Um Gebrauchsanweisung Linksdrehsatz gebeten?

Hallo, liebe Wissenden,

ich habe in meiner Werkstatt versucht, Schrauben, bei denen die Köpfe abgeflext sind, mit einem Linksdrehsatz rauszudrehen. Dazu habe ich ein z.B. 4er Loch in die M6er Schraube gebohrt und den Drehsatz linksherum reingedreht.
Nur in einem Fall konnte ich damit das Schraubengewinde rausholen. In diesem Fall hatte ich die Schraube ganz leicht, ohne zusätzlichen Kraftaufwand ins Metall reingeschraubt.
In den meisten anderen Fällen, Schraube eingeklebt mit blauen Loctite und fest eingedreht, klappte es leider überhaupt nicht.
Ich hatte das Gefühl der Linksdreher dreht sich in das Schraubengewinde und quetscht es unter hohem Druck auseinander sodass sich der Pressdruck nur noch erhöht und die Schraube erst recht nicht mehr raus kann.
Ich habe auch darauf geachtet ein genau mittiges Loch in die Schraube zu drehen. Das kann ich auch nicht falsch gemachht haben.

Dann half mir nur noch ausbohren und ein neues „altes“ Gewinde reinschneiden.

Welche Erfahrungen habt ihr mit diesem Werkzeu?

Die Schrauben hatten eine Festigkeit von 10.9, also schon ziemlich gut.
Ich möchte auch keine weicheren nehmen, da ich nur mit diesen arbeiten kann!

Hallo Fragewurm,

In den meisten anderen Fällen, Schraube eingeklebt mit blauen
Loctite und fest eingedreht, klappte es leider überhaupt
nicht.
Ich hatte das Gefühl der Linksdreher dreht sich in das
Schraubengewinde und quetscht es unter hohem Druck auseinander
sodass sich der Pressdruck nur noch erhöht und die Schraube
erst recht nicht mehr raus kann.

Loctite funktioniert halt ganz gut.
In deinem Fall hilft meist nur wärmen, damit das Loctite weich wird, bevor man die Schrauben ausdreht.

Das Spreizen der Restschraube hast du schon richtig beobachtet, das ist ein Nachteil von diesem Verfahren, bzw. es ist nicht für alzu fest sitzende Schrauben gedacht.

Manchmal ist es besser eine Schlitz zu fräsen, oder ein Loch zu bohren und es mit einem gehärtetem 4-knt-Stahl auf einen 4-knt umzustanzen.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Loctite funktioniert halt ganz gut.

ja, z.B. Loctidte 271 ist so gut, daß man bei kleineren
Schrauben eher den Kopf abdreht, als daß sich da nochmal
was bewegt.

In deinem Fall hilft meist nur wärmen, damit das
Loctite weich wird, bevor man die Schrauben ausdreht.

Ab ca. 150°C werden die meisten aneroben Metallkleber
nicht nur weich, sondern verbrennen/verdampfen regelrecht.
Mit genug Wärme ist bald nix mehr von da. Die Schrauben
gehen dann wieder ganz leicht raus.

Überhaupt ist es ein probates Mittel, festsitzenden
Schrauben mit ordentlich Hitze (Brenner) zu lösen :smile:

Zum Linksausdrehersatz: Der bringt nur was, wenn die Schraube
nicht zu fest ist, aber der Kopf soweit vermurkst wurde,
daß man mit anderen Werkzeugen keinen Halt mehr findet
oder wenn beim Anziehen gleich der Kopf ganz abgedreht wurde.
Gruß Uwi

1 Like

Mit euren Antworten habt ihr mir sehr geholfen.
wichtig und neu war für mich zu hören, das der Rausdrehsatz nur für leicht festsitzende Schrauben anwendbar ist, u.a. wegen der Spreizung. Das habe ich bei meinen praktischen Versuchen auch festgestellt.

Denn, wenn eine Schraube so festsitzt, dass schon der Schraubenkopf rundgedreht wurde, braucht man es dann wohl erst gar nicht mit einem Rausdrehsatz versuchen. Schade, eine Möglichkeit von sehr wenigen weniger die tote Schraube noch herauszubekommen.

Eine gute Idee ist wirklich einen Schlitz reinzufräsen und dann mit einem großen Schraubendreher neu ansetzen.

Grüße, aus dem schon umnachten Düsseldorf.

schade,

Hallo Matthias,

ich habe in meiner Werkstatt versucht, Schrauben, bei denen
die Köpfe abgeflext sind, mit einem Linksdrehsatz
rauszudrehen.

Ich halte von diesen dingern garnix.
Wie Du richtig sagst weiten sie die Schraube nur auf.
Die Große Gefahr besteht (gerade bei kleinen Schrauben) daß der Ausdreher abreißt! Und dann hast Du wirklich ein Problemm! Denn weil das Ding gehärtet ist geht dann Ausbohren kaum noch!
Ich empfehle wenn nix mehr geht:
-Bei großen Schrauben eine Mutter aufschweißen (Innenram der mutter ausfüllen) und dann mit dem Schrabenschlüssel!
-Bei kleinen Schrauben: ausbohren und nachschneiden!
Wenn das Gewinde zu viel Schaden hat gibt es drei Möglichkeiten.

  1. Aufbohren und nächst größeres Gewinde schneiden.
  2. Helicoil Einsatz
  3. „Flüssiges Metall“ (das ist so eine graue Knete die stahlhart wird) in das Loch, und wieder neu bohren und nachschneiden. Klingt fragwürdig, hält aber am Zylinderkopf meines Autos schon seit 4 Jahren!

Gruß,
Rudolf

Hi
pass vor allem auf das dir nicht ein Linksausdreher abreisst, das Ausbohren macht dann überhaupt keinen Spass mehr…

ich würde mit steigender Stärke ausbohren, bisher hab ich alle schrauben reste nur dadurch rausbekommen, meist mit der Spitzzange. wenn nur noch ein mm steht und mehrfach erwärmt durchs bohren…
HH