdem mußt Du beim Optiker unbedingt selbst die Möglichkeit haben, an den Korrekturwerten in einer für Dich passenden Geschwindigkeit der Veränderung zu „spielen“. Genaues Sehen ist einfach zu wichtig, um sich auf Husch-Husch-Schnelldurchgänge einlassen zu können. Das ist meine Erfahrung nach jahrelanger Quälerei mit diversen fehlangepaßten Brillen. Zum Schluß hatte ich überall am Arbeitsplatz und zu Hause Lupen verteilt, lief dauernd mit Kopfbandlupe herum und konnte Straßenschilder erst lesen, wenn ich unmittelbar davor stand - blind wie ein Maulwurf. Eine Gleitsichtbrille wollte ich schon überhaupt nicht haben. So ein junger Springer, der ich nun mal bin und dann so’n Rentnerteil!? Niemals! Na ja, jetzt trage ich eine Gleitsichtbrille, angepaßt nach der oben beschriebenen Methode und brauche keine Lupen mehr, eben der totale Durchblick :smile:. Es dauerte aber etliche Wochen, bis ich mich an die Brille gewöhnt hatte. Entfernungen abschätzen beim Treppensteigen oder Autofahren war zunächst problematisch. Der obere Teil der Gläser für die Fernsicht, dann der Übergangsbereich, bis schließlich zum unteren Bereich für die Nahsicht - die Gewöhnung hat lange gedauert. Seit März vorigen Jahres trage ich die Brille mit Gleitsichtgläsern und der Umgang damit ist vollkommen problemlos geworden.

Wenn die Korrekturwerte der Brille stimmen, wenn Du also nötigenfalls mit Dir merkwürdig erscheinender Kopfhaltung einwandfrei sehen kannst, solltest Du etwas mehr Geduld aufbringen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Ihr da, die ich noch nicht kenne, da ich erst seit vorin
Mitglied bin,

ich benötige Tipps, wie es mit dem Umtausch von einer
Gleitsichtbrille üblicherweise vor sich geht.

Hallo Karin,

zunächst herzlich Willkommen und viel Spaß mit und bei wer-weiss-was und natürlich nur tolle und hilfreiche Antworten.

Zum Thema:
ich hatte mir 1999 bei Fielmann ne Gleitsichtbrille verpassen lassen, weil der Filialleiter (Optikermeister) derzeit mein Nachbar war. Ich wohnte auf dem Land, hatte damals kein Auto und es gab nur sehr schlechte Busverbindung, da war das für mich recht praktisch.

Durch die Brille allerdings konnte ich nicht gucken. Im Supermarkt fuhr ich Karussel. Ich hatte das Empfinden die Regale wären verbogen und flogen auf mich zu. Ich konnte keine Treppen heruntergehen, die Stufen schienen vor mir zu versinken, an Autofahren mit Brille war nicht zu denken. Das Schlimmste war die Arbeit am PC. Mein Monitor hatte Trapezform, oben schmal und unten breit. Na toll.

Man erklärte mir, daß der Träger einer Gleitsichtbrille eine Eingewöhnungszeit von ca. 1 Woche bräuchte, bis sich die Augen an das Teil gewöhnt haben. Mir kam es dennoch spanisch vor. Ich konnte Zeitung aus 3 m Entfernung lesen. Mit dem linken Auge sah ich unscharf, mit dem rechten- wie ein Adler. Nach einer Stunde „Brille“ wurde mir regelmäßig schlecht.

Nach einer Woche wurden nochmals die Werte überprüft. Und siehe da, das linke Glas hat 1/2 Diopt. zu wenig, das rechte 1 Diopt. zuviel. Das kommt normalerweise bei Zeiss-Gläsern nicht vor, ich wäre der erste Fall bla bla bla…

2 Tage später hatte ich neue Gläser. Aber es war nicht besser. Die Sicht war anders, aber immer noch bescheiden. Wieder hin zu Fielmann, wieder die gleichen Sprüche, Eingewöhnungszeit und haste nicht gesehen…

Ich hatte keinen Bock mehr auf die Brille und lief meist ohne das Teil durch die Gegend. Ich hatte ja noch ne Lesebrille. Aus die Maus.

