Flüssigkeitstransport in Containern

Moin zusammen,

was passiert, wenn ein Container mit einer Flüssigkeit halb befüllt, stark beschleunigt wird, z.B. beim Bremsen auf dem LKW?
Schon klar, es gibt eine Welle und alles türmt sich an der Frontwand des Containers auf und schwappt dann nach dem Bremsen wieder zurück, auch sehr heftig.
Aber wie sieht das aus, wenn die Flüssigkeit nicht lose drin ist, sondern in einer Art Blase (aus Folie oder so und gesetzt den Fall, die Folie ist stabil genug, dass sie nicht einfach platzt)? Welche Formen der Blase könnten einen Schwall eventuell dämpfen?

Ich bin sicher, dazu gibt es jede Menge Literatur, nur wo? Und gibt es dazu eventuell Diplomarbeiten, die schon gemacht wurden?

Nicht für mich als Diplomarbeit, aber eventuell wäre das was, das meine Firma vergeben würde.

Im Moment steh ich so auf dem Schlauch, dass ich nichtmal weiss, wo ich anfangen soll zu suchen. :smile:)

Schonmal Danke!
Gruß
Burkh

es gibt wahrscheinlich einen Haufen Arbeiten dazu, aber was passiert, wenn diese

Hi,

die übliche und einfachste Lösung sind Schwallwände im Tank.

Eigentlich müsste eine Platte reichen, die an der Conteinerdecke befestigt ist mit einigen cm Spiel ringsum und ca. in Oberflächenhöhe des Flüssigkeitsspiegels.

Eine elastische Blase erlaubt eine nur wenig gedämpfte Wellenbewegung der Oberfläche, da ja die Luft in der Blase frei beweglich ist und das Volumen bei der Flüssigkeitsverlagerung konstant bleibt.

Die Blase müsste also schon mit einer Flüssigkeit (z.B. Wasser) gefüllt werden, sodass ich aber wieder Probleme mit der Wärmedehnung der Flüssigkeit bekomme.

Alternativ kann man die Flüssigkeit in eine Blase mit Inneneinteilungen füllen, die die Funktion der Schwallwand übernehmen.

Andreas

missverständlich
Hallo Andreas,

Jep, in Tanks sind Schwallwände einfach, in Containern nicht so, da die Kisten noch anderweitig verwendet werden sollen.

Missverstanden haben wir uns mit der Blase: ich meinte, dass die Flüssigkeit IN der Blase gestaut wird und die dann im Container liegt. So eine art flexibler Tank im Container.

Alternativ kann man die Flüssigkeit in eine Blase mit
Inneneinteilungen füllen, die die Funktion der Schwallwand
übernehmen.

Ja, GENAU DAS ist es, aber wo finde ich was dazu, zu Lasten, Verhalten bei Beschleunigungen etc. pp.?

Aber schon mal herzlichen Dank für die schnelle Antwort!

Gruß
Burkh

Hi!

In Containern sind Schwallwände genauso gebräuchlich wie in Tanks.

Bei den meisten Produkten achtet man darauf einen gewissen Füllgrad zu erreichen, bei Gefahrengütern ist er mit mindestens 80% sogar vorgeschrieben.

Diese Blase sollte doch flexibel sein, also würde sie in einem viel zu großen Behälter genauso hin und herschwappen. Weiters kommt das Problem der Befüllung und noch mehr das Problem der Entladung.
Stabile Blasen gibt es bereits, man nennt sie Fässer.

Grüße Dusan

Hi Dusan,

bei allen Nachteilen, nämlich z.B. dem Schwappen, dass du so wunderbar präzise beschrieben hast, haben Flexitanks auch ein paar Vorteile, die ihren Einsatz interessant machen.

Zum Beispiel: Einen Standardcontainer flüssigkeitsdicht zu bekommen und dann zu befüllen, ist sehr teuer und technisch fast nicht machbar. Ihn dann auch noch so zu säubern, dass, du z.b. Wein darin transportieren kannst, schlicht utopisch.
Spezielle Tankcontainer (gibt es) sind teuer, teuer, teuer und immer da auf der Welt, wo du sie nicht brauchst.
Die Fässer, auch eine gute Methode, für Kleinmengen. Am Beispiel Wein: Wenn du 24.000 Liter Wein im Erzeugerland (z.B. Australien) in Flaschen abfüllst und dann hier nach Deutschland schaffst, machst du 3 Container voll mit entsprechenden Frachtkosten. Im Flexitank geht das in einem Container weg.

Ausserdem ist so ein Flexitank, weil meist ein Einwegprodukt, von innen immer schön sauber, also einfach zu handhaben. Auch lebensmittelrechtlich. Und du bekommst 70 - 80 Stück inkl. Bulkheads in einem 20" Container dahin, wo du sie haben willst.

