Was ist das?

Hi Experten,

neulich auf dem Flug von Helsinki nach Frankfurt im Airbus A 320 fielen mir am
hinteren Tragflächenende so kleine antennenartige „Stacheln“ auf. Weiß jemand,
was das ist? Antennen?

Danke und Grüße vom T.

Hey T…
es handelt sich hierbei um so genannte „Static Discharger“ sie dienen dazu, die statische Aufladung des Flugzeuges während des Fluges abzuleiten, um den Funk nicht zu beeinflussen/stören. Wenn Du an dem Aufbau interessiert bist, schreibe mir. MfG HP

Winglets dienen dazu, auftretende Randwirbel zu minimieren. Man hat dadurch ein besseres Abreissverhalten der Ströhmung und man erzeugt mit den Dingern keine so grossen Wirbelschleppen (obwohl die bei Heavy-Flugzeugen auch schon heavy sind :smile:

Aber eins würde mich interessieren:
Warum sollten das Static Discharger sein??? Wie sollten die Dinger eine Aufladung verhindern?
Normalerweise sind die Funkgeräte mit Ferriten (und sonstigem Krempel) entstört und die Tragflächen sind mit Blitzschutzgewebe ausgestattet. Das leuchtet mir ja noch ein, aber wo soll die Aufladung denn hin (vielleicht schiesst ja ein Blitz von Zeit zu Zeit in die Wolken :smile:

Gruß
Gley

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Diese kleinen Dinger sind tatsächlich die sog. Static Discharger. Statische Aufladungen am Flieger entstehen nach meinem Wissen vor allem durch die Reibung an der Luft, sind aber auch bevorzugte Austrittspunkte für elektrische Ladungen aus anderen Quellen, z.B. Blitzschlägen.
Vielleicht gibt es aber noch einen Experten hier, der die Ursache der Aufladung noch ein wenig präziser beschreiben kann.

Eine Ausnahme bildet die Flügelspitze der B747-200: Hier ist der nach hinten reichende „Stab“ tatsächlich eine Antenne für Kurzwellenfunk (HF).

Gruß,

Nabla

1 Like

Danke Euch allen …
… wieder was gelernt.

Grüße vom T.

Die Frage war eindeutig, es handelt sich hierbei um Static Discharger. Die Winglets haben eine Aerodynamische Funktion und dienen auch einer Fuel Ersparnis.
Hallo Nabla, Deine Erklärung ist korrekt.
MfG
HP

Hallo @All,

Diese kleinen Dinger sind tatsächlich die sog. Static
Discharger. Statische Aufladungen am Flieger entstehen nach
meinem Wissen vor allem durch die Reibung an der Luft, sind
aber auch bevorzugte Austrittspunkte für elektrische Ladungen
aus anderen Quellen, z.B. Blitzschlägen.

Ist im Prinzip so richtig (Reibungselektrizität, Ladungstrennung), besonders bei trockener Luft funktioniert das sehr gut und Flugzeuge fliegen ja gerade in trockenen Luftschichten.

Gerade jetzt im Winter ist wieder die Zeit, wo, nachdem man vorzugsweise mit Gummisohlen über den Kunstfaser-Teppich geschlurft ist, man „schlag-“ und „blitzartig“ bein Berühren irgendwelcher Metalteile, oft einer Türfalle, diesen Effekt erfahren kann.

An Spitzen ist die elektrische Feldstärke sehr hoch, wodurch dort die elektrische Ladung bevorzugt austritt, bzw. Funken enstehen. Deshalb ist ein Blitzableiter relativ Spitz gehalten (genau da soll ja der Blitz einschlagen) und Hochspannungsanlagen sind immer sehr „kugelig“ gehalten (da soll es ja nicht Funken sprühen). Aus aerodynamischen Gründen besteht ein Flugzeug hauptsächlich aus runden Formen weshalb es Sinn macht, die Ladung an definierten Orten „los zu werden“.

MfG Peter(TOO)

1 Like

Hi,
um auf die Winglets zurückzukommen, die „Vielflieger“, Großmöwen wie Albatrosse und Segelflieger sowie Windmüller machen es vor: Um den induzierten Widerstand an den Flügelenden zu reduzieren, gilt es eine möglichst große Flügelstreckung zu realisieren (Streckung=Flügellänge/Flügeltiefe), was mit geringen Flügeltiefen, Zuspitzung und großen Spannweiten geschieht. Verkehrsflugzeuge können allerdings nicht einfach in die Breite gehen, also knickt man die Enden nach oben und/oder unten, erzielt damit die erwünschte größere Streckung.
Gruß
Chris

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

An Spitzen ist die elektrische Feldstärke sehr hoch, wodurch
dort die elektrische Ladung bevorzugt austritt, bzw. Funken
enstehen. Deshalb ist ein Blitzableiter relativ Spitz gehalten
(genau da soll ja der Blitz einschlagen) und
Hochspannungsanlagen sind immer sehr „kugelig“ gehalten (da
soll es ja nicht Funken sprühen). Aus aerodynamischen Gründen
besteht ein Flugzeug hauptsächlich aus runden Formen weshalb
es Sinn macht, die Ladung an definierten Orten „los zu
werden“.

MfG Peter(TOO)

Und ergänzend dazu:
Die „static discharger“ haben einen definierten (hohen) Innenwiderstand, was dazu führt, daß sich die aufgebaute elektrostatische Ladung kontinuierlich abbaut. Das stoßweise Entladen ist es ja gerade, was man verhindern möchte: Ein zusammenbrechendes und sich wieder aufbauendes Feld ist quasi ein Wechselfeld und wirkt daher störend auf den Funkverkehr.
In der Praxis müssen diese kleinen „Entladestäbchen“ immer wieder ersetzt werden, denn die dünnen Drahtpinsel am Ende des static discharger brennen mit der Zeit ab.
Grüße,

Mario

1 Like

Hallo Mario,

Und ergänzend dazu:
Die „static discharger“ haben einen definierten (hohen)
Innenwiderstand, was dazu führt, daß sich die aufgebaute
elektrostatische Ladung kontinuierlich abbaut. Das stoßweise
Entladen ist es ja gerade, was man verhindern möchte: Ein
zusammenbrechendes und sich wieder aufbauendes Feld ist quasi
ein Wechselfeld und wirkt daher störend auf den Funkverkehr.

Aha, danke für die ergänzung.

In der Praxis müssen diese kleinen „Entladestäbchen“ immer
wieder ersetzt werden, denn die dünnen Drahtpinsel am Ende des
static discharger brennen mit der Zeit ab.

Ich vermute da ist aber nicht nur die die Entladung schuld dran, durch die Luftströmung wird da wohl auch noch einiges an mechanischer Belastung „mitwirken“.

Noch eine kleine Frage:
Macht es eigentlich einen grossen Unterschied, bezogen auf die Aufladung, ob das Flugzeug ganz lakierts ist oder gar nicht ??

MfG Peter(TOO)

Liebe Grüße aus CGN
HP