Hallo Moriaty,
Jede (!) Schwingung kann man sich zusammengesetzt
vorstellen aus Sinusschwingungen.
Keinerlei Diskussion darüber, Fourier lässt schön grüssen.
Wenn man Summen- oder Differenzfrequenzen zweier
Komponenten-Sinusschwingungen bekommt, so dann nur
durch eine nichtlineare Kopplung (Verzerrung, Klirren).
Einen idealen Frequenzgang vorausgesetzt, gibt es keine
Summen- oder Differenzschwingungen. Das wäre vollkommen
unerwünscht.
Sicher? Was ist mit Schwebungen? Allein durch die Additionstheoreme - z.B. bei der Überlagerung von genau zwei Frequenzen - entstehen zwei neue Frequenzen. Dafür braucht es keine nichtlinearen Kopplung.
Ein einfaches Beispiel ist
sin(x) + sin(y) = 2 * sin[(x+y)/2) * cos[(x-y)/2]
Nimm jetzt x äquivalent zu 18000 Hz und y äquivalent zu 18440 Hz. Dabei entsteht eine Schwebung mit einer Einhüllenden der (Differenz)Frequenz von 440 Hz und dieser Ton wäre hörbar.
Davon kann man sich mit dem „Doppel-Sinusgenerator“ für den Windows-PC (http://webland.lion.cc/tirol/270014/download.html) selbst überzeugen, wozu ich gerne auffordere. Ich selbst kann über 17000 Hz keine Töne hören, aber wenn ich Töne mit 18000 Hz und 18440 Hz erzeuge, kann ich den Kammerton a - 440 Hz - klar heraushören. Man beachte, daß die Fourierzerlegung dieses Klanges keine Komponente bei 440 Hz enthält!
Das Argument, daß man Töne oder Klangkomponente oberhalb der Hörschwelle einfach weglassen kann, ist also sicherlich nicht richtig und zu einfach. Wenn ich einen oder sogar beide Töne über 18000 Hz weglasse, fällt auch die Schwebung weg und der 440 Hz Ton ist nicht mehr hörbar. Insofern hat Peter schon recht.
Wichtiger als das Argument, daß zu hohe Töne weggelassen werden können und das die spektrale Zusammensetzung eines Klanges ausschlaggebend ist, ist vermutlich die tatsächlich Wellenform eines Klanges und vermutlich ist es entscheidend, diese möglichst exakt wiederzugeben. Und ich kann mir auch gut vorstellen, daß ein geschultes Gehör Unterschiede zwischen einer analogen und einer digitalen Aufnahmen hören kann, wenn es signifikante Unterschiede gibt, die mit 44 kHz nicht erfasst werden können.
Gruß,
Markus