Kommunikationsprobleme (?) oder 'logik'problem

hallo!!

bei physio.de gibt es ein diskussionsforum für physios. dort werden ähnlich wie hier fragen gestellt und anschliessend diskutiert. schöne heile welt :wink:.

das problem:
es gibt mehrere themen bei denen die leute anfangen sich verbal die köpfe einzuschlagen. und das in schönen ca. 2monatigen abständen immer und immer wieder. gleiche teilnehmer, gleiche argumente, …-somit ziemlich langweilig und vorhersehbar.

was man aus meiner sicht deutlich aus diesen „diskussionen“ herauslesen kann ist dass keiner genau weis wovon der andere redet; d.h. man hat keine gemeinsame ausgangsbasis. es gibt keine klaren definitionen für bestimmte begriffe oder techniken die besprochen werden.
dadurch kommt es natürlich zu missverständnissen-wie soll es auch anders sein???
wenn man sich über die farbe rot unterhalten will und zwei personen total unterschiedliche vorstellungen davon haben kann es nur daneben gehen.

eine ähnlich gestaltete problematik kann man auch in diversen brettern hier feststellen!!-siehe politik, esoterik, …

aus meiner sicht wäre der logische (?), einfachere, energiesparende weg sich auf definitionen zu einigen wenn sich eine „diskussion“ festfährt und mehr und mehr unproduktiv wird. dann hätte man eine basis auf der man aufbauen könnte und spart sich eine wiederholung nach ein paar wochen.

fragen:

  1. warum machen menschen das?? (meine damit dieses „sinnlose rumnölen“)
  2. warum machen menschen das nicht?? (festlegung von definitionen)
  3. warum wiederholen sie es wochen später wieder? und wieder? und wieder?
  4. haben solche verhaltensweisen etwas im weitesten sinne mit abreagieren zu tun??-sozusagen den alltagsstress dadurch loswerden?
  5. gibt es infos zu kulturellen unterschieden oder ist das ein weltweites phänomen??

bin mal auf eure reaktionen gespannt!!

tschüss

matthias

hallo!!

bei physio.de gibt es ein diskussionsforum f?r physios. dort
werden aehnlich wie hier fragen gestellt und anschliessend
diskutiert. sch?ne heile welt :wink:.

das problem:
es gibt mehrere themen bei denen die leute anfangen sich
verbal die koepfe einzuschlagen. und das in schoe?nen ca.
2monatigen abst?nden immer und immer wieder. gleiche
teilnehmer, gleiche argumente, …-somit ziemlich langweilig
und vorhersehbar.

interessanteres Brett suchen - gibt ja genu davon

was man aus meiner sicht deutlich aus diesen „diskussionen“
herauslesen kann ist dass keiner genau weis wovon der andere
redet; d.h. man hat keine gemeinsame ausgangsbasis. es gibt
keine klaren definitionen fuer bestimmte begriffe oder
techniken die besprochen werden.
dadurch kommt es natuerlich zu missverstaendnissen-wie soll es
auch anders sein???
wenn man sich ueber die farbe rot unterhalten will und zwei
personen total unterschiedliche vorstellungen davon haben kann
es nur daneben gehen.

eine ae?hnlich gestaltete problematik kann man auch in diversen
brettern hier feststellen!!-siehe politik, esoterik, …

aus meiner sicht w?re der logische (?), einfachere,
energiesparende weg sich auf definitionen zu einigen wenn sich
eine „diskussion“ festfaehrt und mehr und mehr unproduktiv
wird. dann haette man eine basis auf der man aufbauen koennte
und spart sich eine wiederholung nach ein paar wochen.

genaue definitionen sind den meisten Leuten zu anstrengend

fragen:

Meine Vermutung zu den Antworten

2 Postings und 3 Meinungen

  1. warum machen menschen das?? (meine damit dieses „sinnlose
    rumnoelen“)

Abreagieren

  1. warum machen menschen das nicht?? (festlegung von
    definitionen)

a.) manche weil sie keine Geduld haben
b.) manche weil sie es unwichtig finden
c.) manche weil sie die Tatsache wie unterschieldich Menschen
sein können nicht wahrhaben wollen

