mich interessiert mal, wie Ihr dazu steht oder was Ihr darüber wisst, wie man mit einem Borderliner umzugehen hat?
Ein Freund behauptete, wie ganz normale Menschen, meine Psychologin erzählte mir da etwas anderes.
Bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen.
Liebe Grüße
Lienchen
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Wir möchten Sie bitten, die übliche Netiquette auch in dies
mich interessiert mal, wie Ihr dazu steht oder was Ihr darüber
wisst, wie man mit einem Borderliner umzugehen hat?
Niemand „hat“ mit irgendjemandem irgendwie umzugehen.
Außerdem versteh ich die Frage nicht ganz.
Der Borderliner als Partner? Als Freund? Als Verwandter? Als Bekannter? Als Unbekannter im Alltag?
Als Partner und Freund.
Irgendwie muss man ja klar kommen,wenn man den Menschen nciht verlieren will und hlfen möchte,oder?
Deine Antwort ist irgendwie agressiv!
Naja
Als Partner bevorzuge ich „gar nicht“, als Freund kann ich das nicht wirklich beurteilen.
Ich denke nicht, daß ich eine tiefe Freundschaft zu jemandem mit deutlich ausgeprägtem Borderline Syndrom aufbauen könnte.
Deine Antwort ist irgendwie agressiv!
Nein. Meine Antwort mag bei Dir aggressiv klingen. Das sind zwei paar Schuhe.
Dir wird der erste Satz aufgestoßen sein… Ich bleib aber dabei: Niemand „hat“ mit irgendwem irgendwie umzugehen. Das bedeutet, es gibt keine verbindlichen Regeln für den Umgang miteinander, mal von dem groben Rahmen des Straf- und Zivilrechts abgesehen.
Irgendwie muss man ja klar kommen,wenn man den Menschen nciht
verlieren will und hlfen möchte,oder?
Wenn Du den Menschen nicht verlieren möchtest, bist Du verloren.
Helfen kannst Du nicht.
Ich empfehle Dir, folgendes Buch zu lesen: ISBN: 3466303265 Buch anschauen
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Tja, Ilia,
spontan würde ich meinen: Die Frage stellt sich eher, wie geht der Borderliner mit Dir um ?
Ich behaupte mal, ich kann mit jedem arbeiten , mit dem ich arbeiten möchte, wenn ER / SIE es aushält.
Das betrifft jetzt allerdings mehr meine psychotherapeutische Arbeit.
In Beziehungen sieht es ETWAS anders aus, aber im Prinzip ja doch ähnlich.
Man probiert es aus.
Gruss, Branden
der Umgang mit Borderlinern ist sehr schwierig, sowohl für Therapeutenj als auch erst recht für Laien natürlich, da Borderliner ein sogenanntes „nonvalidierendes“ Umfeld haben. Sie können emotionale Reaktionen anderer Menschen und die Mitteilung persönlicher Erfahrungen nicht als stimmige Selbstbeschreibungen akzeptieren.
Wesentliches Merkmal ist die emotionale Dysregulation der Borderliner, die (nach heutigem Stand der Wissenschaft) teilweise auf neurobiologischen Faktoren und auf traumatischen Erfahrungen beruht. Dies liegt an einer Psychogenese, in der adäquate Reaktionen des Borderliners vom Umfeld übersehen, trivialisiert, zurückgewiesen, kritisiert, bestraft oder als sozial unakzeptabel charakterisiert werden. Das (familiäre) Umfeld interpretiert „stimmige“ Reaktionen als überempfindlich, paranoid, manipulativ, naiv usw., wodurch an und für sich normale Reaktionen pathologisiert werden. Im Ergebnis fehlen effektive Fähigkeiten zur Emotionsregulation und das Vertrauen in die eigenen emotionalen und kognitiven Erfahrungen als adäquate Antwort auf Ereignisse. Der Borderliner hat gelernt, eigene Erfahrungen aktiv zu unterdrücken und Außenwahrnehmungen oder Bestätigungen zu übernehmen, er kann daher Erfahrungen und Gefühle nicht mit sozial akzeptierten normativen Erfahrungswerten vergleichen.
Daneben haben Borderliner eine gestörte Spannungsreduktion. Dadurch, dass sie äußere Reize falsch verstehen, werden entstehende Emotionen nicht wahrgenommen oder negiert, es kommt dann zu einer falschen und häufig verstärkten Wahrnehmung der Emotion, wodurch sich Spannungen aufbauen. Dann kommt es zu dissoziativem Erleben und auch zu den von den Bezugspersonen gefürchteten affektiven Ausbrüchen.
Für Partner oder Freunde ist der Umgang sehr schwierig, da eben die emotionale Reaktion des Borderliners unberechenbar und unverständlich erscheint. Dabei haben allerdings Borderliner ein sehr starkes Interesse, intensive Beziehungen einzugehen, aber sie können diese meist nicht angemessen lange aufrecht erhalten.
So, ich hoffe das war halbwegs verständlich
Gruß
Yoyi
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Nebenfrage
Hi yoyi,
seit wann gibt es eigentlich diesen Begriff, die Formulierung dieses Krankheitsbildes? So weit ich weiß, ist der noch relativ „jung“. Wie hieß diese Störung früher, wo wurde sie „disponiert“ genauer: was hat die Fachwelt dazu veranlasst/bewogen, die Symptomatik der Borderliner als eine eigenständige „Störung“ zusammen zu fassen?
Dank+Gruß,
Anja
die sich wie immer nur laienhaft und für einen Fachmann deshalb evtl. etwas naiv ausdrücken kann
früher hat man das als Grenzpsychose gefaßt, weil es eben neurotische ANteile hat, aber z.B. auch Denkstörungen, Ich-Störungen und Halluzinationen vorkommen, was wieder zu den Psychosen gehört. Irgendwann hat man aber erkannt, das es eindeutig eine Entwicklungsstörung ist. Erstmals wurde es 1938 von Adolph Stern beschrieben, wesentlich für unser heutiges Verständnis ist aber die Beschreibung durch Otto F Kernberg 1967.
Gruß
Yoyi
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Hmmm…
Meine frage wurde im grunde noch unbeantwortet.
Sollte ich mit einer Betroffenen person behutsam umgehen und rücksicht nehmen wenn ich dazu bereit bin?
Meine frage wurde im grunde noch unbeantwortet.
Sollte ich mit einer Betroffenen person behutsam umgehen und
rücksicht nehmen wenn ich dazu bereit bin?
Liebe Grüße
Hi,
Ned bös sein, aber m.E. ist deine Frage nicht einfach so und auch nicht so einfach zu beantworten.
Da wäre schon die Rückfrage: was verstehst du unter „behutsam“?
Wie würde Rücksichtnahme aussehen?
Und vor allem, wie würdest du „umgehen“, wenn die Antwort lauten würde: nein, nicht behutsam und nein, nicht Rücksicht nehmen?