Angst

huhu
ich hab echt ein ernstes problem, ich habe mir mit einem kollegen vor etwa vier wochen The Ring angeschaut, weil alle gemeint haben, der film sei so super und den müsse man einfach gesehen haben. da ich ihn nicht im kino war, haben wir ihn bei mir in der wohnung am dvd-player angesehen. alles schön gut …

jedoch jetzt zum problem, ich komme über den film nicht weg, ich bin seidem ein einziger angsthaufen und finde es total beklemmend in meiner wohnung, ich bild mir ständig ein es könnte jemand in die wohnung kommen, obwohl das eigentlich nicht möglich ist und ich hab am meisten davor angst das alles ruhig ist und plötzlich ein lautes geräusch zu hören ist, ich hab sogar angst, dass sich der fernseher von alleine einschaltet, obwohl ich weiß, dass es sowas nicht gibt und keine dämonen durch die welt laufen.

aber egal wie oft ich mir das einreden versuche es hilft nicht, ich kann so gut wie nicht einschlafen, habe immer angst… tagsüber ists kein problem, da bin ich immer unter leuten und es ist immer was zu tun, aber sobald ich alleine bin, fängt das wieder an…

ich hab schon alles versucht, ich hab baldriantropfen gekauft zum einschlafen, ohropax damit ich den kühlschrank, die heizkörper und den boiler nicht höre, aber es nutzt einfach nix…
meine freunde meinen ich spinne und soll zum psychiater…, die verstehen dass einfach nicht…

ich wär echt dankbar für jede hilfe
und bitte meldet euch bald

kathrin

Hi Kathrin,
zwar bin ich kein experte in dem Sinne, weiß aber dennoch sehr gut, worüber Du sprichst…aus eigener Erfahrung. Das ist ein ziemlich ätzender Scheiss, mit dem man sich da rumschlägt und man fragt sich immer wieder warum (der Auslöser kann ein ziemlich trivialer sein, wie z.B. halt irgendein blöder Film, genereller Stress oder starke Entlastungssituationen). Zuerst mal will ich Dir sagen, dass man sowas in den Griff bekommt (was für mich initial die wichtigste Information war). Allerdings ist die Frage, ob man dazu Hilfe braucht, oder nicht. Wenn Du sagst, dass das schon seit einem Monat so geht und auch keine Tendenz zur Verbesserung abzusehen ist, würde ich Dir schon raten, dass du an Hilfe denken solltest. Mein persönlicher Rat wäre dabei, - wenn du dich für Hilfe entscheidest - sich erstemal an einen Facharzt für Psychatrie und nicht an einen Psychologen zu wenden. Ein Psychiater kann dir besser aus der akuten Situation helfen, während ein Psychologe -sofern notwendig- eher eine langfristige Maßname wäre, um sich entweder der Ursache der Angst zu nähern, oder Verhaltenstherapeutisch zu lernen, damit umzugehen. Bei beiden Alternativen brauchst Du keine Angst zu haben (sehr witzig, ich weiß :o)) in die Ecke der Durchgeknallten gesteckt zu werden oder ähnliches. Wahrscheinlich würde er dir Medikamente verschreiben, die du vorübergehend einnimmst (Tranquilizer, Antidepressiva oder Kombinationen). Mir haben sie sehr geholfen, ohne das ich mental oder im Studium beeinträchtigt war.
Ich kann leider nur aus meiner eigenen Erfahrung erzählen, es ist aber bestimmt kein Fehler, mal einen Arzt aufzusuchen. Wenn du weitere Fragen hast, sag bescheid.

Viel Glück und Grüsse,
Eddie

verselbständigte Phantasie
Hi Kathrin

huhu
ich hab echt ein ernstes problem

Schön, daß du deinen Bericht mit einem Grusellaut beginnst … :smile:

Es gibt mehrere Filme „The Ring“, aber du meinst sicher diesen hier?
http://us.imdb.com/title/tt0298130/

Nun, dieser Film hat schon so manches größere und kleiner Psycho-Drama ausgelöst. Warum, wieso und was, das ist natürlich individuell verschieden.

Du bist ja eigentlich mit Ritter, Tod und Teufel, mit Hexen, Alchemie und Folterkammern auf recht gutem Fuße mit deinem faible für das Mittelalter. Eine gute Basis, um auch Gefallen an manchen Experimenten mit der eigenen Phantasie zu haben.