  1. warum wiederholen sie es wochen spaeter wieder? und wieder?
    und wieder?

nochmal abreagieren

wer beim Fernsehkucken nur nachmittags talkschows guckt
denkt das das „normal“ ist

  1. haben solche verhaltensweisen etwas im weitesten sinne mit
    abreagieren zu tun??-sozusagen den alltagsstress dadurch
    loswerden?

ja bestimmt

  1. gibt es infos zu kulturellen unterschieden oder ist das ein
    weltweites ph?nomen??

weiß ich nicht

naja ich find’s nich so spannend

Frage:

willst Du die Beweggründe WIRKLICH nachvollziehen koennen
oder sind Deine Fragen nur verkappte Ablehung?

mfg sl

bin mal auf eure reaktionen gespannt!!

tsch?ss

matthias

hallo!!

Frage:

willst Du die Beweggründe WIRKLICH nachvollziehen koennen
oder sind Deine Fragen nur verkappte Ablehung?

„verkappte ablehnung“ sagt mir gar nix, d.h. weiss nicht was damit gemeint sein soll.
und selbstverständlich will ich wissen warum das so ist-sonst hätte ich die frage nicht gestellt. für mich ist es beruflich von sehr hohem interesse/stellenwert solche verhaltensweisen richtig einschätzen zu können.

tschüss

matthias

Kommunikationsprobleme
Hallo Matthias,

den folgenden Text fand ich vor einiger Zeit mal im Netz. Leider habe ich die URL der FA. nicht mehr. Ich weiss nur noch, dass es sich dabei um eine Firma für Kommunikationsmanagement handelte.

Ich mag diesen Text, weil sein Inhalt mir vieles deutlich gemacht hat, was zwischenmenschliche Kommunikation anbelangt. Vielleicht hilft er Dir ja auch ein wenig, Deine Fragen zu beantworten?

Lieber Gruss
Alexa
__________________________

Sokrates (480-399 v. Chr.) war der Ansicht, daß Menschen dazu neigen, ihre Gewißheiten (das sind Überzeugungen, an deren Stimmigkeit sie nicht mehr ernsthaft zweifeln) mit Wahrheiten (das ist die Qualität einer Aussage, die semantisch zutreffend einen realen Sachverhalt abbildet) zu verwechseln. Real wollen wir einen Sachverhalt nennen, der auch unabhängig von unserer Erkenntnis existiert. (S. 19)

Gewißheiten können sehr verschieden zustande kommen. Vor allem aber sind sie bestimmt durch unsere psychischen und sozialen Bedürfnisse (etwa durch das Bedürfnis, die Selbstachtung nicht zu verlieren, dazuzugehören, zu siegen, anerkannt zu werden und Erfolg zu haben) sowie durch Interessen, Erwartungen, Stimmungen. Sie sind von Mensch zu Mensch sehr verschieden.

Daraus folgt unmittelbar, daß sie ausschließlich eine eigenpsychische Realität darstellen, die in keiner Weise für andere Menschen verbindlich gemacht werden kann. Aussagen, die über solch gewisse Sachverhalte handeln, sind bestenfalls authentisch, niemals aber wahr, da wir Menschen – außer in trivialen Fällen – nicht in der Lage sind, Täuschung in der Erkenntnis und Irrtum in der Interpretation des Erkannten auszuschließen.

Die modernen Entscheidungstheorien haben diese Einsicht aufgegriffen, und sie zeigen, daß nahezu alle nichttrivialen Entscheidungen unter Unsicherheit getroffen werden müssen.(S. 19)

Wahrheit dagegen fordert intersubjektives Gelten, weil sie Irrtum und Täuschung ausschließt. Eine wahre Aussage ist für jeden Menschen wahr, der in der Lage ist, den geäußerten Sachverhalt zu erkennen, und dem Satz gleiche (oder doch sehr ähnliche) semantische Bedeutung beilegt wie der Aussagende.

Zwar gibt es auch konkurrierende wahre Aussagen, da eine Aussage über eine reale Welt niemals den ganzen realen Sachverhalt vollständig beschreibt, sondern stets nur bestimmte Aspekte hervorhebt. Der eine Mensch kann andere Aspekte erkennen und aussagen als ein anderer.

