Akku´s anstatt Batterien

Hallo,

ist es sinnvoll in Kleingeräten (Fernbedienung, Diktiergerät usw.) anstatt den Batterien Akkus zu verwenden. Kann es dabei zu Problemen kommmen ?

Grüße
Manfred

einfache Frage , schwierige Antwort
Hallo,
Akkus sind dort angebracht, wo eine gewisse Leistung verbraucht
wird und die Batterien häufig gewechselt werden müssen
(mehr als ca. 3…5 mal im Jahr.
z.B. Walkman, Diskman, Digitalkamera, Diktiergerät.
Auch Taschenlampe, aber nur wenn sie regelmäßig benutzt wird.
Akkus haben eine rel. hohe Selbstentladerate d.h. nach paar
Wochen bzw. Monaten sind sie leer.

Deshalb besser Primärzellen für solche Geräte nutzen, die nur
für den Notfall da sind z.B. Alarmanlage, Rauchmelder,
die Taschenlampe für den Notfall.

Bei Uhren und Fernbedienungen sind Akkus nicht geeignet, weil da
Monozellen 1…2 Jahren halten aber Akkus nur paar Wochen.
In diesem Fall aber nur hochwertige Zellen mit Auslaufschutz
verwenden (billige laufen schon aus wenn sie fast leer sind).

Problematisch sind Akkus in Spielzeugen, weil Kinder das Teil
solange benutzen bis sich gar nichts meht tut. Das ist aber
Schlecht für die Akkus (Tiefentladung, Umpolung einzelner zellen ).
Kinder kommen auch häufig auf die Idee, die Akkus untereinander
und mit Primärzellen durcheinander zu tauschen. Davon gehen
Akkus schnell kaputt.

Akkus haben allerdings den Vorteil, daß sie nicht auslaufen,
was bei hochwertigen Geräten durchaus wichtig ist.

Im Modellbau sind Akkus wegen des niedrigen Innenwiderstandes
unverzichtbar (-> sehr hohe leistung für kurze Zeit).

Akkus bedürfen einer gewissen Pflege und Wartung. Wenn man
z.B. kein ordentliches Ladegerät kaufen will, sollte man besser
auf Akkus verzichten.

Heutzutage gibs auch ein haufen Geräte mit Akkus, die früher
ganz normal mit Netz betrieben wurden. Viele diese Geräte haben
einen scheinbaren Komfort, den man aber mit Kurzlebigkeit und
hohen Kosten bezahlt (Akkus halten oft viel kürzer als man denkt,
in der Regel nicht länger als 2…3 Jahre)

Zuletzt noch ein Problem, bei machen Geräten reicht die geringere
Nennspannung von Akkus nicht aus, um sie zu betreiben. Dann
wird schon „Leer“ gemeldet, wenn der Akku noch fast voll ist.

Es gäbe noch viel zum Thema zu sagen.
Fazit, es ist eine einfache Frage, aber die Antwort wird fast
zur Wissenschaft.
Gruß Uwi

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Hallo,0

moin
Uwe’s Ausführungen kann ich nur unterschreiben, und mit ein paar Praxis erfahrungen ergänzen…

mein Vater hatte die Angewohnheit, jedweden Verbraucher (Quarz-wohnzimmer uhr, Taschenlampen, Radiorekorder) entweder mit der ultrabilligsten Zink-kohle Batterie zu bestücken, oder wenn er mehr als 1 mal im Jahr die Batterie auswechseln mußte,die Billigsten NiCd akkus einzusetzen, immerhin kam er selber darauf in Taschenleuchten die Lampe an die andere Spannung anzupassen, leider vergaß er sehr oft irgendwo in Schränken mit Zink-kohle bestückte geräte, was meist nach jahrelanger Lagerung zum Totalschaden wegen auslaufender Batterien führte, nur bei 2 Geräten hab ich mir die Mühre gemacht noch was zu retten.
Die gängigen billig NiCd Akkus enthalten rund 1/3 der Energie wie die billigsten Zink-Kohle Typen also mußte er rund 3 mal häufiger die Akkus nachladen , als er hätte Batterien tauschen müßen… Hochkapazitive oder NiCd oder AKKUzell kannte er nicht.

