Aaaaalso, hier mal mein Erklärungsversuch:
Nehmen wir mal an, du würdest dir einen zweiten Satz Reifen ans Auto schrauben. Die neuen Reifen sind genau doppelt so breit wie die alten.
Damit würdest du eben auch die Aufstandsfläche exakt verdoppeln.
Soweit so gut, aber dadurch würde sich ja - wie du schon richtig erkannt hast - das Gewicht des Autos nicht ändern. Dadurch bleibt der Anpressdruck des Fahrzeugs gleich. Einerseits hast du die doppelte Aufstandsfläche, der ‚Aufstandsdruck pro Flächeneinheit‘ halbiert sich jedoch im Gegenzug.
Aus diesem Grund ist es streng theoretisch betrachtet vollkommen unerheblich, welche Reifenbreite du hast!!!
Jetzt kommt das ABER:
In einem bestimmten Grenzbereich (z.B. in einer engen schnell gefahrenen Kurve) beginnen die Reifen sprichwörtlich Gummi auf der Straße zu lassen. Dieser Abrieb hat eine gewisse klebende Wirkung, die dem Fahrzeug hilft, die Spur noch zu behalten.
Je größer dies Abriebfläche ist, je breiter also der Reifen ist, desto größer ist auch die hinterlassene „Klebefläche“, die dabei hilft, stabil die Spur zu halten.
Hierdurch scheint es also einen gewissen Vorteil von Breitreifen zu geben.
Besonders leicht lässt sich dieser Vorteil bei einer Vollbremsung ausmachen: Breitere Reifen bringen das Fahrzeug schlichtweg geringfügig schneller zum stehen.
In der Formel 1 machen sich die Rennsportler dieses klebende Schmieren des Reifens bewusst zu Nutze, indem sie die Räder vor der Montage sogar noch zusätzlich mit Heizmatten erhitzen, um die Klebewirkung zu fördern.
Für den normalen Straßenverkehr spielen diese Effekte jedoch eine geringere Rolle, so dass es nicht sonderlich sinnvoll ist, sich übertrieben große Reifen aufzuschrauben.
Insbesondere, wenn man bedenkt, dass die Situation auf nasser Straße wiederrum ganz anders aussieht:
Ein doppelt so breiter Reifen, müsste pro Zeiteinheit bei gleicher Geschwindigkeit auch eine doppelt so große Wassermasse verdrängen.
Damit schwimmt das Fahrzeug wohl auch in etwa doppelt so schnell auf (Aquaplaning).
Gruß
Tomm
P.S. Erklärung vielleicht nicht 100%ig wissenschaftlich korrekt, aber ich denke, dass sie im Kern ganz passabel ist.
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