Schutzleiterprüfung Wie sinnvoll durchführen

Hallo liebe Gemeinde

Wir sollen im Betrieb eine Schutzleiterprüfung an einer weiträumigen Förderanlage durchführen.
Dazu steht uns ein SECUTEST SII von Metrawatt zur Verfügung.
Die uns genannten Prämissen sind: IMMER gegen die im Schaltschrank befindliche Erdungsschiene oder ähnlichen Erdungspunkt in der Anlage zu messen.
Nun hat das Messgerät nur zwei Messleitungen, die je 3m lang sind. Damit komme ich gerade mal über eine Rollenbahn hinweg. Niemals aber bis zum nächsten „Erdungspnkt“.
Desweiteren sollen wir auch in unserem Hochregallager Messungen durchführen. Es befinden sich dort drin zwei Reisleinenschalter die geerdet sind sowie zwei Türüberwachungsschalter die bis zu 100m vom Schaltschrank entfernt sind.
Kann ich da einfach addierende Messungen vornehmen bei denen ich erst die Widerstände/Spannungsabfälle zwischen den Anlagenteilen ermittle und dann die Werte der Motoren in den Förderelementen hinzuaddiere?

Oder gibt es da andere Sinnvollere Methoden?
Ich fühle mich bei der Aufgabe einfach ins Wasser geworfen ohne Hintergrundwissen erhalten zu haben, möchte andererseits aber auch nicht einfach nachher ein Protokoll nach dem Motto „Ich habs halt gemacht“ unterschreiben.
Könnt Ihr mir ggf ein paar Tips geben?

Gruß Armin

Hallo,

Seminar GTT 1215
Thema Messungen zur Prüfung elektrischer Ausrüstungen von Maschinen nach DIN VDE 0113 (EN 60204)
Habt Ihr/Du mal so ein Fachseminar besucht?
Wäre dringend anzuraten.

Info
Schutzleiter hat oberste Priorität

Die VDE-Bestimmungen sind ein Leitfaden, sowohl für den Prüfer als auch für den Anlagenplaner. Letztlich entscheidet in der Praxis die prüfende Fachkraft, welche Prüfungen wie und wo durchgeführt werden. In der DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1): 1998-11 findet man in der Einleitung des Abschnitts zu den Prüfungen unter Allgemeines ebenfalls, dass eine oder mehrere der genannten Prüfungen durchgeführt werden können, mindestens aber die Durchgängigkeit des Schutzleitersystems. Ein guter Schutzleiter ist der wichtigste Schutz im Fehlerfall. Daher gelten der Besichtigung und dem Nachweis für eine niederohmige Verbindung des Schutzleiters oberste Priorität. Egal wie komplex eine Anlage ausgeführt ist und ob Planungsunterlogen vorhanden sind, diese beiden Prüfschritte können auf jeden Fall durchgeführt werden.

kopiert aus Fachkunde-Seite
http://www.von-grambusch.de/
unter Vorschriften/VDE 0113:stuck_out_tongue:raxismessng

Euer Gerät
SECUTEST SII (M7030)
Prüfgerät für BGV A3 und MPG

Universalprüfgerät zum Prüfen der elektrischen Sicherheit für tragbare elektrische Betriebsmittel im gewerblichen und medizinischen Bereich.
Zur Beurteilung der elektrischen Sicherheit werden Prüfungen der Schutzleiterverbindungen, des Isolationswiderstandes und der Ableitströme (Differenzstrom, Ersatzableitstrom, Geräteableitstrom, Patientenableitstrom, Berührstrom) durchgeführt.

Sicherheitstechnische Prüfungen u.a. für

* Elektrische Betriebsmittel
nach DIN VDE 0701 Teil 1 Ausg. 2000-9, Teil 200
* Geräte und Einrichtungen der Informationstechnik
nach DIN VDE 0701 Teil 240
* bei Wiederholungsprüfungen nach DIN VDE 0702 (BGV A3)
neue 0702:2004 ab 1.6.2004 gültig -> mehr hier
* elektromedizinische Geräte nach DIN VDE 0751
Beachten Sie folgende Sicherheitsvorkehrungen:
• Das Gerät darf nur an ein Netz mit max. 230 V angeschlossen werden,
das mit einem maximalen Nennstrom von 16 A abgesichert ist.
• Messungen in elektrischen Anlagen sind nicht zulässig.

