Trauerhilfe

Mein Cousin ist mit 18 unverschuldet bei einen Autounfall umgekommen. Meine Tante ist total am Ende, ich möchte sie so gut wie möglich unterstützen. Hat jemand Ahnung wie man jemanden in der Trauer beisteht, wie man am besten helfen kann?

Hallo Susi,

sei für Deine Tante in dieser schwierigen Zeit da. Das kann heißen mit ihr über den schmerzlichen Verlust zu sprechen oder einfach nur anwesend zu sein.

Gitte,
die auch immer etwas hilflos ist,
wenn jemand stirbt

Es gibt ein Buch, dass Dir/Deiner Tante vielleicht wertvoll ist: „Einen geliebten Menschen verlieren. Vom schmerzlichen Umfang mit der Trauer“ ISBN:3923614489 Buch anschauen. Ich habe es bei einem Todesfall verschenkt, um Unterstützung zu geben.

Hier die Kurzbeschreibung:
Wenn man einen lieben Menschen verliert, scheint kein Wort des Trostes die Trauer und den Schmerz lindern zu können. In dieser schweren Zeit möchte Ihnen die Ppsychotherapeutin Dr. Doris Wolf beistehen.
Behutsam zeigt Ihnen Dr. Doris Wolf, welche Phasen des Abschiednehmens Sie durchlaufen und wie Sie in kleinen Schritten lernen können, den Verlust als Teil des Lebens anzunehmen und Ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben.

Der Autor, Doris Wolf, 6. Mai 1999
Während nach dem Tod eines lieben Menschen draußen das Leben einfach normal weiterläuft, erscheint im eigenen Leben alles sinn- und hoffnungslos. Man glaubt, nie mehr im Leben Lebensfreude und Gefühle von Geborgenheit und Sicherheit verspüren zu können. Von Angehörigen und Freunden fühlt man sich unverstanden und allein gelassen.In dieser schweren Zeit möchte ich Ihnen beistehen, so als ob Sie zur Beratung in meine psychotherapeutische Praxis kommen würden. In meinem Buch erkläre ich Ihnen, welche Phasen des Abschiednehmens Sie in der Trauerkrise durchlaufen müssen und weshalb Verzweiflung, Haß, Alpträume, Herz- und Magenprobleme, Schlaf- und Eßstörungen in dieser Zeit völlig normal sind.Ich möchte Sie begleiten, wenn Sie von all den schönen Erlebnissen und den gemeinsam geschmiedeten Plänen, die Sie mit dem verstorbenen Menschen verbinden, Abschied nehmen müssen, wenn Sie mit Gott und dem Schicksal hadern, wenn Ihr Leben seinen Sinn verloren hat und Sie in Schmerz, Angst, Einsamkeit und Wut aufgehen. In vielen kleinen Schritten möchte ich Ihnen helfen, den Verlust als Teil des Lebens anzunehmen und Ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben.

es gibt hospiz-vereine, die auch trauernden angehörigen hilfe anbieten. findest du im telefonbuch oder über die auskunft. ich kenne den christopherus-hospiz-verein in münchen, da weiß ich es sicher. bei anderen musst du nachfragen. (www.hospizverein.de ist noch im bau, www.hospiz.de ist von einem allgäuer verein, die haben aber vielleicht kontaktadresse für deine gegend)
ansonsten gibt es ein buch bei den flensburger heften:
„sterben tod und trauer“. ist allerdings was für menschen, die nicht nur an die wissenschaft glauben.
cordula

Hallo Susi,

den optimalen Ratschlag, wie Du Deiner Tante helfen könntest, gibt es nicht. Auch die richtigen Worte gibt es nicht; meistens sind es die kleinen - auf den ersten Blick unscheinbaren - Gesten, die am meisten helfen: nimm Deine Tante einfach mal in den Arm (wenn sie es möchte); laß sie heulen; höre ihr geduldig zu, auch wenn sie zum tausendsten Mal das Fotoalbum rauskramt und Du die Geschichte, wie Dein Cousin mit drei Jahren den Vorderzahn durch Kirschkerne im Kuchen verloren hat, mittlerweile im Schlaf erzählen könntest. Das ist viel wichtiger, als jedes ‚es tut mir ja so leid‘.

In Südafrika gibt es das Sprichwort: ‚Man kann einem Weinenden nicht die Tränen abwischen, ohne sich die Hände naß zu machen‘. Was ich damit sagen will? Es ist ganz wichtig, daß auch Du die Möglichkeit hast, Deine Trauer - gerade, wenn Du Deiner Tante hilfst - zu verarbeiten. Ob Du Dich nun bei Deiner besten Freundin ausheulst, mit einem Pfarrer/Psychologen sprichst oder Tassen gegen die Wand wirfst. Unterdrücken solltest Du es auf keinen Fall. Das ‚Ich-muß-doch-helfen-Syndrom‘ kann tiefe Krater in die Seele reißen, wenn man keine Möglichkeit hat, so etwas zu verarbeiten, weil man die eigenen Gefühle im ersten Moment verdrängt und sich nur auf die Hilfe konzentriert.