Bei solchen Filmen, die, wie dieser, ziemlich „an die Knochen“ gehen, kann nämlich folgendes passieren: Je tiefer du dich in die Szenerien hineinkonzentrierst und je mehr du dich mit dem Geschehen identifizierst, gerätst du (und das macht ja die Spannung auch aus) in eine Art Trancezustand, in eine traumatische Disposition (verletzliche Verfassung), in der für jede Menge Assoziationen der Weg freigemacht wird: Entweder (wie es bei vielen passierte) an Selbsterlebtes, oder an vorher schon in der freien Phantasie vorgefertigte tiefsitzende Angstszenarien. Du erlebst die Szene nicht mehr mit dem Bewußtsein, daß du einen Film siehst, sondern du erlebst sie, indem du dich identifizierst mit dem Gesehenen, ohne darüber ein Bewußtsein zu haben, daß du einen Film siehst.

Nun ist das allein nicht weiter tragisch, denn es gehört zum Erleben des Spannungsverlaufs ja dazu. Wenn aber jemand eh schon viel Phantasiefähigkeit hat, sich in unreale Szenarien hineinzudenken - und das ist bei dir ja offenbar der Fall - dann kann nach dem Filmereignis - noch unter dem Eindruck dieser traumatischen Verfassung - ein reflektierender Gedanke aufkommen „Wie wäre es wohl, wenn ich diese oder jene Angst tatsächlich hätte“.

Das mag sich seltsam anhören, aber ich konnte es vielfach bestätigen, daß tatsächlich (manchmal) nicht einfach ein Angsterlebnis plötzlich vorhanden ist (so wie du es beschreibst), sondern daß dem eine kurze Phase von Einübung in den Gedanken stattfindet „Ich stelle mir vor, ich hätte diese Angst“. Wenn dieses Gedankenexperiment noch eine Stufe weitergeht „Ich stelle mir vor, ich hätte diese Angst und käme nicht mehr raus, weil ich vergesse, daß ich sie mir nur vorstelle“, dann hast du genau das Szenarium, daß auch bei Panikattacken eine Rolle spielt.

Es geht also um den Anfang eines solchen Angsterlebens, wie du es beschreibst: Und anfangen tut es nicht damit, daß du Angst hast, der Fernseher ginge an, sondern anfangen tut es mit dem Ausmalen „was ginge wohl in mir vor, wenn ich Angst hätte , daß z.B. der Fernseher von alleine anginge“. Nun, und wenn du Phantasiefähigkeit besitzt, wird dir das auch gelingen. Nicht weiter tragisch.

Ärgerlich kann es allerdings dann werden, wenn du unter dem noch nachklingenden Eindruck des Filmerlebnisses tatsächlich vergißt , daß du dich selbst in diesen Gedanken hineingeübt hast: Dann bildet sich eine Art von vorübergehender Zwangshandlung, die du (vermeintlich) nicht mehr in den Griff kriegst. Oder besser: Ein Zwangsgedanke, bei dem das Zwanghafte aber nicht in dem besteht, was dir unwillkürlich als (Angst)Gedanke zu wiederfahren scheint , sondern darin, daß du dir - ohne daß du davon ein Bewußtsein hast - diesen Gedanken erzeugst.

Falls du nun nicht in einem etwas umfangreicheren, vielleicht biografisch bedingten, Problem befangen bist (das du dann tatsächlich besser mit einem Therapeuten zusammen aufarbeitest), falls es also tatsächlich nur dieser oben beschriebene Vorgang ist, dann kannst du der Erfahrung nach davon ausgehen, daß sich das Ganze nach ein paar Wochen von alleine auflöst. Oder, wenn es schneller gehen soll, kannst du dir in (!) so einer Angstphase versuchen klarzuwerden, daß du es selbst bist, die sich dieses momentane Erleben ausmalt.

Zur Verdeutlichung ein Beispiel von einem jungen Mann (12 j.), der eigentlich ein faible für Riesenschlangen hatte (daher kannte ich ihn). Der hatte eine Nacht verbracht mit einem Roman von Conan Doyle (Sherlock Holmes), in dem jemand unter Zuhilfenahme einer Riesenschlange umgebracht worden war. Danach hatte er einige Wochen lang mit der Zwangshandlung zu schaffen, daß er sich mehrfach, bevor er einschlief, versichern mußte, daß unter seinem Bett keine Riesenschlange liegt. Wnn er sich dagegen zu wehren versuchte, konnte er nicht einschlafen. Und das, obwohl er, wie er mir versicherte, sich dabei ziemlich bescheuert vorkam, da er zu dieser Zeit ja zugleich den Wunsch hatte, so ein Tier tatsächlich zu besitzen.

