Wassertransport in Pflanzen

Hallo,
wie ist denn der Begriff für den Wassertransport in Pflanzen, z.B. Bäumen, von der Wurzel bis zu den Blättern und kann mir jemand die funktionsweise erklären? Kann man dies auch technisch reproduzieren. Kennt jemand weitere Internetseiten, wo dies genauer beschrieben ist?

Für eure Antworten im voraus vielen Dank

Gruss Mike

Kapillarwirkung?
Hallo!

Ist es das, was du meinst?
Vielleicht kann der Link helfen:
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/12/bs12-7…

Gruß vom Igel

Hallo !

Damit Nährstoffe, gelöste Kohlehydrate in alle Teile des Baumes kommen können, muß ein Transportsystem vorhanden sein.
In den Blättern ist diese in Form der Blattnerven sichtbar, in den Blattstielen und den jüngsten Trieben sind - im Gewebe eingebettet - Leitbündel vorhanden.

Jedes Bündel enthält Xylem, in dem Wasser und gelöste Nährstoffe, die aus dem Boden stammen, nach oben geleitet werden und Phloem, in dem Zucker in gelöster Form in entgegengesetzter Richtung transportiert wird. Ähnliche Leitbündel findet man auch in den feinsten Wurzeln.

Im Stamm und allen holzigen Teilen des Baumes werden das Wasser mit den gelösten Nährsalzen im Holz (dem Xylem) nach oben, die Assimilate (gelöste Zucker) in der inneren Rinde (phloem, Bast) nach unten, gelegentlich auch zur Seite oder nach oben geleitet.

Die Blätter sind die eigentlichen Pumpwerke der Bäume. Dabei ist Photosynthese der wichtigste Vorgang.
Die wichtigste Substanz bei der Photosynthese ist das Chlorophyll oder Blattgrün, denn nur in den grünen Teilen einer Pflanze, also in erster Linie in den Blättern, kann die Photosynthese ablaufen.
Vereinfacht dargestellt kann man sagen, dass die inneren Gewebe der Blätter, die Hohlräume, sog. Interzellularen, zwischen den Zellen aufweisen, von Luft durchströmt werden. Die Luft setzt sich aus etwa vier Teilen Stickstoff, einem Teil Sauerstoff und einem winzigen, aber enorm wichtigen Anteil von 0,03% Kohlendioxid zusammen. Das vom Sonnenlicht aktivierte Chlorophyll entzieht der Luft das Kohlendioxid und bildet unter Verwendung von Wasser daraus Kohlenhydrate, von denen die Glukose am bekanntesten ist. Damit genügend Kohlenhydate synthetisiert werden können, müssen riesige Luftmengen durch die Blätter geleitet werden. Beim Verlassen der Blattorgane werden dabei große Mengen Wasserdampf mitgeführt. Dieser Vorgang, der als Transpiration oder Verdunstung bezeichnet wird, erklärt, warum Bäume auf eine gleichmäßige und ausreichende Versorgung mit Wasser angewiesen sind.

Wasser verdunstet an den Blättern, erzeugen so einen Unterdruck und das neue Wasser steigt nach oben.
Hackst Du einem Baum sämtliche Äste mit Blättern ab, kommt diese Pumpwirkung nach kurzer Zeit zum Erliegen.

Gruß Max

Hallo Max,

sehr schön illustriert findet man das ganze z.B. hier:

http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/12/bs12-7…

Gruß,

-doc, äh, Cess, oder beide oder wie oder was? :wink:

Ups…
…grad gesehen: Igel hat den Link schon schneller gepostet :smile:

Wasser verdunstet an den Blättern, erzeugen so einen
Unterdruck und das neue Wasser steigt nach oben.

Auf diese Weise könnte ein Baum das Wasser maximal 10 Meter hoch saugen. Da viele Bäume aber beträchtlich höher sind, kann das nicht des Rätsels Lösung sein. Tatsächlich ist die entscheidende Triebkraft des Wassertransportes in Bäumen der Osmotische Druck, den die Pflanze durch Schaffung eines Konzentrationsgradienten in Transportrichtung aufbaut.

Hallo !

Der Baum verdunstet als Ganzes und erzeugt dadurch in jeder Höhe einen „Unterdruck“.
Wenn ich Pumpen hintereinanderschalte, kann ich auch mehr als 10 Meter saugen.