Deswegen möchte ich Dir und Deiner Tante zusätzlich zu den Tips von Cordula und Gitte auch http://www.verwaiste-eltern.de empfehlen. Die meisten gehen davon aus, daß diese Gesellschaft nur für Eltern zuständig ist, die ihr Kind im Schulalter, als Baby bzw. bereits vor der Geburt verloren haben. Falsch: das Alter des Kindes ist absolut irrelevant. Auch wenn wir 30, 40, 50 sind und unsere Eltern um zwei Köpfe überragen, sind wir für sie immer noch ‚die Kleinen‘. Dieser Verein (bundesweit vertreten) bietet auch Hilfe für Geschwister und andere Familienangehörige an.

Liebe Grüße

Tessa

Gitte,
die auch immer etwas hilflos ist,
wenn jemand stirbt

…und genau das macht ja viele so unsicher, weil das

Thema Sterben immer noch oft ein Tabuthema unserer Gesell.
darstellt…- leider. Die eigene Hilflosigkeit macht unsicher und wer denkt schon gern über den Tod von Angehörigen oder gar
seinen eigenen nach.

Es gibt ein Buch, dass Dir/Deiner Tante vielleicht wertvoll
ist: „Einen geliebten Menschen verlieren. Vom schmerzlichen
Umfang mit der Trauer“ ISBN:3923614489 Buch anschauen. Ich habe es bei einem
Todesfall verschenkt, um Unterstützung zu geben.

das ist eine Möglichkeit, wenn einem selbst die Worte fehlen.

Viele Grüße
D.

Hallo Susi,

ich hab Deine Anfrage leider erst jetzt gelesen, aber vielleicht kann ich ja doch noch helfen… Ich hab mal bei amazon.de gestöbert und folgende Bücher gefunden:

  • Briefe an Sigrid. Ein Wegbegleiter für trauernde Eltern.
    von Margret Roeckner DM 24,80

Kurzbeschreibung
Am 26. März 1979 verunglückte die vierzehnjährige Sigrid Roeckner während der Turnstunde tödlich. Zwei Monate später versuchte die Mutter, ihre Trauer in Worte zu fassen und begann, Briefe an die verstorbene Tochter zu schreiben. Ein halbes Jahr lang dauerte dieser imaginäre Gedankenaustausch, den sie dann knapp neun Jahre ruhen ließ, bis sie ihn im Januar 1988 fortsetzte. Für dieses Buch hat Margret Roeckner ihre sehr persönlichen Briefe zusammengestellt und sie einfühlsam kommentiert. Dabei schöpft sie aus dem reichen Erfahrungsschatz, den sie sich in ihrer langjährigen Arbeit mit Selbsthilfegruppen verwaister Eltern erworben hat. Ihr sensibles und vielschichtiges Werk nimmt die Gefühle trauernder Eltern ernst. In den Briefen kommen Stimmungen und Gedanken zum Ausdruck, die fast alle Betroffenen kennen. Die Kommentare sind hilfreich, um auch mit trüben Gedanken, Schuldgefühlen und ungewohnten Verhaltensmustern heilsam umgehen zu können. Ein Adressteil für Betroffene beschließt das Buch.

  • Überall deine Spuren. Eltern erzählen vom Tod ihres Kindes.
    von Christine Fleck-Bohaumilitzky, DM 24,80

  • Trauernde Eltern.
    von Ginette Raimbault DM 39,80

Kurzbeschreibung
Der Tod eines Kindes ist für die betroffenen Eltern eine traumatische Erfahrung, die nur schwer zu verkraften ist. Ginette Rimbault nähert sich diesem Thema mit Behutsamkeit, indem sie von den Erfahrungen bekannter Persönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts berichtet und zeigt, wie sehr die Trauer um ein verstorbenes Kind das Denken und Empfinden von Eltern und damit ihre Sicht auf die Welt und sich selbst verändert. Durch den lebendigen, einfühlsamen Erzählstil und die informativen Beschreibungen der Autorin ist der Leser in der Lage, sich in die Personen und ihr Schicksal heineinzuversetzen und einen wichtigen Teil ihrer Biographie kennenzulernen. So rücken große Gestalten der Kulturgeschichte und Gegenwart einen Augenblick lang näher, ihre Empfindungen und Handlungen werden nachvollziehbar und regen zur eigenen Beschäftigung mit diesem weithin tabuisierten Thema an.

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Was ich selbst noch gut fand, war „Requiem für Sabrina“ von Hans Kadenbach, das aber offenbar nicht mehr verkauft wird :o( Vielleicht findet Ihr es ja in einer Bibliothek oder so. In dem Buch erzählt der Vater vom Tod der Tochter durch Krebs und wie die Familie damit zurechtkommt.

Alles Gute wünscht
Sylvia