Warum gibt es das Schaltjahr?

Hallo liebe w-w-w ExpertInnen,

ich habe gerade meine Frage schon auf einem anderen Brett / in einem anderen Bereich gestellt. Aber weil ich mir (jetzt) nicht mehr sicher bin, ob es der richtige Bereich war, frage ich hier noch einmal nach. Sorry vorab für dieses „Doppelposting“.

Als ich letzte Woche mit einer Nachhilfeschülerin (4. Klasse) über einer Mathe-Aufgabe grübelte machten wir uns anläßlich dieser Aufgabe Gedanken über die Frage „Wieviel Tage hat ein Jahr?“ … und dann fragte mich die Schülerin, „Warum gibt es das Schaltjahr?“

Ich konnte ihr keine genaue Antwort geben, vermutete lediglich, daß es zusammenhängt mit der Erdrotation und dem Mond … war mir aber nicht sicher, bzw. konnte ihr keine direkte (+ richtige?) Antwort geben.

Nun bitte ich um Hilfe, damit ich meiner Schülerin möglichst bald die richtige Antwort geben kann.

Schon mal vorab vielen Dank für die Unterstützung. :wink:

Anna-Maria Penitzka

Hallo

„Warum gibt es das Schaltjahr?“

Das ist auf den gregorianischen Kalender zurückzuführen
Die Entstehung:
Die durchschnittliche Jahreslänge des julianischen Kalenders beträgt 365,25 Tage, was eine Abweichung von 0,0078 Tagen in Bezug auf das mittlere tropische Jahr ausmacht. Daraus resultiert eine sehr langsame Verschiebung des Kalenderjahres zum Sonnenjahr. Diese summiert sich in 128 Jahren zu einem vollen Tag. Somit kommt es auch zu einer Verschiebung der Daten von Sonnenwenden und Tag-und-Nacht-Gleichen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der julianische Kalender bezogen auf die Jahreszeiten immer ungenauer. Dies ärgerte die römische Kirche, da sich auch der Termin des Osterfestes immer mehr in Richtung Sommer verschob.

Deshalb beauftragte Papst Paul III. mehrere Astronomen, eine Lösung zu finden. Papst Gregor VIII wählte von verschiedenen Vorschlägen für eine Kalenderreform den des Jesuiten Christopher Clavius, welcher vom Astronomen und Physiker Luigi Lilio entwickelt wurde, aus. Am 24. 02. 1582 erließ er eine päpstlische Bulle (Inter Gravissimas), was heute als die gregorianische Kalenderreform bezeichnet wird. Der gregorianische Kalender wird gegenwärtig in allen westlichen Ländern verwendet und ist zum allgemeinen Standard geworden.

Die gregorianische Kalenderreform beinhaltet folgende Punkte:

Zehn Tage des Kalenders wurden gestrichen. Auf Donnerstag, den 4. Oktober 1582 folgte Freitag, der 15. Oktober 1582.
Die Regelung für Schaltjahre wurde geändert. Im gregorianischen Kalender ist jedes vierte Jahr, mit Ausnahme der durch 400 nicht teilbaren Jahrhunderte ein Schaltjahr. Die Jahre 1600 und 2000 sind demnach Schaltjahre, aber 1700, 1800, 1900 und 2100 nicht.
Neue Regeln für die Berechnung des Osterfestes wurden festgelegt.
Der erste Tag des Jahres (Neujahrstag) ist der 1. Januar.
Der zusätzliche Tag eines Schaltjahres ist nicht mehr der Tag vor dem 25. Februar, sondern der Tag nach dem 28. Februar.

Quelle und noch mehr Infos:
http://www.pfeff-net.de/kalend.html

Hallo Anna-Maria,

Als ich letzte Woche mit einer Nachhilfeschülerin (4. Klasse)
über einer Mathe-Aufgabe grübelte machten wir uns anläßlich
dieser Aufgabe Gedanken über die Frage „Wieviel Tage hat ein
Jahr?“ … und dann fragte mich die Schülerin, „Warum gibt es
das Schaltjahr?“

Weil die Erde für eine Sonnenumrundung etwas mehr als ein Jahr benötigt, so dass alle 4 Jahre ein Tag mehr zusammen kommt.

