Leistenbruch - heilt er ab?

Hallo,
Ich frage mich gerade ob ein Leistenbruch abheilt oder ohne OP immer wieder auftreten kann. Denn unter Leisten"bruch" verstehe ich den Austritt von Darm oä in den Bruch hinein. Wie ist das mit „nur“ Schmerz an der Stelle? Folgende Geschichte dazu:

Ein männl. Kleinkind hatte wohl eine Beule in der Leiste, die die Mutter wieder zurückgedrückt hat. Danach folgte wohl keine weitere Behandlung.

Nun, 20 Jahre später, gibt der junge Mann an, an dieser Stelle immer mal Schmerzen zu haben. Vor allem beim Sport, aktiv Fußball, stört ihn das.

Ich frage mich nun, ist diese Stelle nach der ganzen Zeit eigentlich verheilt? Oder hätte sie operiert werden müssen, bzw muß sie das noch immer? Woher kommen heute die Schmerzen? Narbe? drohender Leistenbruch?

Wie gesagt- ein tatsächlicher Leistenbruch ist bis heute nicht (wieder) passiert und die Schmerzen sind laut seiner Angabe „immer mal“. Etwas druckempfindlich ist die Stelle auch. Was passiert da „dahinter“?

Danke für Tips,
Kerstin

Hallo

Soweit ich das weiß, KANN sich bei einem Leistenbruch Darm dort einklemmen, muss aber nicht.
Wenn das nicht vernünftig operiert wurde, kann man da denk ich nur rumrätseln was damit ist, ob es nur blöd vernarbt ist oder wieder aufgegangen ist.

Ein Arzt kann da helfen!

Grüße

Laralinda

Hi,

nun ein wiederkerhrender leistenbruch hat nichts mit „vernünftig“ operiert zu tun.
Leider ist die rezidivrate recht hoch, so dass es auch bei operierten bruchträgern zu einem rezidiv kommen kann.

Diese beule ist nicht ganz so schlimm. SOLANGE sie wieder (spontan oder such nachhelfen) verschwindet.
ABER sobald man schmerzen hat, sollte man einen arzt (chirurgen) aufsuchen.
Die gefahr beim leistenbruch ist nämlich, dass er sich plötzlich nicht mehr reponieren lässt; d.h. er vorgefallen bleibt.
Dann besteht die gefahr, dass blutgefäße abgeklemmt werden, was an der entsprechenden stelle zu einem infakrt führt. Man bekommt dann einen sog. ileus; also einen DARMVERSCHLUSS.
Dieser müsste dann als not-op operiert werden, wobei die letatlität signifikant ansteigt.

LG Alex:smile:

Leistenbruch - heilt er ab? - Nein
Hallo Kerstin,

nein, ein Leistenbruch heilt nicht ab: es ist eine Schwachstelle in Muskel- und Bindegewebe, die als Schwachstelle immer so bleibt.

Um eine OP kommt man früher oder später nicht drum herum. Besser früher, bevor es zu einer Einklemmung kommt, die dann nicht mehr „reingedrückt“ werden kann.

Gruß

J.

Hi Alex
Danke für deine Antwort. Ja, so denke ich mir das auch. Aber ich verstehe auch sein Problem jetzt:

nun stört es ihn zwar und er würde gern wissen ob eine echte Gefahr besteht, andererseits hat man auch keine Lust sich stundenlang in ein Wartezimmer zu setzen, 10 Euro zu bezahlen und von einen gelangweilten Arzt zu hören - da ist nix, passen sie bissel auf, sie sind gesund.

Hoffe, du verstehst. Ich persönlich (mache die Ausbildung zum HP, daher interessiert mich das auch von den Hintergründen her) frage mich halt wirklich - wieso tut etwas noch jahre später weh. Da müßte doch was sein?! Und es gibt wohl keine Chance eine Gefährlichkeit abschätzen zu können?

Bzw - was KÖNNTE ein Arzt denn machen als mal drauf rum zu drücken und zu sagen, daß alles nicht so schlimm ist? Ultraschall oder sowas?

Danke, bin da wirklich verwirrt, denn außer Infos über manifeste Leistenbrüche finde ich nichts anderes.

Kerstin

Soweit ich das weiß, KANN sich bei einem Leistenbruch Darm
dort einklemmen, muss aber nicht.
Wenn das nicht vernünftig operiert wurde, kann man da denk ich
nur rumrätseln was damit ist, ob es nur blöd vernarbt ist oder
wieder aufgegangen ist.

