Moin,
die Möglichkeit, dass meine Elektrogeräte vom Blitz erschlagen werden, habe ich bisher immer ignoriert…
Wie schützt Ihr Eure Elektrogeräte vor „Blitzschlag“? Reichen da übliche Überspannungsschutzdosen oder braucht man da was besonderes? Wie sieht die Technik solch eines Überspannungsschutzes aus? Ist da was teures sinnvoll oder reicht auch ein Billigheimer?
Gibt’s da irgendwo Tests?
Gruß
JS
Hallo JS,
die Möglichkeit, dass meine Elektrogeräte vom Blitz erschlagen
werden, habe ich bisher immer ignoriert…
Wie schützt Ihr Eure Elektrogeräte vor „Blitzschlag“?
Das ist gar nicht so einfach, insbesonders wenn der PC auch noch mit einem Netzwerk und der Telefonleitung verbunden ist. Spannungsspitzen können nicht nur über das Stromnetz kommen, sondern auch über die Telefonleitung. Wenn der Blitz in deine direkten Nähe einschlägt hast du noch das Problem, dass durch das starke Magnetfeld des Blitzes, z.B. deine Netzwerkverkabelung als Tranformator wirkt und so deinen PC zerstört.
Reichen da übliche Überspannungsschutzdosen oder braucht man da
was besonderes?
Das kommt auch noch auf die Art der Verkabelung in deiner Gegend an. Ist, wie hier in CH üblich, die Hauszuleitung und die Leitungen zur Trafostation unterirdisch verlegt, treten normalerweise keine so grossen Spannungspitzen auf.
Ist aber z.B. die Hauszuleitung oberirdisch verlegt, besteht die Gefahr, dass ein Blitz direkt einschlägt und da wird es aufwändig einen wirkungsvollen Blitzschutz zu realisieren.
Wie sieht die Technik solch eines
Überspannungsschutzes aus?
Bei einem guten Überspannungsschutz ist am Eingang ein Grobschutz, welcher erst bei Spannungen über 500-1’000 Volt anspricht, aber grosse Ströme ableiten kann, im einfachsten Fall ist das eine Funkenstrecke. Dahinter ist dann vernüftigerweise ein Netzfilter, welches Störungen ausfiltert und als Strombegrenzung für den Feinschutz dient. Dahinter ist dann der Feinschutz welcher die Spannung auf Werte zwischen 350-400 Volt begrenzt.
Ich habe hier in meinem Labor ein altes Netzfilter (3x16A, aus einem gaaanz alten Computer) mit Feinschutz fest installiert und alle meine Steckdosen werden durch dieses Filter geschützt.
MfG Peter(TOO)
Überspannungsschutz - Antwort nicht ganz richtig
Hallo,
leider stimmt die Antwort so nicht ganz. Schlägt z.B. 20 Häuser weiter ein Blitz ins Dachgeschoß eines Hauses, kann der Blitzstrom problemlos durch die Elektroleitung in den Keller unter der Erde zu den nächsten Häusern gelangen. Dort kommt der Blitzstrom dann ganz normal wieder zu den Verbrauchern die dann ein letztes mal Strom empfangen, da sie danach kaputt sind.
Abhilfe ist fachgerecht nur möglich, wenn zunächst ein Grobschutz in Nähe der Einspeisung (am Zählerplatz) installiert ist. (Wurde richtig erwähnt) Dann sollte in allen Unterverteilungen (wo die Sicherungen sitzen) Mittelschutz installiert werden. Danach sollten an mehren Stellen Feinschutz installiert werden. Diese sind z.B. in Steckdosenverteilern oder auch in Steckdosen.
Ebenfalls richtig erwähnt, die Telefonleitung sollte ebenfalls abgesichert werden. Gleiches gilt für z.B. Kabelanschluss bzw. Antenne auf dem Dach.
Ansonsten sucht sich der Blitz seinen Weg, z.B. Antenne in den Fernseher von dort ins Stromnetz und von dort zu allen anderen Elektrogeräten.
Viele Grüße Ulrich