Ihr braucht für diese Prüfung ein anderes Prüfgerät!

z.B. dieses
PROFITEST 204 (GTM5027000R0001 M505C)
Prüfgerät für VDE 0113, EN 60204-1

Transportables Prüfgerät für alle Messungen nach EN 60204, VDE 0113 u.ä. Vorschriften (z.B. VDE 0701, 0700 usw.) für Maschinen und deren elektrische Anlagen.

Messgerät für
Schutzleiter-, Isolations-, Restspannungs-Messungen, Berührstrom

weitere Eigenschaften:
PC-Kommunikation, Messwertspeicherung, -protokollierung

Das Prüfgerät PROFITEST 204 ist bestimmt zum schnellen und
sicheren Prüfen von elektrischen und elektronischen Ausrüstungen
und Systemen von Maschinen nach DIN VDE 0113/
EN 60204-1.
Gemäß diesen Vorschriften müssen folgende Erst- und Wiederholungsprüfungen
durchgeführt werden:
• Prüfung auf durchgehende Verbindung
des Schutzleitersystems mit mindestens 10 A Prüfstrom
• Isolationswiderstandsprüfungen
• Spannungsprüfungen (Option PROFITEST 204HP/HV)
• Prüfung auf Restspannungen

Darüber hinaus können auch Prüfungen durchgeführt werden, die
zwar nicht für die Sicherheit der elektrischen Ausrüstung von
Maschinen vorgeschrieben sind, jedoch das Prüfgerät sinnvoll
erweitern:
• Widerstandsmessungen nach DIN VDE 0701
• Isolationswiderstandsmessungen nach DIN VDE 0701
• Messung der Ableitfähigkeit elektrostatischer Ladungen für
Bodenbeläge nach DIN 51953
• Ableitstromprüfungen zum Nachweis der Spannungsfreiheit
• Spannungs- und Frequenzmessungen

Aus den Bedienungsanleitungen bei GMC, download als pdf-Datei
http://www.gossenmetrawatt.com/deutsch/produkte/prof…
http://www.gossenmetrawatt.com/deutsch/produkte/secu…

mfg
W.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Armin
Am einfachsten nimmst du eine Rolle Kabel als zusätzliche Messleitung .
Je nach dem welches Netzsystem bei euch hersscht geht auch eine Schleifenmessung .

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo liebe Gemeinde

Wir sollen im Betrieb eine Schutzleiterprüfung an einer
weiträumigen Förderanlage durchführen.
Dazu steht uns ein SECUTEST SII von Metrawatt zur Verfügung.

Gruß Armin

Hallo Armin
Am einfachsten nimmst du eine Rolle Kabel als zusätzliche
Messleitung .
Je nach dem welches Netzsystem bei euch hersscht geht auch
eine Schleifenmessung .

Hi,
1.
Das ist Unsinn, da das vorhandene Prüfgerät für die Messung nicht geeignet ist.
Ein geeigenetes Prüfgerät ist für diese Messungen Voraussetzung.
2.
Und man muß wissen wie die Messung durchzuführen ist!
3.
1.2 PROFITEST 204L
Das Prüfgerät PROFITEST 204L wurde ab Werk mit einer besonders
langen Mess-/Steuerleitung ausgestattet, um so ein komfortables
Arbeiten auch an ausgedehnteren Maschinen und Maschinenteilen
zu ermöglichen.
Bitte beachten Sie, dass aufgrund dieser besonders langen
Messleitung der Einsatz einer Verlängerungsleitung vom Typ
LEADEX 204 nur noch eingeschränkt möglich ist.
Bedingt durch den zusätzlichen relativ hohen ohmschen Widerstand
der Verlängerungsleitung LEADEX 204 kann unter
bestimmten Bedingungen der nach EN 60204 vorgeschriebene
Prüfstrom von mindestens 10 A AC unterschritten werden, so
dass das Gerät die Prüfung mit einer entsprechenden Meldung
abbricht. Dies tritt bei Prüfungen mit der Verlängerungsleitung
LEADEX 204 üblicherweise erst ab Schutzleiterwiderständen von
200 mΩ und mehr im Prüfobjekt auf. Auch bei verhältnismäßig
niedriger Netzspannung (kleiner 210 V) kann dieser Effekt auftreten.
Erfordert Ihre Anwendung längere Messleitungen, als die, mit
denen das PROFITEST 204L ab Werk ausgeliefert wurde, so
empfehlen wir den Einsatz von Verlängerungsleitungen mit deutlich
höherem Querschnitt.

Unser Produktsupport (Adresse siehe Seite 73) hilft Ihnen im
Bedarfsfall gerne mit Rat und Tat weiter.

4 Prüfen von Maschinen nach DIN VDE 0113 bzw. EN 60 204
4.1 Schutzleiterprüfung
Hier wird die durchgehende Verbindung eines Schutzleitersystems
durch Einspeisen eines Stroms von mindestens 10 A bei
einer Netzfrequenz von 50 Hz überprüft. Die Prüfung muss zwischen
der PE-Klemme und verschiedenen Punkten des Schutzleitersystems
durchgeführt werden.

Bei Widerstandswerten unter 1,00 Ω wird der Spannungsabfall ΔU
am Schutzleiterwiderstand angezeigt. Dies ist der gemäß
DIN VDE 0113 auf 10 A Prüfstrom umgerechnete Spannungswert.
Bei Widerstandswerten von 1,00 Ω bis 25,0 Ω und bei Messbereichsüberlauf
> 25,0 Ω wird die Spannung an den Prüfspitzen angezeigt,
da die Angabe des Spannungsabfalls ΔU umgerechnet auf
10 A in diesem Fall zu unrealistisch hohen Ergebnissen führen
würde.
Nach Ablauf der Prüfzeit werden im Display der höchste gemessene
Schutzleiterwiderstand und der dazu gehörende Spannungsabfall
angezeigt.
Stellen Sie bei der Prüfung immer erst einen hinreichend guten
Kontakt zum Prüfling her, bevor Sie die Messung starten. Die
Messung kann vorzugsweise mit der Taste (20) auf der Prüfspitze
(17) gestartet werden.
Unterschreitet der Prüfstrom während der eingestellten Prüfdauer
den Wert von 10 A, so wird die Prüfung abgebrochen und es
erscheint eine entsprechende Meldung auf dem Display.
Liegt nach dem Start der Messung an den Prüfspitzen eine Spannung
an*, so wird keine Messung durchgeführt. Im Display
erscheint die Warnung Fremdspannung an Prüfspitzen, gleichzeitig
wird ein STOP-Signal eingeblendet.
* bei nicht durchgängiger Schutzleiterverbindung erscheint möglicherweise ebenfalls
diese Warnung, da in diesem Fall externe Spannungen kapazitiv eingekoppelt wurden

Aus den Bedienungsanleitungen bei GMC, download als pdf-Datei
http://www.gossenmetrawatt.com/deutsch/produkte/prof…

mfg
W.

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Hallo Armin
Am einfachsten nimmst du eine Rolle Kabel als zusätzliche
Messleitung .
Je nach dem welches Netzsystem bei euch hersscht geht auch
eine Schleifenmessung .

Hi,
1.
Das ist Unsinn, da das vorhandene Prüfgerät für die Messung
nicht geeignet ist.

Ein geeigenetes Prüfgerät ist für diese Messungen
Voraussetzung.
2.
Und man muß wissen wie die Messung durchzuführen
ist!

3.
1.2 PROFITEST 204L
Das Prüfgerät PROFITEST 204L wurde ab Werk mit einer besonders
langen Mess-/Steuerleitung ausgestattet, um so ein
komfortables
Arbeiten auch an ausgedehnteren Maschinen und Maschinenteilen
zu ermöglichen.
mfg
W.

Vielen Dank Euch beiden!
Das mit der Rolle Kabel hatte ich auch schon in Betracht gezogen.
Wenn ich weis, welchen Spannungsabfall das eingeschleifte Kabel hat kann ich diesen Wert aus der Messung herausrechnen.