Ich zog dann nach Lübeck in eine andere Stadt. Die Lesebrille half beim Lesen, aber die Fernsicht war doch inzwischen erheblich schlechter. Die Gleitsichtbrille inzwischen 1 Jahr alt. Ich ging in Lübeck zu Fielmann und fragte, ob man mir hier helfen könne, obwohl die Brille in Bad Oldesloe (aber auch von Fielmann) gekauft war. Man war sichtlich bemüht, neuer Sehtest, wieder neue Gläser und wieder konnte ich nicht richtig sehen. Ich war schon der Meinung, daß es vielleicht an MIR liegt, und meine Augen einfach nicht für eine Gleitsichtbrille geschaffen waren.

Dann bekam ich von Fielmann einen Brief, in dem stand, daß man mich zur neuen Brille beglückwünscht und man immer für mich da wäre etc. Sollten Sie wieder Erwarten dennoch nicht zufrieden sein, erstatten wir Ihnen gegen Rückgabe der Brille den vollen Kaufpreis.

Die Brille war jetzt fast 2 Jahre alt. Ich bin mit Brief und Brille zu Fielmann gegangen und hab denen gesagt, daß ich die Brille zurückgeben möchte. Man gab mir anstandslos mein Geld zurück, derzeit immerhin 900 DM.

Später las ich in einer Hamburger Tageszeitung, die eine Auflage von 2 Millionen Exemplaren hat, aber offensichtlich nur von mir gelesen wird, daß die Firma Schütt-Optik in Hamburg Gleitsichtbrillen mit Panorama-Blick herstellt. Da ist die volle Fläche der Brille für Gleitsicht verarbeitet, nicht nur ein Punkt in Größe der Iris. Das sollte angeblich Abhilfe schaffen.

Ich bin sehr skeptisch dort aufmarschiert. Daß die Brille nur die Hälfte vom Fielmann-Preis kosten sollte, bestätigte mich eher in der Annahme, daß es sich nur um Schund handeln konnte. Wozu hab ich mich da nur verleiten lassen. Und Zeiss-Gläser sind es natürlich auch nicht.

Zunächst wurde wieder meine Sehschäfe getestet und 3 Tage später war die Brille dann fertig. Die Verkäuferin guckte recht blöde, als ich sie bat mir die Brille einzupacken, ich wußte ja wie gefährlich das Autofahren mit solchen Brillen ist und wollte die Brille lieber risikolos zuhause testen, obwohl ich beim Anprobieren erstaunlich gut dadurch sehen konnte.

Zuhause stellte ich dann fest, daß nicht mehr ein einziges der vorher vorhandenen Probleme mit dieser Gleitsichtbrille vorhanden war. Ich konnte mit dem Teil Auto fahren, im Supermarkt drehten sich keine Regale. Treppenstufen abwärts ist kein Thema und mein 19 Zöller war wieder quadratisch und oben genauso breit wie unten, alles super. Ich bin mit dem Teil rundum glücklich und zufrieden, jetzt schon über 1 Jahr lang.

Gruß
Gerhard

Hallo Karin!

Ich hatte genau das selbe Problem mit einer Gleitsichtbrille von ZEISS(dachte ich nehme mir halt den „Mercedes“ und nutze die freie Auswahl bei Fielmann).Kam damit überhaupt nicht zurecht, weder beim Fern.-noch beim Nahsehn(der Nahsehbereich war so winzig klein bemessen, dass ich niemals Zeitunglesen konnte.)
Reklamierte bei Fielmann und entschied mich kostenfrei für eine ESSILOR PANORAMA GLEITSICHTBRILLE - und das ist 100 und 1!!.Ganz tolle Seheigenschaften und überhaupt keine Eingewöhnungszeit erforderlich.
Kann ich dir nur wärmstens empfehlen!
Grüße aus Österreich
Walter