Ein Arzt kann da helfen!

es kann sich noch viel mehr einklemmen und so ein alter leistenbruch ist nicht so ungefährlich wie es klingen mag…wobei für mich ein bruch nicht banal klingt - die meisten unterschätzen den leisten- bruch - wie man ja deutlich liest.
dein rat mit dem arzt ist ein guter - unverständlich für mich wieso dem mann das nicht schon längst angeraten wurde.

die fragende person kann sich aber hier und anderenorts gut belesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Leistenbruch

Hi nochmal,

du sagtest ja, dass das damals wohl nicht operiert worden ist.
Ich habe noch nicht gehört, dass eine bruchlücke einfach so zuwächst. Es kommt natürlich auch auf die lokalisation an.
Es handelt sich ja um eine erworbene oder angeborene schwachstelle, die den weg für den bruchinhalt bahnt.
Daher würde ich sagen, dass die lücke immer noch vorhanden ist und nun langsam symptomatisch wird.
Tatsächlich passiert es oft, dass ein vermeintlicher bruch am ende gar keiner ist, und man wieder nach haus geschickt wird. Ebenso ist das bei brüchen der fall, die keine beschwerden machen.

In diesem fall würde ich auch behaupten, dass die einklemmungsgefahr nicht ganz so akut ist. Dennoch besteht sie.
Und da wir hier, keine untersuchungen durchführen, sondern höchstens ein paar ratschläge geben können, würde ich sagen, dass es auf jeden fall sinnvoller ist, das zumind. mal ärztlich. abklären zu lassen.
Vielleicht muss tatsächlich nichts weiter gemacht werden, vielleicht sieht der arzt aber auch schon eine op-indikation…

Das sollte die 10€ und die zeit wert sein.

LG Alex:smile:

Hallo

Hoffe, du verstehst. Ich persönlich (mache die Ausbildung zum
HP, daher interessiert mich das auch von den Hintergründen
her) frage mich halt wirklich - wieso tut etwas noch jahre
später weh. Da müßte doch was sein?! Und es gibt wohl keine
Chance eine Gefährlichkeit abschätzen zu können?

Also da haben wir einen unfachmännisch (oder war Mami Arzt)reponierten Leistenbruch, wo es dadurch schon zu einer Schädigung gekmmen sein mag, die nun eben wo der Jung ausgewachsen ist Beschwerden macht.
Ausserdem kann es sein, dass duch die Belastung der Darm sich wieder Richtung Bruchstelle aufmacht um demnächst ein erneuter Bruch zu werden. Mag sein, das das nicht gleich operiert werden muss, sondern statt dessen mit einem Bruchband behandelt wird (uralte Methode aus Zeiten wo eine Op noch richtig, und ich meine so richtig, gefährlich war)Allerdings da heutzutage die Op-methoden immer feiner werden ist ein Bruchband wirklich nur für leichte Fälle was und eigentlich schon veraltet. Doch als HP solltest du mal was von Gehört haben (Aderlass ist ja auch veraltet, aber dennoch im HP-Bereich verbreitet)
guckst du http://www.springerlink.com/index/2UXGT9YPX0V7KUAK.pdf
(ich hab hier einen Unizugang, mag sein, dass du nur zum Abstract kommst…)
Gruß Susanne

Bzw - was KÖNNTE ein Arzt denn machen als mal drauf rum zu
drücken und zu sagen, daß alles nicht so schlimm ist?
Ultraschall oder sowas?

Danke, bin da wirklich verwirrt, denn außer Infos über
manifeste Leistenbrüche finde ich nichts anderes.

Kerstin

Hi,

Also da haben wir einen unfachmännisch (oder war Mami
Arzt)reponierten Leistenbruch, wo es dadurch schon zu einer
Schädigung gekmmen sein mag, die nun eben wo der Jung
ausgewachsen ist Beschwerden macht.

Naja, wenn er reponierbar ist, ist er repobierbar. Da ist es eigentlich egal, ob man das selbst macht oder mami.

Ausserdem kann es sein, dass duch die Belastung der Darm sich
wieder Richtung Bruchstelle aufmacht um demnächst ein erneuter
Bruch zu werden.

Das wurde ja oben schon erwähnt.

Mag sein, das das nicht gleich operiert
werden muss, sondern statt dessen mit einem Bruchband
behandelt wird (uralte Methode aus Zeiten wo eine Op noch
richtig, und ich meine so richtig, gefährlich war)Allerdings
da heutzutage die Op-methoden immer feiner werden ist ein
Bruchband wirklich nur für leichte Fälle was und eigentlich
schon veraltet.

Naja. Als faustregel kann man sich merken (oben auch schonmal erwähnt), dass ein bruch erst dann operiert werden muss, wenn er symptomatisch wird. D.h. wenn er schmerzen bereitet oder sich nicht mehr reponieren lässt.

Doch als HP solltest du mal was von Gehört
haben (Aderlass ist ja auch veraltet, aber dennoch im
HP-Bereich verbreitet)

Nicht nur im HP-bereich. Der aderlass ist schließlich immer noch probates mittel für einige hämatologische erkrankungen.

LG Alex:smile: