Hypnagoge Hallzuinationen - was passiert da warum?

Hallo,

ich hatte kürzlich ein komisches Phänomen erlebt - allerdings nur ein einziges Mal (und hoffentlich letztes Mal!) in meinem Leben, das mich so erschreckt hat, dass ich derzeit Probleme, Angst habe, nachts zu schlafen:

ich war stark erkältet und konnte daher einige Tage lang nachts nicht richtig bis gar nicht einschlafen und wälzte mich daher nur im Bett rum. Ich meine zumindest, dass ich in besagter Nacht gar nicht geschlafen habe, weil ich fast jede Stunde auf die Uhr gesehen habe - beschwören kann ich natürlich nicht, dass ich nicht doch mal eingenickt bin.

Jedenfalls „hörte“ ich auf einmal ganz real, ganz dicht an meinem Ohr eine flüsternde Stimme, Worte waren nicht zu verstehen, nur eben ein superdeutliches Flüstern. So, jetzt war aber weit und breit niemand bei mir in der Wohnung.

Und ich hab vor lauter Schreck sofort das Licht angemacht - da war natürlich nichts.

Aber das war so real, dieses Flüstern, und der Abstand bis zum Licht-machen war vielleicht eine Sekunde - das kann doch kein Traum gewesen sein, oder?

Jedenfalls hab ich das einem Arzt erzählt und der meinte, da gäbe es sogar einen Fachausdruck dafür: hypnagoge Halluzination, ein Zustand, der ein-/auftritt, wenn das Gehirn gerade am Einschlafen ist,und das hätte jeder mal und das wäre ganz harmlos.

Naja, ich hab dann mal GOOGLE bemüht, aber da steht auch nicht mehr drüber drin.

Weiß ein Fachmann unter euch, was da genau im, mit dem Hirn passiert und wieso diese Wahrnehmungen so verdammt real sind und gar nicht wie ein Traum anmuten?

Da hat man ja schon Angst, dass man langsam „verrückt“ wird …

Chris

Das kann mehrere Ursachen haben, ist aber in erster Linie ein Fall für die Parawissenschaft. …(ich finde keinen besseren Ausdruck).

Auf jeden Fall kann man in diesem halbwachen Zustand Stimmen hören die 1. Okkulte Ursachen haben, d.h. von okkulten Wesenheiten. 2. Die Sinne können auch entfernte Dinge wahrnehmen.

gruß
rolf

Hai, Chris,

wie es in „Fachsprech“ heißt, weiß ich nicht - aber ich weiß, daß Du nicht der Einzige bist und ich weiß auch, daß dieser Effekt mitnichten bedeutet, daß Du zwangsläufig auf dem Weg in den hellen Wahn bist - und ich weiß nochwas: Du brauchst nicht ins Para-Brett…

IMHO „übersetzt“ da ein übermüdetes Gehirn beliebige Geräusche in schein-Sinnvolles - z.B. das Knistern einer im Kissen zerbrechenden Feder in Flüsterstimmen. Damit will ich sagen, daß Dein Gehirn schon am Träumen ist, obwohl der Wachzustand noch nicht abgeschaltet ist. Der Effekt ist, daß Traumbilder und -geräusche sich in die Realität mischen und als Realität wahrgenommen werden.
Ich hab diesen Effekt relativ häufig kurz vor dem tatsächlichen Einschlafen, also wenn ich schon halb weg bin - da wird dann schon mal das Klingeln des Telefons zu Hilfeschreien, oder das „Gute Nacht“ meines Herzallerliebsten zu einem blauen VW-Bus, der hupend auf mich zurast - erst, wenn ich dann aufgeschreckt bin, puzzelt sich das langsam wieder auseinander (in unserem Schlafzimmer fahren eher wenige VW-Busse rum), trotzdem ist dieser Eindruck absolut real. Ich glaube, am häufigsten kommt dieser Effekt in Form von „ich falle irgendwo runter“ vor, zumindest hab ich diese Variante bisher am häufigsten gehört…
Außerdem können auch einige Medikamente bei einigen Menschen ähnliche Effekte auslösen; bei meiner Tante war es ein Schilddrüsen-Medikament, das Flüsterstimmen erzeugt hat. Auch meine Tante glaubte, den Verstand zu verlieren - ihr Arzt meinte nur schulterzuckend „Das kommt vor“ und verschrieb ihr ein anderes Produkt und Ruhe war.

Solange das also nicht im Total-Wach-Zustand auftritt, oder die Stimmen anfangen, Dir Anweisungen zu geben, ist alles im grünen Bereich - aber es werden sich bestimmt noch ein paar Profis melden.

Gruß
Sibylle