Unser Gespräch darüber konnte dann genau den oben beschriebenen Vorgang rekonstruieren (womit fing das Ganze an?). Er hatte sich einfach in dieser Lesenacht vorzustellen versucht, was wohl in jemandem abgehen mag, der Angst habe, daß eine Schlange unter seinem Bett liege - bingo! mit vollem Erfolg :smile:

Und die Zwanghandlung war dann mit diesem Gespräch bzw. mit dieser Wiedererinnerung an den Ursprungsgedanken, auch schon vollständig beseitigt.

Also: Versuchs mal selbst - und viel Erfolg dabei!

Gruß

Metapher

hi,
also erstmal würde ich dir raten, da du ja anscheinend ziemlich sensibel auf solche Filme reagierst, diese Art von Filmen ganz zu meiden. Du verpasst nichts! Ich kenne diese Gedanken und Gefühle nach solchen Filmen oder „Berichten“ über Mörder und Gerichtsmediziner. Sie machen mir nur ein schlechtes Gefühl im Nachhinein. Und das werde ich mir nicht mehr antun.

Über „Chucky, die Mörderpuppe“ bin ich nach 10 Jahren immer noch nicht ganz hinweg, nach „American Psycho“ hatte ich tagelang ein Ekelgefühl und den dringenden Wunsch mich ganz oft zu duschen (wegen dem vielen Blut in dem Sch…film).
Ja, sogar Stephen King Bücher tue ich mir nicht mehr an. Nach Friedhof der Kuscheltiere hatte ich echt Panik bekommen.

Ich hatte schon als Kind Horrophantasien und bin immer aus einem Meter Entfernung ins Bett gesprungen weil ich Angst hatte eine Hand würde mich sonst von unten packen.

Wahrscheinlich gibt es Leute, die solche Filme einfach wegstecken können und sich keine weiteren Gedanken darüber machen.
Ich bin nicht so, und warum sollte ich mir eine schlechte Stimmung und Angstzustände freiwillig antun?

Wenn du Angst hast, alleine in der Wohnung geh am besten einmal ganz durch und schau hinter jede Türe und Ecke, auch wenn es Überwindung kostet, das mache ich auch so. Dann kannst du beruhigt sein, dass niemand irgendwo lauert.

vg jima

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Kathrin.
Als zehnjähriges Kind habe ich mal einen Film gesehen ( hieß 11 Uhr zwanzig). Meine ältere Schwester hatte es mir erlaubt. Meine Eltern hätten es sicher verboten. Diesen Film habe ich bis heute nicht vergessen, obwohl er sicher im Vergleich zu heutigen Filmen harmlos war. Bilder aus diesem Film habe ich heute noch im Kopf und vor Augen. Gruselige Filme und auch Krimis meide ich bis heute.
Was mir geholfen hat bei schrecklichen Filmen ( außer sie nicht zu gucken): Ich habe mich schlau gemacht, wie solche Filmeffekte zustande kommen, habe mir Hintergrundinformationen besorgt. Danach konnte ich mich immer mit dem Argument beruhigen:" Es ist ja nur ein Film - das ist ja alles nicht echt".
Vielleicht ist das auch eine Lösung für dich. Ich kann mir irgendwie schlecht vorstellen, dass man wegen einem Film gleich zum Psychotherapeuten muss.

Viele Grüße
T

Hallo,

ich weiss nicht, ob ich Dir wirklich helfen kann, aber mir ist sowas ähnliches auch mal passiert.
Ich mag zwar gerne Gruselfilme, aber nicht so die richtigen Horrorstreifen, mit viel Blut und so…
Einmal hatte ich so Lust auf einen richtig blutigen Metzelfilm und hab mir bei Bekannten ein Video mitgenommen. Ich bin nur bis zur Hälfte gekommen, dann musste ich abbrechen und hatte ca. 1 Woche schreckliche Angst. Eigentlich überwiegen, dass jemand in meine Wohnung kommt. Ich habe prinzipiell 2x abgeschlossen, saß lange wach und jedes Geräusch hat mich zu Tode erschreckt. Ich war echt ein Nervenbündel. Ich wusste allerdings, dass der Film „gut“ aus geht. Also, dass die Hauptdarstellerin überlebt und der Mörder stirbt. In meiner Verzweiflung dachte ich mir, ich muss den Film zu Ende gucken, was ich dann auch getan habe. Meine Angst legte sich dann, aber solche Horrorstreifen habe ich mir nie wieder angetan.

