Praxiten

Hallo,

ich habe die rechtliche Betreuung für eine 87-jährige Dame.

Sie bekommt momentan 3 x täglich! Praxiten. Seit mind. 2 Monaten
Anscheinend nimmt sie das Medi schon seit Jahren, bisher aber wohl nur bei Bedarf.

Da dieses Medi wohl eine starke Abhängigkeitswirkung hat, besorgt mich das sehr. Auch folgende Nebenwirkungen bereiten mir Kopfschmerzen, da bes. bei älteren Patienten ja Vorsicht geboten ist:
Verwirrtheit, Muskelerschlaffung, dadurch Sturzgefahr bei älteren Patienten möglich. Und folgende zwar reversible, wie Bewegungsunsicherheit, Sehstörung (sie sieht sowieso schon sehr schlecht), Gangunsicherheit.

Bevor ich den Arzt um Stellungnahme bitte, möchte ich doch gerne von euch Experten wissen, was ihr von einer Langzeitanwendung von Praxiten haltet und ob es Alternativen gibt.

Kann eine Dauergabe überhaupt medizinisch gerechtfertigt werden?
Z.B. weil sie schon abhängig ist.

Danke vorab TM

Hallo ich bin zwar kein besonderer Experte auf diesem Gebiet, aber hab das hier gefunden.
http://www.netdoktor.de/Medikamente/Praxiten-10-PRAX…

also eigentlich ist es wohl nicht für eine Dauermedikation geeignet, wobei natürlich auch noch die Frage ist, weshalb sie es überhaupt bekommt, um den Schlaf zu unterstützen oder wegen Angstzuständen oder Unruhe oder evtl ganz was anderem.
Den Arzt zu befragen ist sicher nicht verkehrt, evtl hat er gute Gründe genau dieses Mittel zu geben, und das dazu noch auf Dauer.

Ich könnte mir zB. vorstellen, dass sie noch immer unter Kriegsfolgen leidet oder diese wieder hochkommen (Im Alter erinnert man Kindheitserlebnisse eher als das letzte Mittagessen), dies zu Ängsten oder nächtlicher Unruhe führt, sie aber für eine eigentlich angebrachte regelmässige Psychotherapie nicht mehr in der Lage ist, da sie geistig schon zu sehr abgebaut hat, um tiefschürfende Gespräche zu führen oder gar bewusst Verhaltensänderungen zu versuchen.
Dies nur als Beispiel, woran es liegen kann, dass siedauerhaft ruhiggestellt wird.
Daneben gibt es aber auch noch schwarze Schafe im Bereich Pflegeheime, die zur Arbeitserleichterung Dauerruhigstellung und Fixierung betreiben, aber vom Pflegeheim war hier ja nicht die Rede…
Gruß Susanne

Hallo Susanne,

die Gründe kenne ich auch (noch) nicht.

Den Arzt zu befragen ist sicher nicht verkehrt, evtl hat er
gute Gründe genau dieses Mittel zu geben, und das dazu noch
auf Dauer.

Genau darum geht es. Den Arzt werde ich auf jeden Fall befragen.

Daneben gibt es aber auch noch schwarze Schafe im Bereich
Pflegeheime, die zur Arbeitserleichterung Dauerruhigstellung
und Fixierung betreiben, aber vom Pflegeheim war hier ja nicht
die Rede…

Das kenne ich auch noch von früher, als ich mal in einem APH gearbeitet habe. Ich konnte beobachten, wie manche alten Leutchen mit Medis „kaputt“ gemacht wurden und ruckzuck abbauten, obwohl sie zuvor noch topfit waren und im Altenheimbereich alleine super klar kamen.

Meine Dame ist auch in einem Pflegeheim, aber sie bekam die Medis wohl schon vorher.

Danke TM