Bluthandel

hallo an alle

mich würde interessieren für wieviel das gespendete blut verkauft wird?

was muss die krankenkasse oder was verdient der vertreiber etwa pro liter?

gruss kevin

Blut ist eine sehr kostbare „Ware“. Allerdings machen wohl kaum die Krankenkassen damit Geschäfte!

Meine Mutter macht das Marketing im Blutspendewesen der hiesigen Uniklinik. Sie ist immer ganz traurig, wenn die Spenderzahlen zurückgehen, weil sie dann teure Konserven vom DRK etc. kaufen müssen. Die Preise liegen weit über den normalen Aufwandsentschädigungen für die Spender.

Ich nehme an, das DRK und sicher auch andere Dienste bezahlen mit den Einnahmen aus dem Blutkonservenverkauf auch einen Teil ihrer Verwaltung oder Notbetreuung. Außerdem ist „Qualitätskontrolle“ (also auch die Tests auf Antikörper etc.), Lagerung etc. sehr aufwendig und teuer.

Bis denne
Schnoof

Hi,

ich hab früher regelmäßig beim DRK und später im Krankenhaus der Stadt gespendet, die eine eigene Blutspendeabteilung betrieben haben und nichts verkauft haben, da sie auch eher zukaufen mussten.

Seit meinem Umzug geht das aber nicht mehr. Beim DRK spende ich aus eben dem Grund nicht, dass die finanzielle Seite absolut nicht transparent ist.

Ich spende Blut und hab dafür zumindest Zeit- und Fahraufwand. Dafür bekomme ich ein belegtes Brötchen und ein Obst o.ä und ein Getränk.
Das DRK hat Aufwand für die Spende und Lagerung des Blutes. Danach wird es zum Preis X , der sich sicher an der momentanen Marktlage (Urlaubszeit) und an der Blutgruppe orientiert. Es bleibt ein Gewinn Y übrig, der für DRK- interne Zwecke verwendet wird, welche auch immer.

Ich persönlich finde diese Verquickung von freiwilliger Leistung des Spenders und finanziellen Interessen des DRK nicht gut.

Ausserdem frage ich mich, warum habe ich noch bei gar keiner Spende und in gar keinem Material irgend einen Hinweis gefunden,

  1. dass das Blut verkauft wird
  2. das dabei ein Gewinn abfällt und wie hoch er ist
  3. wofür dieses Geld eingesetzt wird

–> nicht mit mir

A.

@Schnoof
Hi,

aus meiner Beobachtung einige Gründe für sinkende Spenderzahlen bei dem letzten Krankenhaus:

  1. absolut spenderunfrundliche Zeiten, da wohl der pünktliche Feierabend wichtiger war als spenderfreundliche Zeiten am Nachmittag /Abend oder gar Samstag

  2. aufgrund häufiger Auswärtseinsätze des Personals zu Blutspendeeinsätzen schlecht zu merkende Zeiten (einmal früh, einmal nachmittag, oder auch ganz geschlossen)

  3. fehende kostenlose Parkmöglichkeit in der Nähe

  4. schlechte logistische Durchorganisation, so dass man unkalkulierbar mal sofort dran kommt, oder mal länger warten muss

  5. wie wird Unipersonal und Studenten gezielt angesprochen ?
    (damit meine ich keine Plakate)

  6. z.T. übertriebene Hygiene, die zu unangenehmen Bedingungen führten, z.b. durfte das Fenster nicht zum Lüften aufbleiben, auch wenn es ziemlich warm war, was zumindest bei Plasmapherese unschön war

… ich denke mal, man solte mal mit den Spendern reden, warum es Probleme gibt: die wissen es, nicht der leitende Arzt :wink:

a.

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Natürlich wird das Blut verkauft. Muss ja auch Geld fließen, denn immerhin wollen pro Konserve:

1 untersuchende Ärztin (RR, PP, Anamnese etc)
1 untersuchender Pfleger (Hkt ???)
1 Punktionskraft (Krankenschwester)
1 Liege für die Spendezeit
1 Blutwaage für die Spendezeit
1 Blutkonservensystem (SAUTEUER!)
1 Ruheliege für nach der Spendenzeit
Miete
Heizung
Strom
Verwaltungs-Manpower
Werbung
Ein LKW für Außentermine
Blutaufbereitung
Riesen Blut-Kühlschrank
Blut-Verwalter und -Ausgeber rund um die Uhr
etc
etc

bezahlt werden. Und des alles kostet’n Haufen Geld.