Den Film, der Ring, habe ich auch gesehen. Das ist doch der, wo jeder der ihn sieht, stirbt, oder?
Nun, es war doch aber so, dass des Rätsels Lösung war, dass nur die, den Originalfilm sahen, starben. Die Hauptdarstellerin hatte eine Kopie geguckt, und es passierte nix. Ich hatte ja auch nur eine Kopie angeschaut, es konnte mir also gar nix passieren.
Vielleicht könnte Dir diese Perspektive helfen?

Ich hoffe, Du bekommst Deine Angst bald in den Griff, ich kann gut verstehen, was Du durchmachst

Herzlichst

Sarah

jedoch jetzt zum problem, ich komme über den film nicht weg,
ich bin seidem ein einziger angsthaufen und finde es total
beklemmend in meiner wohnung, ich bild mir ständig ein es
könnte jemand in die wohnung kommen, obwohl das eigentlich
nicht möglich ist und ich hab am meisten davor angst das alles
ruhig ist und plötzlich ein lautes geräusch zu hören ist, ich
hab sogar angst, dass sich der fernseher von alleine
einschaltet, obwohl ich weiß, dass es sowas nicht gibt und
keine dämonen durch die welt laufen.

aber egal wie oft ich mir das einreden versuche es hilft
nicht, ich kann so gut wie nicht einschlafen, habe immer
angst… tagsüber ists kein problem, da bin ich immer unter
leuten und es ist immer was zu tun, aber sobald ich alleine
bin, fängt das wieder an…

ich hab schon alles versucht, ich hab baldriantropfen gekauft
zum einschlafen, ohropax damit ich den kühlschrank, die
heizkörper und den boiler nicht höre, aber es nutzt einfach
nix…
meine freunde meinen ich spinne und soll zum psychiater…,
die verstehen dass einfach nicht…

ich wär echt dankbar für jede hilfe
und bitte meldet euch bald

kathrin

ja ich hab auch angst, es könnte jemand in meiner wohnung sein bzw. in sie eindringen :frowning: wenn ich zu hause bin, hab ich kein problem damit, da ist immer jemand um mich herum, aber die woche über bin ich allein und das macht mich irgendwie fertig…
eine woche nachdem film bin ich voller panik heimgefahren … :frowning:

danke für die guten ratschläge, aber es ist so schwer sich dann irgendwie wieder klarzumachen das ist nur ein film :confused: ich hätt mir den film nie angesehen… hätt ich gewusst was ich davon habe… und es ist furchtbar sich vor jedem stinknormalen geräusch zu erschrecken, wenn ein film gut aus geht, steck ich ihn ohne probleme weg, da denk ich mir gut er hat ein ende, das böse wird besiegt, aber the ring hat ein offenes ende, das ist ja das schlimme finde ich…

jedenfalls das ganze nagt schlimm an mir, ich werd noch verrückt deswegen

Hallo,
Du meinst diesen hier_
http://www.filmstarts.de/film/the_ring.html ?
Gibt es von diesem Film kein „Making off“ ?
Wenn Ja würd ich mir das mal ansehen, wenn man weis wie ein Film gemacht wird, verliert er auch meist seinen „Zauber“.
Ansonsten war The Ring doch nur unrealistischer Sch… mit einem Haufen Logikfehlern. (allerdings mit guten Bildkompositionen).

Gruss
Armin

Huhu, hmm eigentlich hatte ich es noch nie erlebt das ich von Filmen Angst bekam…hab schon viele Horrorfilme gesehen…aber vor einigen Wochen,da kam auf Pro7 „the blairwitch forrest“ oder so ähnlich…nicht mal ein Horrorfilm laut Videotextbeschreibung,sondern ein Mysteryfilm.Naja,man sah eine Amateurvideoaufnahme wo 3 Studeneten in einen Wald in Maryland,nach einer Hexe forschten.Das wirkte alles so real als der Film zuende war bekam ich auch Angst.Angeblich soll der Film nach einer wahren Begebenheit gedreht sein…aber das glaub ich nicht,wahrscheinlich wollte man ,mit sowas nur Leute ins Kino locken…aber die Angst war nach 2 Stunden weg…zum Glück.