Hi,
ich weiss leider weder, wer Woelfchen war, noch habe ich irgendwo in irgendeinem Artikel mitgekriegt, das selbiger nicht mehr lebt, noch, dass er wegen Suizid nicht mehr lebt.
Aber dennoch bin ich sehr traurig ueber diese Nachricht.
Ich kenne einige Menschen, deren Geschwister oder andere Verwandten Selbstmord begangen haben. Und es ist nicht einfach, damit klarzukommen. Da tun mir hauptsaechlich die ‚Hinterbliebenen‘ leid.
Dann sind es auch die ‚Opfer‘ selbst (sorry, ich hasse dieses Wort).
Ich lebe in einem Land mit einer ziemlich hohen Selbstmordrate (Irland). Aber einmal hat sich ein Ire, Mitte 40 oder so, der in England lebte, um Weihnachten rum ein Zimmer oder eine Wohnung in Dublin gemietet, um dort einen sehr gut vorgeplanten Selbstmord zu begehen. Das ist einige Jahre her, und ich denke trotzdem ab und an immer mal wieder dran.
Ich finde es sehr, sehr traurig, wenn jemand entweder in einer solchen Krise/ Depression steckt, dass er absolut keinen Ausweg im Leben sieht, oder einfach so vom Leben enttaeuscht ist, dass er es einfach nicht mehr will. And most suicidal people either suffer from depression, or from mental illness! Most times, when someone is terminally ill, eg with cancer, we try everything to cure them of the terminal illness - why do we so often fail to do the same thing when the terminal illness is Being Suicidal?
Ich finde keinen Trost in den Worten ‚er wollte es so‘, or anything like that, like ‚It was his decision‘.
I mean, the photographer Jo Spence died of Breast Cancer, because she refused to have her breasts removed, and chemotheraphy alone did not work. SHE RATHER DIED THAN LOSE HER BREASTS!
Da denke ich nicht, wow, was fuer eine Frau - die wusste, was sie wollte, sondern: oh, wie schade, Jo Spence koennte noch am Leben sein (und ein normales, gesundes Leben fuehren!!!), wenn sie jemand haette ueberzeugen koennen, dass es sich nicht lohnt, fuer seine Brueste zu sterben (and she wasn’t some sexy thing, she was just a normal woman, a feminist to boot).
Sorry, dass ich hier etwas ausschweife, aber (zugeben, ich habe nicht nur den Artikel verpasst, sondern natuerlich auch Antworten darauf), aber ich kann das mit Heuchelei/ pretend grief and sadness einfach nicht nachvollziehen - ich muss einen Menschen nicht gekannt haben, um Trauer zu empfinden, wenn ich ueber dessen Schicksal (sei es Tod, ne Querschnittslaehmung,…) hoere.
Das Wort ‚Betroffenheit‘/ ‚Betroffen sein‘, bedeutet ja eigentlich ‚von etwas betroffen sein‘, also, es betrifft mich.
Nein, natuerlich BETRIFFT es mich nicht, in dem Sinne, aber warum duerfen denn bitte nur die Betroffenen betroffen sein???
fragt sich
Isabel in Dublin, mit liebem Gruss
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