Da das DRK gemeinnützig ist (manche Blutspendedienste nochmal gemeinützige GmbH) sind DARF gar kein Gewinn gemacht werden.

Wer für Blut bezahlt, den finde ich fragwürdig.

Ich mach also gerne weiter mim Spenden.

WIDERSPRUCH
hallo andreas,

also ich gehe ab und an mal zum plasmaspenden. und ich muss dir widersprechen!

  • ich kann kostenlos in der danebenliegenden tiefgarage parken (muss das ticket beim spenden eintauschen und komm kostenlos wieder raus)

  • werde vom doc untersucht bzw. wird mein blut gründlichst untersucht.

  • liege die knappen 50min zum spenden und lese dabei immer die neuesten stern, spiegel oder focus :wink:

  • nach meiner spenden esse und trinke ich erstmal reichhaltig (und lese dabei meine stern/spiegel/focus zuende)

  • bekomme 15euro bar auf die hand (bei jeder fünften spende 25 euro).

  • verlasse mit einem guten gewissen und geld in der tasche und einem verband um den arm das plasmespendezentrum. übrigens vom DRK!

aber ich muss gestehen das ich es eine schweinerei finde, dass man soviel geld dafür bekommt!!! ich werde dem DRK kein geld mehr spenden, denn wer bekommt es denn…die leute die plasmaspenden gehen!!!
soviel zum kanzlerthema schmarotzer :confused:

axl

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spenden verkaufen
Hi,

mich würde interessieren für wieviel das gespendete blut
verkauft wird?

in einer Doktorarbeit von 2002 wird ein Preis von DM 160.- pro Konserve (Erythrozytenkonzentrat) angegeben: http://www.google.de/search?q=cache:KYfMk1nH078J:edo…

Ob beim Roten Kreuz tatsählich alle Helfer bezahlt werde müsste man prüfen. Könnte mir gut vorstellen, dass da der eine oder andere ehrenamtliche Helfer dabei ist.

Nichtsdestotrotz ist es immernoch eine Blut spende an das Rote Kreuz. Man spendet also kein Geld, sondern eben Blut damit die Organisation dessen Ziele man unterstützen möchte handeln kann. Zu welchen Preis die das Zeug dann verticken sollte einem egal sein, bzw. sollte man sich GRADE DANN über extrem hohe Preise FREUEN!
Man kann auch für Greenpeace Zettel in der Fußgängerzone verteilen, dann spendet man denen eben „Zeit“.

Wenn man kein Bock auf Spenden hat aber sich und der Allgemeinheit was gutes tun will, kann man sein Blut (oder Teile davon) auch verkaufen. Man suche sich Firmen/Institutionen die das machen und schliße einen Liefervertrag mit denen. Ist doch nichts ungewonliches.

Grüße,
J~

dummer Spruch

aber ich muss gestehen das ich es eine schweinerei finde, dass
man soviel geld dafür bekommt!!! ich werde dem DRK kein geld
mehr spenden, denn wer bekommt es denn…die leute die
plasmaspenden gehen!!!

Was ist das denn für eine Logik? Du willst nicht mehr spenden, weil das DRK die Blutproben nicht teuer einkaufen muß, sondern deutlich günstiger von eigenen (Blut)Spendern bekommt? Weniger (Geld)Spenden bedeutet weniger Blut. Oder anders: Weniger Geld für die eigenen (Blut)Spender bedeutet weniger (Blut)Spender und damit weniger billiges selbst gezapftes Blut, was insgesamt weniger Blutreserven bedeutet, weil fürs gleiche Geld weniger gekauft werden kann als bisher selbst gezapft wurde.

Sinnvoll?

Gruß,
Christian

Hallo,

ich habe mal eine Zeitlang mit einem früheren Mitarbeiter eines großen DRK-zugehörigen Blutspendedienstes zusammen gearbeitet. Seine Berichte fand ich ausgesprochen erschreckend. Durch die Gründung von GemGmbHs und weitere Konstrukte versucht man offenbar recht erfolgreich die sehr satten Gewinne aus dem Geschäft mit dem Blut abzuschöpfen. Es wurden z.B. zu seiner Zeit alle zwei Jahre sämtliche Fahrzeuge ausgetauscht, es gab sehr großzügige Dienstwagenregelungen für Führungskräfte, satte Gehälter in der Führungsebene, und weiteres Geld wurde durch undurchsichtige Konstruktionen von Beraterverträgen, dem Ausleihen von Mitarbeitern, … „gesichert“, denn aufgrund der Gemeinnützigkeit durfte ja bilanztechnisch im Spendedienst selbst am Jahresende kein Gewinn auftauchen.

