D.h. also die Spule mit Windungsschluß befand sich bei der
Messung noch auf dem Kern ??? Da kann ja nix vernünftiges bei
rauskommen.
Genau, denn die bekomme ich nicht runter, bevor der Kern
zerlegt ist. Und wie zerlegt man einen solchen geklebten Kern
ohne Schaden?
Du kannst es mit Erhitzen versuchen, manche Kleber werden da etwas weicher. Wenn der Kern zerbricht ist das auch nich soo schlimm. Ein Kernbruch ist kein Beinbruch Wenn Du ihn sorgfältig zusammenklebst, tut er seinen Dienst wieder.
Also bei 5 Windungen und Al = 320 nH komme ich auf 8 µH. Wie
kommst Du auf diese Zahlen ?
Weil ich von meinem Zettel was falsches abgeschrieben habe.
Der Al-Wert liegt dann natuerlich bei 8800 nH.
Das wäre selbst für einen Kern ohne Luftspalt ungewöhnlich viel.
Du schreibst ja selbst, daß es max. 2800 nH sein sollten.
Welche Wert liegt jetzt naeher an dem, was der Kern hat?
Gilt: Mehr Windungen = genauerer Wert? Oder was spielt eine
ausschlaggebende Rolle?
Zunächst mal ist die Länge des Luftspaltes entscheidend für
den Al-Wert. Bei wenigen Windungen, dünnem Draht und kleinem
Al-Wert nimmt der relative Anteil der Streuinduktivität zu,
d.h. Du mißt eine zu große Induktivität. Die Streuinduktivität
entsteht durch den magnetischen Flußanteil, der sich außerhalb
des Kernes befindet. Normalerweise benutzt man den Begriff
Streuinduktivität nur bei Transformatoren. Dort entsteht sie
durch den Flußanteil, der nur Primär- aber nicht Sekundärspule
durchsetzt oder umgekehrt.
Die Laenge des Luftspaltes weis ich (noch) nicht. Ich weiss
auch nicht, ob bei SNT’s Trafos mit Luftspalt eingesetzt
werden.
Das kommt auf den Netzteiltyp an: Sperrwandlertrafos müssen immer einen Luftspalt haben. Flußwandlertrafos brauchen keinen.
Der Kern jedenfalls ist ein ETD 39/20/13 und den gibt
es mit oder ohne Luftspalt.
Zumindest bei Siemens-Kernen steht es auf den Kernhälten drauf. Z.B. OL=ohne Luftspalt oder 1,00=1mm, wobei sich die Angaben immer auf die jeweilige Kernhälfte bezieht.
Bei 0.1 mm hat so ein Kern lt.
Datenbladl 1062 nH, ohne 2800 nH, jedenfalls der Kern mit dem
Material, wo ich hier ein Datenbladl von habe. Es gibt aber
auch andere AL-Werte fuer diesen Kerntyp und -groesse.
Egal ob Luftspalt oder nicht, hat die Kurzschlusswindung
Einfluss auf die Messung?
Natürlich, ganz wesentlich. Der Al-Wert kann sich dadurch allerdings nur verkleinern.
Waere also die Wicklung mit den 13
Wdg. direkt auf dem Schenkel die bessere zum Messen, weil die
oberste Wicklung ja dann den ca 8 mm Luft (Kupfer) bis zum
Kern hat?
Auf jeden Fall. 10 gut verteilte Windungen sollten es sowieso mindestens sein, sonnst wird es ungenau.
Jörg