Als Ladegerät verwendete er ein typischen Baumarkt Gerät billigster Machart, das nicht nur "unendlich lange brauchte, die akkus vollzuladen, sondern dabei auch die Akkus mehr schädigte als auflud, als ich dahinterkam hab ich ihm zu seinem nächstem Geburtstag ein Ansmann Powerline 5 Universalladegerät für NiCd und NiMh Akkus geschenkt, meines Erachtens war das das preiswerteste und beste am Markt im Consumer Bereich für normalsterbliche , nicht technisch unterwiesene personen, was mir 2 jahre darauf durch Stiftung Warentest und diverse elektronik Zeitschriften bestätigt wurde,
Besondere bedienungsvorschrift, bei NiMh, akku einlegen und 1 h später oder irgendwann einmal entnehmen , wenn die LED nicht mehr blinkt (Fire and Forget prinzip) ,
für NiCD den einzigen Bedienknopf betätigen (Entladen vor volladen),
Es hat keine insbesondere ältere Personen nur verwirrenden Digitalanzeigen
aber einen Microprozessor und ein paar Leuchtdioden die Blinek wenn der Akku geladen wird, dauernd leuchten wene der Akku voll ist, und nicht leuchten wenn der Akku falschrum eingelegt wurde,
nur mein entladen blinken alle der reihe nach

und es gibt dieses gerät als Universal mit ladeschächten 4 * Micro-Mono und 9V und als 4 / 6 / 8 * Mignon
es lädt automatisch im superschnellladeverfahren eine Mignon zelle in 1-3 h voll und ne Monozelle in 2-11 h abhängig vom alterszustand des akkus und seiner Kapazität, das einzige was ich an dem Gerät zu kritisieren habe ist, das es 9V Blockakkus nicht entladen kann, vor dem Laden, und wenn man den Entladeknopf betätig alle einglegten Rundzellen entlädt, und das es keinen USB anschluß hat…

und nochwas für Beleuchtungszwecke (also mittlerer bis hoher Energiebedarf) sind Bleiakkus m.E ideal
für Höchststromanwendung (antriebe im Modellbau) NiCD mit sinterelektroden
für normale geräte NiMh oder NiCd mit möglichst großer Kapazität
die selbstendladung von NiMh ist größer als die von NiCD… NiMh ist aber pflegeleichter
und glaub nicht den Werbeprospekten wenn da drinnsteht 1000* wiederaufladbar…

ciao norbert

Grüße
Manfred

Hallo Uwe,

vielen Dank für deine ausfühliche Antwort.

Grüße
Manfred

Kartell mit Batterieherstellern?
Hillo!

Danke. Das mit Tiefentladung und Verpolung ist die erste! plausible Erklärung dafür, dass in vielen Betriebsanleitungen steht „keine Akkus verwenden“. Keiner konnte mir bis jetzt eine vernünftige Antwort auf diese Frage geben.

Aber ist das nicht mehr oder weniger ein Defekt in der Konstrucktion? Erstens bekommt man sehr oft, wenn man „blind“ Batterien kauft uralte, die sowieso schon auf 1,2 Volt abgefallen sind und zweitens ist es doch Unsinn, wenn ein Gerät bei 20% Entladung der Batterien schon den Dienst quittiert.

Ich bin jedenfalls überzeugter NiMh-Akkufanatiker. Seit ich meine Marken-NiCd Akkus gegen ungiftige NiMh ausgetauscht habe halten meine Fahrradlichter 5x solange.

Grüsse
TiF

Wieso?
Hillelalu,
mögl. Tiefentladung und daraus folgende Umpolung ist meiner
Meinung nach kein Grund auf Akkus zu verzichten.
Diese Effekte treten auf, wenn mit den Akkus falsch
umgegangen wird (z.B. Primärzellen und Akkus mischen oder auch
Akkus mit unterschiedlichen Ladezustand mischen und auch Akkus
mit unterschiedlicher Kapazität mischen).
Dann ist es natürlich so, daß Geräte mit Akkus ausgeschaltet
werden müssen, wenn die min. Entladespannung erreicht wird.
Falls eine spezielle Schaltung das nicht macht, muß der Nutzer
des Gerätes selbst drauf achten.

Daß manche Geräte nicht mit Akku arbeiten, liegt oft daran, das
die Akkus nur ca. 1,2V statt 1,5V-Nennspannung haben.
Wenn nun ein Entwickler eine Elektronik entwickelt hat, die
garade so mit 2,5V läuft, dann sind zwei Primärzellen mit
einer Anfangsspannung von 1,7V o.k. Das Gerät wird lange laufen,
bis die Zellen auf ca, 1,25V runter sind.
Bei Akkus ist dieser Zustand schon da, wenn die Zellen noch voll
sind. Deswegen 3 Zellen ins Gerät einzubauen, ist zu überlegen.
Das Gerät wird dann größer und schwerer.
Es muß also schon bei der Entwicklung entschieden werden, ob ein
Gerät auch für Akkubetrieb vorgesehen wird oder nicht.
Gruß Uwi

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