Besonders geärgert hat mich zudem die „Geschichte vom knappen Blut“, die wir ja regelmäßig zur Sommerszeit zu hören bekommen. Laut Aussage meines ehemaligen Kollegen wäre es problemlos möglich, die Versorgung mit allen Blutgruppen rund um das Jahr sicherzustellen, wenn man selbst nicht nur als Anbieter, sondern eben auch als Käufer auf dem Markt agieren würde, oder Geld im Ausland für die dortige Gewinnung von Spenden nach hiesigen Standards investieren würde. Statt dessen nutzt man aber eine gewisse Panikmache aus, um hier die Spendenbereitschaft zu steigern, um weitere Gewinne zu erzeugen, die man dann wieder „verteilen“ muss.

Damit wir uns richtig verstehen: Ich habe kein Problem damit, dass Blutprodukte Geld kosten, Mitarbeiter anständig bezahlt werden und man in moderne Technik investiert. Wenn man aber mit freiwilligen und kostenlosen Spenden soviel Geld verdient, dass man es gar nicht mehr auszugeben weiß, dann sollte aber jeder von uns mal an seine Krankenkassenbeiträge denken, die letztendlich diesen Luxus finanzieren. Wenn das DRK seine Blutprodukte nur noch kostendeckend abgeben würde, wäre dies sicher ein ganz enormes Einsparpotential für die Kassen, welches dann unsere Beiträge senken könnte. Und selbst eine Verwendung der Erlöse für andere humanitäre Aufgaben des DRK könnte ich nicht gut heißen. Es geht hier um das Geld der Krankenkassen und damit unsere Mitgliedsbeiträge. Diese dürfen nicht zweckentfremdet werden. Ich spende gerne höchst persönlich, aber eine Zwangsumlage zu Lasten meiner Krankenkassenbeiträge lehne ich ganz entschieden ab.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Bei meiner Mutter gibt es Briefkaesten fuer die Meinung der Spender. Sie nimmt die Meinungen auf jeden Fall ernst, ob es auch die Kollegen (Inst.-Leiter, Aerzte, Schwestern) tun, vermag ich nicht zu urteilen. Die moegen u.U. andere Prioritaeten setzen.

aus meiner Beobachtung einige Gründe für sinkende
Spenderzahlen bei dem letzten Krankenhaus:

  1. absolut spenderunfrundliche Zeiten, da wohl der pünktliche
    Feierabend wichtiger war als spenderfreundliche Zeiten am
    Nachmittag /Abend oder gar Samstag

Das ist von Haus zu Haus unterschiedlich. Bei uns ist am Dienstag bis 18:00 und Mittwoch bis 19:00 Uhr moeglich.

  1. aufgrund häufiger Auswärtseinsätze des Personals zu
    Blutspendeeinsätzen schlecht zu merkende Zeiten (einmal früh,
    einmal nachmittag, oder auch ganz geschlossen)

Da gibt es hier einen bestimmten Tag in der Woche und ggf. das Wochenende.

  1. fehende kostenlose Parkmöglichkeit in der Nähe

Hier werden die Parkkarten fuer das Klinikgelaende fuer jede Spende entwertet.

  1. schlechte logistische Durchorganisation, so dass man
    unkalkulierbar mal sofort dran kommt, oder mal länger warten
    muss

Das haengt sicher auch von der Zahl der Spender. Auch wenn jemand umkippt, kann es zu Verzoegerungen kommen.

  1. wie wird Unipersonal und Studenten gezielt angesprochen ?
    (damit meine ich keine Plakate)

Daher wurde hier jemand fuer das Marketing eingestellt. Hier gibt es auch einen Foerderverein, der Werbung und Aktionen tatkraeftig unterstuetzt. Es gibt regelmaessig Aktionen, bei denen Erstspender z.B. Kinokarten und auch Werber Praesente kriegen. Fuer den grossen Kartenkauf beim Kino zeigt das dann laengerfristig Werbung. Vielleicht solltest Du Dich entsprechend engagieren?

Bis denne
Schnoof

Wer für Blut bezahlt, den finde ich fragwürdig.

Oeffentlichen Krankenhaeusern bleibt nicht viel anderes uebrig. Da der Kauf von Konserven bei anderen Diensten teurer ist als die 15-30 Euro Aufwandsentschaedung an Spender, rechnet sich das schnell. Eine Zahlung lockt eben eher einen Spender an.

Bis denne
Schnoof

Dann spende doch gleich in den Krankenhaeusern. Dann muessen sie nicht beim DRK & Co. einkaufen.