Die exakten Zahlen kann Dir ein Astronom aus dem Gedächtnis herbeten und damit kannst Du auch ausrechnen, warum aller 100 Jahre (imJahr, die auf 00 enden) keine Schaltjahre gibt, allerding in Jahren, die glatt durch 400 zu Teilen gehen, doch ein Schalttag benötigt wird.
Viel Spaasss beim rechnen.

Tschuess Marco.

Riesigen Dank an alle, die mir so schnell geantwortet haben.

Vielleicht kann ich meine Nachhilfeschülerin demnächst für Computer begeistern … die findet sie (noch) doof.

Ich denke wenn sie die tollen Antworten mit mir zusammen liest … vielleicht wird sie dann ein wenig neugierig auf das Internet …

Gruß Anne :wink:

Hallo !

Hier einige Daten und Merkwürdigkeiten zum Schaltjahr :

In einem Ort in Niedersachsen (Varel), zeigt das Sterbedatum auf einem Grabstein : „Anno 1648 den 30. Februwary“.

Der Julianische Kalender, benaant nach seinem Reformer Julius Cäsar, geht auf das Jahr 46 v. Chr. zurück.
Damals ließ der röm. Machthaber den von den Ägyptern im Großen und Ganzen übernommenen Kalender (Zwölf Monate zu 30 Tagen plus 5 freie Tage bis Jahresende) insofern ändern, als er die frei verfügbaren Tage rhythmisch auf die Monate verteilen ließ. Alle geraden Monate erhielten 30 Tage, alle ungeraden 31. Den dafür notwendigen 6. Verfügungstag zog man dem damaligen Schlusslicht des Jahres, dem Februar, ab. Er hatte von da ab nur noch stiefmütterliche 29 Tage. In einem Schaltjahr hatte man vorher den 24. Februar einfach doppelt gezählt.
Cäsar verlegte den Zusatztag ganz an den Schluss des Jahres, hängte also alle vier Jahre einen 30. Februar an.
Als man zu Ehren des Reformers Cäsar wenig später dessen Geburtsmonat „Quintilis“ auf seinen Namen umbenannte zu „Julius“, war dies zufällig ein „ungerader“ Monat mit 31 Tagen. Das erregte den Neid des auf Cäsar folgenden ertsen röm. Kaisers Augustus, der ebenfalls einen Namensmonat für sich verbuchen wollte. „Sixtilis“ wurde in Augustus umbenannt. Obendrein sollte dieser jetzt ebenso viele Tage wie Cäsars Monat haben, nämlich 31.
Für diese Änderung musste der Februar noch einen Tag einbüßen und wurde auf 28 reduziert. Auch im Fall eines Schaltjahres ergab sich also nur noch ein 29. Februar. Bei der alten, relativ groben rechnerischen Jahresansetzung von 365 Tagen plus sechs Stunden hatten sich im Lauf von anderthalb Jahrtausenden bis zum 16. Jahrhundert eine Differenz von zehn Tagen angehäuft, mit welcher der Kalender vom natürlichen Sonnenjahr abwich. Die Kalenderreform Papst Gregors XIII. ließ deshalb auf einen Schlag vom 4. auf den 15. Oktober 1582 springen, um beides wieder in Deckung zu bringen.
Die protestantischen Fürsten weigerten sich lange, dies „katholische“ Verordnung nachzuvollziehen, was im 16./17. Jahrh. zu einem heillosen Nebeneinander verschiedener Kalendarien führte. Sogar der Westfälische Friede wurde in Osnabrück mit doppeltem Datum besiegelt.
Erst 1700 zogen dann auch die protestantischen Länder, also auch die Grafschaft Varel/Kniphausen in Niedersachsen, mit der neuen Kalenderrechnung nach.
Fazit : Einen 30. Februar hat es im Schaltjahr 1648 auf keinen Fall gegeben, weder nach Julianischer noch nach Gregorianischer Datierung.

Gruß Max

Kurz mal einige Jahre:

der
Erdumlauf /Sonnenjahr : 365,2422 Jahre,
Gregorianischer Kalender: 365.2525 Jahre
Maya-Kalender: 365,2520 Jahre…
(Mein Mathelehrer and der Penne hatte mal so ne Schautafel gebastelt, die anderen jahre kann ich nicht mehr memorieren)

Gruß

mus.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!
Jahre mit Tagen verwechselt!
PiRo

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]