Das sind alles immerhin so handfeste Vorteile, dass es sich zu lohnen scheint, sich über diese Probleme:

Diese Blase sollte doch flexibel sein, also würde sie in einem
viel zu großen Behälter genauso hin und herschwappen.

Gedanken zu machen.

Weiters kommt das Problem der Befüllung und noch mehr das Problem der
Entladung.

Diese Probleme sind hingegen hinlänglich gelöst. :smile:)
Besonders nach Weintransporten finden sich immer welche, die die Reste verwerten wollen.

Wenn du weisst, dass Tankcontainer zu mindestens 80% befüllt werden müssen, um Schwall zu vermeiden, weisst du denn vielleicht auch Quellen, die Untersuchungen zur Schwallproblematik in weniger befüllten Containern nachweisen? Das könnte ja eine Basis sein.

Danke erstmal!
Gruß
Burkh

Hallo Burkh!

Zum Beispiel: Einen Standardcontainer flüssigkeitsdicht zu
bekommen und dann zu befüllen, ist sehr teuer und technisch
fast nicht machbar.

Was du beschreibst ist, mit dem Vogelhäuschen Milch zu holen

Ich würde dir einen Anruf bei Speditionen wie Rinnen, Hoyer, KubeKubenz und ähnlichen empfehlen.

Natürlich nimmt niemand einen „normalen“ Container, dafür gibts Flüssigkeitscontainer, die du in großer Anzahl und absolut dicht anmieten kannst. Genauso wie echte Container.

Ihn dann auch noch so zu säubern, dass, du

z.b. Wein darin transportieren kannst, schlicht utopisch.

Eine Weinreinigung, denn so höre und staune, die Tanks werden noch in Technische und Lebensmittelcontainer unterteilt, kostet um die 50-60 Euro. Gerade in der Lebensmittelbranche haben die meisten Erzeuger die Möglichkeit Tanks zu spülen.

Spezielle Tankcontainer (gibt es) sind teuer, teuer, teuer und
immer da auf der Welt, wo du sie nicht brauchst.

Sie sind teurer als normale, aber hattest du nicht ursprünglich vor deine Blase in den Flüssigkeitscontainer zu stecken?

Die Fässer, auch eine gute Methode, für Kleinmengen. Am
Beispiel Wein: Wenn du 24.000 Liter Wein im Erzeugerland
(z.B. Australien) in Flaschen abfüllst und dann hier nach
Deutschland schaffst, machst du 3 Container voll mit
entsprechenden Frachtkosten. Im Flexitank geht das in einem
Container weg.

Im Tankcontaier krieg ich sogar noch mehr unter, bis über 30.000 Liter.
Weiters gibt es auch Mehrkammerntanks, falls geringere Mengen oder Flüssigkeiten mit hoher Dichte verladen werden.

Gerade bei Weintransporten wird der Tank so voll wie möglich befüllt, da das Produkt durch ein etwaiges Schwabbeln verdirbt.

Ausserdem ist so ein Flexitank, weil meist ein Einwegprodukt,
von innen immer schön sauber, also einfach zu handhaben. Auch
lebensmittelrechtlich. Und du bekommst 70 - 80 Stück inkl.
Bulkheads in einem 20" Container dahin, wo du sie haben
willst.

Flüssigkeiten in Säcken. Super. Ersma teure Zusatzverpackung und zweitens Abfallbeschaffung.

Das sind alles immerhin so handfeste Vorteile, dass es sich zu
lohnen scheint, sich über diese Probleme:

Diese Blase sollte doch flexibel sein, also würde sie in einem
viel zu großen Behälter genauso hin und herschwappen.

Gedanken zu machen.

Weiters kommt das Problem der Befüllung und noch mehr das Problem der
Entladung.

Diese Probleme sind hingegen hinlänglich gelöst. :smile:)
Besonders nach Weintransporten finden sich immer welche, die
die Reste verwerten wollen.

Kann es sein, daß du gerade ein paar Reste verwertet hast?

Wenn du weisst, dass Tankcontainer zu mindestens 80% befüllt
werden müssen, um Schwall zu vermeiden, weisst du denn
vielleicht auch Quellen, die Untersuchungen zur
Schwallproblematik in weniger befüllten Containern nachweisen?
Das könnte ja eine Basis sein.

Tut mir leid. Leider hab ich keine Untersuchungen zur Hand. Ich hab den Nachteil aus der Praxis zu sprechen. Aber du kannst vielleicht zu Firmen wie z.B. Feldbinder, Schwingenschlögel, Schwarzmüller und sonstigen Kontakt aufnehmen.

Ein TTipp von mir: Bevor du dieses „Problem“ physisch löst unterhalt dich mit der Transportwirtschaft. Die wird dir vielleicht mitteilen, daß es schon Container ab ein tausend Litern gibt und diese, weil nicht flexibel sondern starr sogar noch auswaschbar und wiederverwertbar sind.

Ganz kleine Container nennt man in Österreich Kanister. Auch sehr schön, auch sehr dicht.