Gruß Max

Hallo,

Der Baum verdunstet als Ganzes und erzeugt dadurch in jeder
Höhe einen „Unterdruck“.
Wenn ich Pumpen hintereinanderschalte, kann ich auch mehr als
10 Meter saugen.

dazu kommen noch die Kapillarkräfte, die nicht zu unterschätzen sind.

Gruß
Huttatta

Hallo !

Kapillarwirkung wohl nicht, da ein Baum, dem man sämtliche Äste abschneidet und damit auch die Blätter entfernt, nach kurzer Zeit trocken fällt.

Hier einige Sätze aus dem Buch :„BLV Bildatlas der Bäume“.

Beim Wassertransport von der Wurzel bis zu den Blättern müssen teilweise gewaltige Höhen (beim Mammutbaum z.B. mehr als 100 m) überwunden werden. Neben der Kohäsion des Wassers als einer Voraussetzung für den Transport in große Höhen spielen Wurzeldruck und vor allem die Transpiration eine entscheidende Rolle.
Unter Transpiration versteht man die Verdunstung des Wassers aus den Blattorganen, wobei ein Sog entsteht. Darüber hinaus wird angenommen, dass für den Wassertransport neben rein physikalischen Kräften auch energieabhängige Prozesse verantwortlich sind, die einen aktiven Transport von Zelle zu Zelle ermöglichen.

Gruß max

Hallo Max,

Unter Transpiration versteht man die Verdunstung des Wassers
aus den Blattorganen, wobei ein Sog entsteht. Darüber hinaus
wird angenommen, dass für den Wassertransport neben rein
physikalischen Kräften auch energieabhängige Prozesse
verantwortlich sind, die einen aktiven Transport von Zelle zu
Zelle ermöglichen.

… aha. Ich ging immer davon aus, dass es eine Kombination aus allem ist. Wurzeldruck, Kapillarkräfte und Verdunstung. Dass Bäume trocken fallen, denen man die Äste abschneidet, ist ja kein Wunder. Das beweist jedoch nicht das Fehlen von Kapillarkräften. Vielleicht reichen diese nicht so hoch wie ich wohl fälschlicherweise annahm. Betrachtet man die Dimensionen, dann müssen wegen der physikalischen Eigenschaften von Wasser Kapillarkräfte einfach wirksam sein. Wie gesagt, ich bin der Ansicht, ich habe sie einfach überschätzt. Die Tatsache, dass der Wasserfaden von der Wurzel zur Baumspitze nicht abreißen darf und er es bei gesunden - auch hohen - Bäumen meines Wissens auch nicht tut, spricht jedenfalls dafür. Auf dieser Seite (http://www.k-hahn.de/deuver.html) wird übrigens noch die Diffusion als mögliche Ursache des Wassertransports genannt, was jedoch wiederum die kapillare (lineare) Strömung von Wasser in Baumstämmen ausschleißt.

Gruß
Huttatta

Wenn ich Pumpen hintereinanderschalte, kann ich auch mehr als
10 Meter saugen.

Weniger als Vakuum kann man selbst mit noch so vielen hintereinander geschalteten Pumpen nicht erzeugen und damit kommt man maximal 10 Meter hoch.

Hallo MrStupid,

Weniger als Vakuum kann man selbst mit noch so vielen
hintereinander geschalteten Pumpen nicht erzeugen und damit
kommt man maximal 10 Meter hoch.

Darum müsste etwa alle 10m Höhenunterschied auf der entsprechenden Höhenstufe eine Pumpe sein, die unten saugt und evtl. sogar nach oben drückt. Es wäre dann auch eine größere pumpenfreie Strecke als 10m möglich. Ich denke, so hat es Max gemeint.

Gruß
Huttatta

Darum müsste etwa alle 10m Höhenunterschied auf der
entsprechenden Höhenstufe eine Pumpe sein, die unten saugt und
evtl. sogar nach oben drückt. Es wäre dann auch eine größere
pumpenfreie Strecke als 10m möglich. Ich denke, so hat es Max
gemeint.

Ich fürchte er hat gemeint, daß das Wasser allein durch Saugen auf über zehn Meter transportiert wird und das ist in einem kontinuierlichen Prozeß unmöglich. Über zehn Meter geht es nur mit Hilfe eines Überdrucks, den die Pflanze durch Osmose erzeugt.