DRINGEND! Gehirntumor

Gesundheit Medizin
#1

Hallo Freunde!
Eine Nachbarin von mir hat einen GehirnTumor. Sie hat sich untersuchen lassen. daraufhin hat man ihr eine hohe dosis an cortison verschrieben, welches auch den rückgang des tumors bewirkte. nach einer gewissen zeit hat man die dosis verringert, was wiederrum zum wachtum des tumors führte.
Nun hat man ihr vorgeschlagen, eine gewebeprobe zuentnehmen.
–> Problem!
Hier teilen sich die meinungen der Aerzte! einige sagen, dass wäre blödsinn, da die Gefahr bestünde, dass sich der tumor dadurch weiter verbreiten könne.
Andere wiederum sehen es für unablässlich an, um herauszufinden, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen tumor handle.

Frage: Die arme Frau weiss weder ein noch aus! Welche Klinik in Deutschland hat sich für solche Probleme spezialisiert! An welchen Kompetenten Arzt könnte man sich wenden??

Über jegliche hilfe würde ich und vor allem die Frau sich freuen!!
Danke im Vorraus

Yakub Kambir

#2

Hallo Yakub,

ich gehe in der folgenden Anwort davon aus, daß der Tumor sich an einer Stelle befindet, die einer Operation nicht zugänglichh ist (sonst würde man gleich operieren und nicht erst eine Gewebeprobe entnehmen).

Bei Inoperabilität gibt es zwei Therapieoptionen: Bestrahlung und/oder Chemotherapie. Nun gibt es aber verschiedene Typen von Hirntumoren: Manche lassen sich mit gutem Erfolg bestrahlen, andere reagieren besser auf Chemotherapie. Daher ist es eben notwendig, den Tumortyp per Gewebsentnahme zu bestimmen.

Natürlich können dabei Tumorzellen verschleppt werden und Metastasen bilden. Ohne die Gewebsentnahme kann man jedoch nicht gezielt Therapieren, d.h. der Patient stirbt dann ohnehin.

Wie gesagt - manche Tumoren sind mit Bestrahlung dauerhaft zu heilen, und diese Chance sollte man nicht vertun.

Oliver

#3

vorab möchte ich dir für deine schnelle antwort danken. ich möchte aber gerne noch den Befund beilegen, der ihr attestiert wurde.
Um ehrlich zu sein, verstehe ich die fachbegriffe nicht ganz. wenn mir jmd. also einen ratschlag geben will, dann bitte in einer sprache, die ein laie versteht.
hauptsächlich geht es mir darum, welche klinik sich für solche fälle spezialisiert hat.

Befund:
Im vergleich zur letzten voruntersuchung vom 14.11.2000 jetzt wieder deutlich nachweisbare durale verdickung und kräftige KM(kontrastmittel) aufnahme über der linken hemisphäre. der jetzige befund erreicht fast wieder das ausmahss der erstuntersuchung vom mai 2000. die maximale dura verdickung liegt links/ parietal. in dieser lokalisation zeigt sich auch eine verdickung der schädelkalotte, die jedoch MR(Kernspinntomographisch) nicht weiter zugeordnet werden kann. die knöchernern veränderungen sind konstant im gesamten verlauf nachweisbar.

Hatte hochdosiert Corticosteroid-Theraphi, jedoch weitgehend zurückgebildet.

#4

Krebsinformationsdienst
Das folgende ist von http://www.krebsinformation.de/rufen_sie_uns_an.html
zitiert. Es ist der Infodienst des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Die Leute sind hochgradig kompetent und können auch an die richtigen Stellen verweisen.

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beantworten wir Ihre Fragen auch in türkischer Sprache unter der gleichen Telefonnummer.

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Rufen Sie uns an: 0 62 21 / 41 01 21 Mo-Fr 8-20 Uhr

