Achse des Reitstocks zur Hauptspindelachse

Hallo Experten !

ich wollte ein Rohr abdrehen (300mm lang, Außendurchmesser 22mm, Wandstärke 3mm).
Daraus wurde leider ein Konus mit einer Differenz (Fehler) der Durchmesser
von 0,1 mm an den beiden Enden (max. 0,02mm zulässig) :frowning:

An der Reitstock-Seite musste ich eine selbstgebaute Montagevorrichtung für das
Rohr verwenden, mit Zentrierbohrung für die mitlaufende Körnerspitze.
Eingerichtet habe ich das ganze mit einer Messuhr, daher glaube ich
nicht, dass dies die Fehlerquelle ist.

Ich gehe davon aus, der Reitstock und die Hauptspindelachse fluchten nicht.
*** Wie kann ich das eigentlich messen ??? ***
Als Korrektur wäre unterlegen/abfräsen möglich.

Thanks im voraus, bin für jeden Tipp dankbar,
Penguin

Hallo,

Ich gehe davon aus, der Reitstock und die Hauptspindelachse
fluchten nicht.
*** Wie kann ich das eigentlich messen ??? ***

du könntest eine möglichst lange, geschliffene Welle mit der Uhr an allen 4 Seiten in Längsrichtung abfahren. Dann siehst du, in welcher Richtung die Abfräsung / Nachstellung erfolgen muss.

Gruß,
Klaus

Hallo,

ein Feinmechaniker hat einige Tips auf Lager als Vorschlag.Siehe …

www.zellix.de/drehb.htm:

Gruß

HWH

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Hallo Penguin

ich wollte ein Rohr abdrehen (300mm lang, Außendurchmesser
22mm, Wandstärke 3mm).
Daraus wurde leider ein Konus mit einer Differenz (Fehler) der
Durchmesser
von 0,1 mm an den beiden Enden (max. 0,02mm zulässig) :frowning:

Aus der Angabe geht aber auch hervor, dass es sich nicht unbedingt um einen Reitstock-Versatz handeln muss. Nach meiner Erfahrung deutet das mehr darauf hin, dass der Schneiddruck das Werkstück in der Mitte hat auswandern lassen, was bedeutet dass Du eine mitlaufende Lünette brauchst. 0,1 mm auf 300 mm ist schnell erreicht.
Typische Reitstockversatzfehler haben meistens Kegelform zur Folge, in ganz seltenen Fällen Diaboloform (in der Mitte dünner).

Ich gehe davon aus, der Reitstock und die Hauptspindelachse
fluchten nicht.

Ein Fluchtfehler würde bedeuten, dass beide Achsen nicht winklig zueinander wären. Es müssen aber nur der Aufnahmekreis der Körnerspitze und die Arbeitsspindel die selbe Achse, d.h. keinen Versatz zueinander haben. Der Winkelfehler spielt hierbei keine Rolle. Um einen gewollten Versatz beim Kegeldrehen einstellen zu können, haben viele gute Reitstöcke eine Verstellmöglichkeit horizontal zur Pinolenachse. Wenn deine Bank das hat, kann man hier horizontal Nullen. Es ist mir noch nie bekannt geworden, dass sich eine Reitstockpinole vertikal verlagert hätte. Eine vertikale Verstellmöglichkeit ist auch nicht vorgesehen, weil sich das negativ auf den Zerspanungsvorgang auswirken würde (Stahlmitte).

*** Wie kann ich das eigentlich messen ??? ***

1)Befestige auf dem Schlitten eine Meßuhr, z.B. mit einem Magnetstativ und fahre eine geschliffene Welle ab. 100 mm lang genügt. Sie muss allerdings auf beiden Seiten in einer Körnerspitze gelagert werden. Sonst muss sie wesentlich länger sein (Verspannung im Futter).
2)Spanne die Meßuhr mit einem entsprechenden Halter in das Dreibackenfutter ein und fahre z.B. das äußere, geschliffene Gehaüse Deiner mitlauenden Körnerspitze ab, in dem Du die Spindel von Hand kangsam drehst. Aus maximalen und minimalen Abweichungen ersiehst Du den Versatzfehler. Durch mehrmaliges Verdrehen des Aufnahmekonus in der Pinole kann man Unrundheiten des Gehäuses leicht erkennen.
Aber ich bin fast sicher, es ist der Schneiddruck!

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

Hallo Hr. Berresheim !

Danke für Ihre sehr hilfreichen Tipps - vor allem die
Idee „Messuhr im Futter einspannen“.

So wie es aussieht ist der Reitstock defekt. Zur Kontrolle habe
ich nicht nur die Körnerspitze gemessen sondern auch den
Schaft eines Fräsers im Bohrfutter. Jedesmal das gleiche
Ergebnis - 1/10 mm Abweichung :frowning:
Verstellbar ist der Reitstock nicht (PD400 von PROXXON).

Lünette hatte ich als erstes probiert - brachte nichts, dazu ist
das Werkstück zu massiv und ich habe nur wenige hundertstel mm
abgetragen.

Wird wohl etwas teurer werden :frowning:
(Worst-Case wäre noch ein Schaden am Maschinenbett)

Vielen Danke nochmals !
Penguin

PS: Einmal ist ein Messingstück beim Schruppen „rausgehüpft“. Ich
denke der Schaden rührt daher :frowning:

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