Auch die Erkenntnis des realen Sachverhalts ist, selbst wenn sie frei von Täuschung und Irrtum sein sollte, selektiv von Interessen, Erwartungen, Stimmungen und Bedürfnissen bestimmt, Dennoch ist im Prinzip eine wahre Aussage intersubjektiv gültig, während eine Aussage, die sich auf (bloße) Gewißheiten stützt, nur subjektiv gilt, also bestenfalls authentisch ist.

Sokrates sah in der Verwechslung von Wahrheit und Gewißheit, von subjektivem und intersubjektivem Gelten den Grund allen Übels, das Menschen anderen Menschen antun.

· Ein Mensch, der um die Art seines Wissen (ob wahr oder nur gewiß) nicht weiß, ist dumm. Dummheit bezieht sich also – nach Sokrates – nicht auf Wissensquantitäten, sondern auf Wissensqualitäten. Wer seine Gewißheiten für wahr halte, sei dumm, so sagt er

· Ein Mensch, der die Art seines Wissens nicht erkennt, ist intolerant. Toleranz heißt nicht: „Ich weiß es zwar besser als du, aber ich bin bereit und fähig, dein eingeschränktes Wissen, deinen Irrtum gar zu akzeptieren!“ Toleranz meint vielmehr: „Wir beide verfügen nicht über die Wahrheit, sondern nur über verschiedene Arten der Gewißheit - und sind insoweit in genau derselben Situation. Wir können jedoch sinnvoll streiten, wessen Gewißheiten zu brauchbareren und nützlicheren Handlungen führen!“

· Ein Mensch, der zwischen der verschiedenen Arten seines Wissens nicht unterscheiden kann, ist wahngestört. Das Wesen des Wahns besteht darin, daß ein Mensch seine Gewißheiten für wahr hält. So wird ein eifersuchtswahnkranker Mensch das Verhalten seines Gegenübers als Bestätigung für die Berechtigung seiner Eifersucht auslegen.

So interpretierten die Nazis – kollektiv wahngestört – alle Handlungen oder Theorien von Juden als Ausdruck von deren charakterlicher Minderwertigkeit. Eine Interpretation, die psychoanalytisch leicht als Projektion auszumachen ist. (S. 19 ff.)

Sokrates war der Ansicht, daß in einem kontroversen Dialog niemals die Wahrheit des einen gegen die Wahrheit des anderen stehe, sondern stets nur Gewißheit gegen Gewißheit. Wollen die beiden Partner ihren Dialog rational fortsetzen, bietet sich ihnen nur eine rationale Möglichkeit:

Beide versuchen, durch gemeinsamen Erkenntnisfortschritt zu einer neuen gemeinsamen Gewißheit zu gelangen. Wegen dieses Musters These–Antithese–Synthese wird die Dialektik nicht selten von solchem Dreischritt her bestimmt. (S. 23)

Kommunikationsforschung
Hallo Matthias,

vor einem Jahr hat Geo ein Spezialheft herausgebracht: Mensch und Kommunikation. Der Artikel „Kommunikationsforschung“ beschäftigt sich mit dem von Dir angesprochenen Thema.
hier ist der Link zum Heft bestellen, leider ist der Text nicht online lesbar:
http://www.geo.de/magazin/wissen/2001/01.html?SDSID=…
Und ich finde das Heft auch nicht (wahrscheinlich verliehen), so kann ich nur in etwa wiedergeben, was ich mir gemerkt habe.

Bei einer Unterhaltung hat der Zuhörer zu den Worten oftmals andere Bilder und Vorstellungen als der Redner. Wenn der Redner mit seinen Aussagen nicht eindeutig ist (wer ist das schon!?), kommt es zu Mißverständnissen.
Es macht halt Mühe die eigenen voreiligen Schlußfolgerungen zu hinterfragen, und durch Nachfragen (wie meinst Du das genau?) zu überprüfen.
Manche werden die Foren wahrscheinlich zur Aufarbeitung ihrer Probleme nutzen, also nicht immer die Absicht verfolgen auf eindeutige Anliegen angemessen zu reagieren, sondern die Thematik allmählich so zu verdrehen, dass sie selbst Nutzen davon ziehen können.

viele Grüße
Claudia

Hallo,

aus meiner sicht wäre der logische (?), einfachere,
energiesparende weg sich auf definitionen zu einigen wenn sich
eine „diskussion“ festfährt und mehr und mehr unproduktiv
wird. dann hätte man eine basis auf der man aufbauen könnte
und spart sich eine wiederholung nach ein paar wochen.