Gruß
MK

#5

Hallo Yakub,

der Befund heißt übersetzt ungefähr soviel, daß die harte Hirnhaut (Dura mater) tumorartig verdickt ist. Dieser verdickte Bereich nimmt Kontrastmittel auf, das bedeutet daß der Bereich gut durchblutet ist, was wiederum Rückschlüsse auf die Art des Gewebes zuläßt, aus dem die Verdickung besteht. Es könnte ganz gut zu einem „Meningeom“ passen, einem gutartigen Tumor der harten Hirnhaut, nicht des Gehirns selbst. Ein Meningeom an dieser Stelle wäre gut operabel.
Allerdings kann der Befund auch andere Ursachen haben: Es gibt z.B. eine chronische Blutungsform („chronisches subdurales Hämatom“), welches sich auch als Duravedickung darstellen kann. ganz eventuell können sich sogar Infekte so äußern („chronische Meningitis“). Aber auch einige bösartige Tumore (grübel… Lymphome, glaube ich) können in der Hirnhaut wachsen.
Auch wenn der Befund selbst im günstigsten Falle harmlos ist, so verursacht er dennoch Symptome: Der Schädelknochen hat darauf mit einer Verdickung reagiert, und das benachbarte Hirngewebe reagiert auf die dauernde Reizung mit einer Schwellung (Ödem). Letzerte ist auch der Grund für die Beschwerden, und wegen letzterer wird Cortison gegeben, welches die Schwellung durch seine antientzündliche Wirkung vermindert.
Eine vernünftige Dagnose, welche ja Voraussetzung für eine vernünftige Therapie ist, würde wohl eine Gewebsentnahme voraussetzen; einzig bei der chronischen Menigitis hätte man noch die Chance, mit Blut- und Nervenwasseruntersuchungen (Antikörperbestimmung) zum Ziele zu kommen.

Eventuell könnte man die Bilder noch einem Facharzt für Röntgendiagnostik, der auf das Gehirn spezialisiert ist (Neuroradiologe) zeigen. Ansonsten wäre der Ansprechpartner der Neurochirurg, welcher die Gewebsentnahme durchführt. Eine Spezialklinik oder spezielle Fachärzte für die Erkrankung kann man naturgemäß erst dann suchen, wenn eine Diagnose gestellt ist.

Oliver

1 Like
#6

Hi Yakub,

die Neurochirurgische Nordstadtklinik in Hannover ist eine hervorragende Klinik für solche Fälle.

Liebe Grüße
Sylvia

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

#7

Hallo Yakub,

ich kann dir ganz besonders Professor M. Samii aus Hannover ans Herz legen !

Er ist dort Chef der Neurochirurgie in der MHH und des Nordtadtkrankenhauses und hat ein Institut für Neurochirurgie (INI) gegründet.

http://www.ini-hannover.de/de/Allgemein/kontakt.htm

http://www.niedersachsen.com/Mol3/SPECIALS/NEUROBION…

Ich kenne ihn schon länger…meine Mutter absolvierte einen Teil ihrer Facharztausbildung bei ihm, mein Großvater wurde 1996 erfolgreich von ihm operiert (Querschnitt); eine damilige Freundin wurde 1990 an einem Gehirntumor von Samii sehr erfolgreich operiert und gerade vor einigen Tagen wurde die 20-jährige Tochter einer Bekannten wegen einer Gehirnblutung ebenfalls sehr erfolgreich operiert.

Samii operiert selbstverständlich auch Kassenpatienten selber, arbeitet mut absoluten Spitzenkräften zusammen.i

Wenn du dazu noch Fragen hast, stehe ich dir gerne zur Verfügung.
Ich weiß nicht, woher du kommst, aber Hannover ist ja nicht ausser Lande…es lohnt sich, weit zu fahren.
Nur wartet bitte nicht zulange.

Oliver schrieb, dass erst eine Diagnose gefällt werden müsse, bevor man eine Klinik empfehlen kann…das stimmt so nicht unbedingt.
Ich habe meine Mutter angesprochen und sie sagte ganz klar, Samii würde selbstverständlich ambulant diagnostizieren…

Alles Gute,
Vanessa
P.S.
Schau einfach mal hier, da findest du eine Menge über Samii

http://www.google.de/search?hl=de&safe=off&q=profess…

#8

Hallo Yacub,

habe eben noch mal in die Litaratur gespickt, weil ich mit dieser Schädelknochenverdickung noch nichts anfangen konnte. Aber wie ich nun weiß, ist auch sie typisch für die gutartigen Meningeome. Diese Diagnose wird also immer wahrscheinlicher.

Sollte es sich nach Gewebsntnahme tatsächlich um ein solches handeln, so braucht man deswegen keine Spezialklinik. Das Gehirn selbst ist ja gar nicht betroffen. Das Stück Hirmhaut wird einfach entfernt und ersetzt („Duraplastik“). Also, laß Dich nicht zu sehr blenden vom Rufe ferner Häuser… ist sicher keine lebensbedrohliche OP :wink:

Oliver

#9

Ich möchte mich bei Euch allen gerne für Eure Unterstützung im Namen meiner Nachbarin bedanken.
Wir werden die MHH in Hannover anrufen, obgleich meine Nachbarin aus Stuttgart kommt.
Falls noch irgendwelche Fragen auftreten sollten, werde ich sie wieder hier plazieren.

Danke an Euch alle!

Yakub