Servus,
nicht vom Medizinmann, aber von einem langjährigen Träger eines großen Muttermals, das sich dann nach Entfernung als harmlos herausgestellt hat:
Das Aufkratzen kommt von irgendwoher. Möglicherweise von einem Juckreiz, den man bloß z.B. im Halbschlaf wahrnimmt.
Auch wenn „man“ Naevus vs. Melanom nach einigen Kriterien abgrenzen kann, ists dennoch nützlich, einen Naevus, der mal zu jucken angefangen hat, einem Medizinmann vorzuführen. Wenn die Kameraden beginnen, sich ganz offensichtlich zu verändern, kann das zu spät sein: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich da etwas Böses tut, ist zwar denkbar gering, aber es hat wenig Wert, wenn man weiß, dass man mit minimaler Wahrscheinlichkeit eine der schnellsten und aggressivsten Formen von Krebs hat.
Nochmal aus dem eigenen Nähkästchen: Wahrscheinlich hätte eine klare Unterscheidung auch ohne Entfernung mit Entnahme einer Gewebsprobe vorgenommen werden können - nun, es war 1985 einiges noch nicht so klar wie heute, auch nicht an der Uni-Hautklinik GÖ. Jedenfalls gings schlicht um das bekannte Kriterium „unregelmäßige Begrenzung“: Das Teil war am Oberschenkel, der naturgemäß im Lauf von 25 Lebensjahren ein bissel Durchmesser zulegt, und die unregelmäßige Begrenzung ist dann zuletzt als daher kommend erklärt worden. Aber auch, wenn der Eingriff sich hinterher als „überflüssig“ herausgestellt hat, war ich dann doch ganz zufrieden damit: Wenn sich ein Melanom einmal in Marsch setzt, ist das zumindest bei einem jungen, aktiven Stoffwechsel dermaßen schnell tödlich, dass man da wohl schon gut dran tut, wenn man sich auf der sicheren Seite bewegen will, d.h. entweder ein paar Mal „zu oft“ zum Medizinmann geht, oder eben dat Dingen abräumen lässt.
Schöne Grüße
MM
versorgt sich seither mit dem geruhsamer fortschreitenden Lungen- und Kehlkopfkrebs