Wenn das so einfach wäre. Ein erheblicher Teil der Begriffe
mit denen wir umgehen, bekommt nur durch den (unbewußt
erlernten) Bezug zu anderen Begriffen seine Bedeutung. Eine
gemeinsame Diskussionsgrundlage wäre nur dann gegeben, wenn
man sich bei der Festlegung der Begriffe prinzipiell auf solche
zurückziehen könnte, bei denen ein Konsenz herrscht (bzgl.
der Diskussionsteilnehmer) und davon ausgehend strikt logisch
(z.B. klassisch) geschlossen werden kann und die Ziele
(‚was gilt es zu zeigen‘) eindeutig klar sind. Das dürfte
bei vielen Diskussionen nicht erfüllt sein.

  1. warum machen menschen das?? (meine damit dieses „sinnlose
    rumnölen“)

Zunächst mal vermutlich, um überhaupt Ansichten kundzugeben.
Evtl. um andere zu überzeugen, ohne sich eigentlich im klaren
zu sein, wie sie ihre Überzeugung rational begründen können.

  1. warum machen menschen das nicht?? (festlegung von
    definitionen)

s.o.

  1. warum wiederholen sie es wochen später wieder? und wieder?
    und wieder?

Evtl.weil sie mit dem Ausgang der Diskussion nicht zufrieden
sind aber die Hoffnung haben ihre Penetranz „überzeuge“
letzlich die anderen.

  1. haben solche verhaltensweisen etwas im weitesten sinne mit
    abreagieren zu tun??-sozusagen den alltagsstress dadurch
    loswerden?

Gut möglich.

  1. gibt es infos zu kulturellen unterschieden oder ist das ein
    weltweites phänomen??

Eher letzteres - evtl. mit sozialen Unterschieden.

Gruss
Enno

hi matthias,

da ich einen ähnlichen artikel im pr/ komm. brett angefangen habe und mir wohl dort nicht selber antworten sowie du mir da geantwortet hast und ich jetzt hier bin gebe ich mal ein paar gedanken dazu, :wink:

ohne jetzt konkrt auf deine fragen einzugehen ist es wohl eine menschliche selbstdynamik die das ganze so entstehn lässt bzw. es sich dann in diese richtung entwickelt,

wenn man also betroffener oder führer in so etwas hineingerät hilft nur diese dynamik zu durchbrechen,

die kann man auf versch. arten, ein paar mal kurz zum anriss,

stichwort gefangenendilemma (http://www.um24.de/html/begriffserklarung.html#Gefan…) hier kann man zwar nicht von dem eigentlichen spielausgehen aber ansätze kann man schon einsetzen (z.b. nach anfeindung kooperieren, nach kooperation nicht kooperieren etc.),
stichwort beziehungsstufe herab/ herraufsetzen, (z.b. auf anfeindung äußerst sachlich reagiern und/ oder nicht aufden vorherigen inhalt eingehen
stichwort öffentlichkeit ausschalten (z.b. per mail die sache unter sich klären)

um nun aber manche diskussionen gar nicht erst soweit kommen zu lassen ist es hilfreich (zusätzlich zu den normalen spielregeln) in bildern zu sprechen bzw. welche dazu einzufügen (leider geht das hier im board nicht), weiter sollte es eine „ecke“ geben in der sich streithähne „treffen“ können oder in der die wut/ agression abgebaut werden kann

so das soll mal geswesen sein, ich kann auch nur gedanken und ideen bringen, weil wenn es das allheilmittel/ Regel gäbe wäre wohl wieder ein „heiliger Gral“ gefunden

uwe