Aber zu Deiner Antwort Wolfgang:
Du hast vollkommen Recht mit dem Messgerät. Ich hatte, als ich den Beitrag schrieb, die genaue Bezeichnung nicht mehr im Kopf und hab google mit „Schutzleiter“ und „Metrawatt“ bemüht…
Wir haben natürlich ein PROFITEST 204L zur Verfügung. Aber eben mit oben genannten Problemen. Ich weis nun, durch Deine Antwort(mit Sternle), dass es eine Verlängerungsleitung mit 12 Metern gibt welche bei einer Messspannung von 6V wohl auch die äusserste Grenze der „normalen“ Verlängerung darstellt.
Im Grunde bleibt aber mein Problem bestehen, da die Förderanlage wesentlich weiter räumlich verteilt ist als die 12m Verlängerung es zulassen. Dazu kommt erschwerend, dass teilweise mehrere Stockwerke(Heber,15m hoch) zu überwinden sind.
Mit viel Glück könnte ich eine addierende Messung zwischen Steuerpulten, Klemmkästen und den entferntesten Antrieben durchführen. Dabei würde mir dann schlussendlich die selbstgebastelte „Verlängerung“ zuverlässiger erscheinen womit ich mich aber wohl aufs rechtliche Glatteis begäbe. So wie die Steckvorrichtung nämlich aussieht wird der Spannungsabfall in der originalen Verlängerung kompensiert.

Wie wird diesem Umstand eigentlich in „anderen“ Firmen Rechnung getragen?

Gruß Armin

Hallo Armin,

Vielen Dank Euch beiden!
Das mit der Rolle Kabel hatte ich auch schon in Betracht
gezogen.
Wenn ich weis, welchen Spannungsabfall das eingeschleifte
Kabel hat kann ich diesen Wert aus der Messung herausrechnen.

Aber zu Deiner Antwort Wolfgang:
Du hast vollkommen Recht mit dem Messgerät. Ich hatte, als ich
den Beitrag schrieb, die genaue Bezeichnung nicht mehr im Kopf
und hab google mit „Schutzleiter“ und „Metrawatt“ bemüht…
Wir haben natürlich ein PROFITEST 204L zur Verfügung. Aber
eben mit oben genannten Problemen.
Ich weis nun, durch Deine
Antwort(mit Sternle), dass es eine Verlängerungsleitung mit 12
Metern gibt welche bei einer Messspannung von 6V??

Die Batteriespannung wird nicht zur Meßung benutzt, sondern immer die Netzspannung.
Oder wie sollen die 10A Prüfstrom für den PE wohl sonst zustande kommen?
Zitat aus Bedienungsanleitung
4.1 Schutzleiterprüfung
Hier wird die durchgehende Verbindung eines Schutzleitersystems
durch Einspeisen eines Stroms von mindestens 10 A bei
einer Netzfrequenz von 50 Hz überprüft.
Die Prüfung muss zwischen
der PE-Klemme und verschiedenen Punkten des Schutzleitersystems
durchgeführt werden.
Als Grenzwert gilt:
Bei einem Leiterquerschnitt > 6mm² muss der Spannungsfall Erfordert Ihre Anwendung längere Messleitungen, als die, mit
denen das PROFITEST 204L ab Werk ausgeliefert wurde, so
empfehlen wir den Einsatz von Verlängerungsleitungen mit deutlich
höherem Querschnitt.

z.B. von der Fa.Mulit-Contact AG http://www.multi-contact.com/
die beliefern die meisten Meßgerätehersteller mit Zubehör

Litzenleitungen Hoch flexibel, Feinstdrähtig
Äusserst widerstandsfähige Isolierungen aus PVC, Silicon, TPE, Teflon®-FEP
z.B.
Flexi-SOL 10 gibts Längen bis 250m
Flexi-S 10 gibts Längen bis 200m
Flexi-2V 6,0 gibts Längen bis 300m

So wie die
Steckvorrichtung nämlich aussieht wird der Spannungsabfall in
der originalen Verlängerung kompensiert.

Wie wird diesem Umstand eigentlich in „anderen“ Firmen
Rechnung getragen?

Gruß Armin

mfg
W.

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Also Wolfgang, wenn ich könnte…
Würde ich Dir für diesen Beitrag zwei Sterne geben.

DANKE

Gruß Armin