Grüße Dusan

Hallo Dusan,

Hallo Burkh!

Zum Beispiel: Einen Standardcontainer flüssigkeitsdicht zu
bekommen und dann zu befüllen, ist sehr teuer und technisch
fast nicht machbar.

Was du beschreibst ist, mit dem Vogelhäuschen Milch zu holen

Richtig, deswegen macht es ja auch keinen Sinn… *seufz

Natürlich nimmt niemand einen „normalen“ Container, dafür
gibts Flüssigkeitscontainer, die du in großer Anzahl und
absolut dicht anmieten kannst. Genauso wie echte Container.

Das ist mir (latürnich) bekannt. Ich will keine Container anmieten.

Eine Weinreinigung, denn so höre und staune, die Tanks werden
noch in Technische und Lebensmittelcontainer unterteilt,
kostet um die 50-60 Euro. Gerade in der Lebensmittelbranche
haben die meisten Erzeuger die Möglichkeit Tanks zu spülen.

Wenn du den Preis schon kennst, wird dir sicher bekannt sein, dass Tankcontainer, in denen einmal technische Flüssigkeiten (also nicht-Lebensmittel) transportiert wurden, für Lebensmittel „verbrannt“ sind, da hilft keine noch so gründliche und preiswerte Reinigung. Ausserdem hast du mit Tankcontainern ein erhebliches logistisches Problem, sie dahin zu bekommen, wo du sie brauchst, weil sie nur spezifisch verwendbar sind. Nebenbei kostet der Leertransport nicht nur Fracht sondern auch Energie. Mehr als der Transport eines Plastikschlauchs.

Sie sind teurer als normale, aber hattest du nicht
ursprünglich vor deine Blase in den Flüssigkeitscontainer zu
stecken?

Nö, wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Die Blase steckt in einem Standard 20" Container. Der steht nämlich überall und muss nicht leer verschifft werden. Jedenfalls nicht extra für mich.

Im Tankcontaier krieg ich sogar noch mehr unter, bis über
30.000 Liter.

Den bekommst du dann aber (in den meisten Ländern der Welt) nicht mehr auf die Straße.

Gerade bei Weintransporten wird der Tank so voll wie möglich
befüllt, da das Produkt durch ein etwaiges Schwabbeln
verdirbt.

Weniger die Bewegung als d Kontakt mit Luft verdirbt den Wein, er oxidiert. Ein weiterer Vorteil vom Flexitank, kein Sauerstoff am Wein, da keine Luft im Tank.

Flüssigkeiten in Säcken. Super. Ersma teure Zusatzverpackung
und zweitens Abfallbeschaffung.

Nochmal nö, die Zusatzverpackung spart Geld, da nicht mehr der Tankcontainer leer um die Welt muss und die Reinigung auch entfällt.

Kann es sein, daß du gerade ein paar Reste verwertet hast?

wozu wechselst du jetzt auf die persönliche Ebene?
Lass uns lieber das Brett wechseln, entweder zum Umweltschutz oder Handel oder Logistik, wenn du weiter über Flexitanks diskutieren magst und dich eventuell davon verabschiedest, ich hätte eine Schnapsidee. :smile:)

Tut mir leid. Leider hab ich keine Untersuchungen zur Hand.
Ich hab den Nachteil aus der Praxis zu sprechen.

Praxis ist kein Nachteil, solange sie nicht dazu verführt, den Blick nicht über den Tellerrand hinaus zu heben. Die Kontakte werd ich knüpfen. Auch zu MAERSK/Sealand, P&ONedlloyd, HamburgSüd etc.

Ein TTipp von mir: Bevor du dieses „Problem“ physisch löst
unterhalt dich mit der Transportwirtschaft. Die wird dir
vielleicht mitteilen, daß es schon Container ab ein tausend
Litern gibt und diese, weil nicht flexibel sondern starr sogar
noch auswaschbar und wiederverwertbar sind.

Liebe Dusan, spüre ich da unterschwelligen Spott in deinen Worten? Ich hatte nicht vor, dieses Problem physisch(?) zu lösen, sondern ganz praktisch. Und, so erstaunlich das für dich klingen mag, der Flexitankmarkt ist ein weltweiter mit einem Volumen von etlichen hunderttausend Stück p.a. Alles Spinner so wie ich. Die Welt ist groß, was?

Einigen wir uns auf „Logistik“ für weitere Antworten? Oder doch lieber Handel? Oder Schweigen?

Gruß
Burkh

Ursprünglich sprachst du von Blasen die das Schaukeln bei starken Bremsungen von LKW´s verhindern sollen.
Jetzt sind wir bei einem tatsächlich existierenden System, das scheinbar in der Schiffahrt eingesetzt wird, angekommen.

Was das mit deiner Ursprungsfrage zu tun hat weiss ich nicht und deshalb werde ich mich nicht mehr weiter dazu äußern.

Grüße Dusan